Berufliche Weiterbildung

Karl Düsseldorff

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Karl Düsseldorff, Berufliche Weiterbildung (28.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 2191-8325, 2024S.1

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Die chronische Malaise der Beruflichen Weiterbildung (BW) ist Gegenstand des Beitrages. Zum einen ist die rechtliche Verfassung der BW ordnungspolitisch von staatlicher Abstinenz gekennzeichnet, zum anderen der Kreis der Adressaten:innen von Nachqualifizierungsmaßnahmen dereguliert. Im Zentrum steht mithin die Re-Qualifikation, die dritte Säule des Systems beruflicher Bildung neben der berufsfachlichen Erstausbildung sowie beruflichen Vorbildung. Der Wechsel vom „Qualifikations- und Handlungsbezug“ zur „Funktions- und Prozessorientierung“, so die sozialwissenschaftliche Analyse des Autors, stellt qualitativ neue Herausforderungen an die Politik einerseits, inhaltlich andere Anforderungen an die heterogene Klientel anderseits. Die unlängst vorgelegte Nationale Weiterbildungsstrategie garantiere weder eine rechtssystematische Anschlussfähigkeit an das ‚Berufsbildungsgesetz‘ noch einen Beitrag zur beruflichen Mobilität im Rahmen europäischer Arbeitspolitik.
Düsseldorff legt in drei Schritten eine ‚produktive Realitätsentzifferung‘ (Negt) vor, die den Akteurinnen und Akteuren im Feld der Berufs- und Wirtschaftspädagogik an der Schnittstelle zwischen nichtakademischer Erstausbildung und Zusatz- resp. Re-Qualifizierung neue Argumente mit Blick auf eine „Partizipationslimitierung“ an die Hand gibt, zugleich der berufsbildungspolitischen Arena zentrale Stichwort für staatliches Engagement hinsichtlich einer nachhaltigen (nationalen) Arbeitspolitik einschließlich einer sozialen Reproduktionstheorie liefert. Der aktuelle Stand der BW im Kontext von Geschichte, Struktur und nationaler Berufsbildungspolitik steht somit zur Diskussion.

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