Hegemoniebildung und Elitentransformation im Kosovo. Von der spätosmanischen Herrschaft bis zur Republik

Raoul Ott

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Raoul Ott, Hegemoniebildung und Elitentransformation im Kosovo. Von der spätosmanischen Herrschaft bis zur Republik (2023), Logos Verlag, Berlin, ISBN: 9783832583170

Descripción / Abstract

Der Kosovo-Konflikt aus den 1990er Jahren wirft seine Schatten bis in die Gegenwart auf den südosteuropäischen Raum. Seine Ursachen und Nachwirkungen scheinen dabei durch eine simplifizierte Dichotomie anhand ethnischer Grenzen festgeschrieben. Dass eine derartige Sichtweise jedoch nicht nur vermeintliche politisch-ethnische Gegensätze unhinterfragt fortschreibt, sondern gleichfalls Herrschaftsbeziehungen außer Acht lässt, ist so naheliegend wie unbefriedigend.
Das vorliegende Buch beinhaltet eine Analyse der sozialen, politischen und ökonomischen Gegebenheiten, um aus der Historie heraus eine alternative Betrachtungsweise des Kosovo und des ehemaligen Jugoslawien aufzuzeigen. Den theoretischen Hintergrund bilden insbesondere die Internationale Politische Ökonomie als auch die Postcolonial Studies, ergänzt durch Ansätze aus anderen Fachrichtungen. Vom Autor geführte Interviews mit Experten aus Serbien und dem Kosovo sowie eine thematisch breitgefächerte Quellenbasis dienen dabei als Fundament.

Índice

  • BEGINN
  • Inhalt
  • 1 Einleitung
  • 1.1 Zur Nennung von Orts- und Eigennamen
  • 1.2 Historischer Überblick
  • 1.3 Relevanz des Themas und aktueller Stand der Forschung
  • 1.4 Fragestellung und Forschungsgegenstand
  • 1.5 Thesen
  • 1.6 Inhaltlicher Aufbau der Arbeit
  • 2 Begriffsbestimmungen, theoretische Konzeption und methodische Herangehensweise
  • 2.1 Elite
  • 2.2 Hegemonie
  • 2.3 Zur Bedeutung der Intellektuellen im Transformationsprozess
  • 2.4 Nation und Nationalismus
  • 2.5 Theoretische Konzeption der nationalen Hegemoniebildung und Spezifika im kosovarischen Fall
  • 2.6 Methodische Herangehensweise und Problematik in der aktiven Feldforschung
  • 3 Die Geburtshelfer der balkanischen Nationalismen
  • 3.1 Die albanische Nationalbewegung und ihr Einfluss auf die Muslime in der Kosovo-Region
  • 3.2 Die Kaçaken: Mehr soziale als nationale Bewegung
  • 3.3 Serbische Landreform und Kolonisierungsbestrebungen
  • 3.4 Gesellschaftliche Polarisation unter der Okkupation der Achsenmächte
  • 3.5 Ideologische Motivlagen und superstrukturelle Determinanten
  • 3.6 Zwischenfazit
  • 4 Der Kosovo im Spannungsfeld der Nachkriegszeit
  • 4.1 Jugoslawiens Neugründung unter stalinistischen Vorzeichen
  • 4.2 Der Kominformkonflikt als Wendepunkt Jugoslawiens
  • 4.3 Die interne Schwäche des jugoslawischen Regimes als Ursache der Isolation
  • 4.4 Das Scheitern der Kollektivierung als strukturelle Abkehr vom Stalinismus
  • 4.5 Der Kosovo zwischen Belgrad und Tirana
  • 4.6 Der stalinistische Modernisierungsversuch im Kosovo
  • 4.7 Staatliche Herrschaftspraxis im Widerspruch zur modernisierenden Staatspolitik
  • 4.8 Zwischenfazit
  • 5 Der Kosovo im sozialistischen Jugoslawien
  • 5.1 Dezentralisierung und Selbstverwaltungssozialismus in Jugoslawien
  • 5.2 Der Kosovo im jugoslawischen Verfassungsföderalismus
  • 5.3 Posttitoistische Reformversuche und Renationalisierung der Föderationssubjekte
  • 5.4 Der sozialistische Aufbau in der Peripherieregion Kosovo
  • 5.5 Wirtschaftsförderung in der jugoslawischen Transferunion
  • 5.6 Die Ineffektivität der kosovarischen Selbstverwaltungswirtschaft am Beispiel des YUGO-Projekts
  • 5.7 Rurale Stagnation und urbane Modernisierung
  • 5.8 Zwischenfazit
  • 6 Die Bedeutung Albaniens und der gesamtalbanischen Diaspora für die Elitentransformation
  • 6.1 Arbeitsmigranten und politische Exilanten: Zur Rolle und Bedeutung der gesamtalbanischen Diaspora
  • 6.2 Der Einfluss Albaniens auf den Kosovo und die Diaspora
  • 6.3 Zwischenfazit
  • 7 Krise der Hegemonie und nationaler Rekurs
  • 7.1 Die jugoslawischen Studentenunruhen von 1968 als Ausdruck der Krise der Hegemonie
  • 7.2 Die Herrschaft der Partei als Hegemonie einer supraethnischen Funktionärselite
  • 7.3 Dezentralisierung und Föderalisierung zum Erhalt der Hegemonie
  • 7.4 Zwischenfazit
  • 8 Die Krise im Kosovo und die Destabilisierung des sozialistischen Jugoslawien
  • 8.1 Die neue Konsumgesellschaft als Ausdruck der allgemeinen Krise
  • 8.2 Die 1980er Jahre als Endphase des jugoslawischen Kosovo
  • 8.3 Zwischenfazit
  • 9 Nationales Bürgertum und fremdbestimmte Herrschaft
  • 9.1 Der Schattenstaat als Produkt eines abnormalen Systemwechsels
  • 9.2 Serbische Vormacht und albanische Hegemonie
  • 9.3 Serbien im Kosovo: Dominanz ohne Hegemonie
  • 9.4 Exkurs: Das Phänomen der Massenmobilisierung im plebiszitären Cäsarismus
  • 9.5 Zwischenfazit
  • 10 Der Krieg als Katalysator des albanischen Nationalismus
  • 10.1 Der Niedergang der bürgerlichen Kräfte und der Aufstieg des Dorfes
  • 10.2 Organisatorische Ursprünge der UÇK
  • 10.3 Die gewaltsame Verdrängung der LDK
  • 10.4 Der Krieg in der Peripherie
  • 10.5 Die NATO-Intervention aus kosovarischer Perspektive
  • 10.6 Die UÇK als Siegerin des Krieges
  • 10.7 Zwischenfazit
  • 11 Hegemonie unter internationaler Verwaltung
  • 11.1 Die Etablierung der UNMIK-Verwaltung
  • 11.2 Die kosovarische Selbstverwaltung unter der UNMIK
  • 11.3 Sozioökonomie und Lebenswelten unter den Vereinten Nationen
  • 11.4 Die März-Unruhen 2004 als Wendepunkt
  • 11.5 Zwischenfazit
  • 12 Die Hegemonie der Eliten im teilsouveränen Staat
  • 12.1 Eingeschränkte Souveränität und limitierte Akzeptanz des Staates
  • 12.2 Elitenkompromiss als Folge externer Lenkung
  • 12.3 Serbien als Antagonist kosovarischer Staatlichkeit
  • 12.4 Die Ökonomie als sozialer Weichensteller
  • 12.5 Vetëvendosje als gegenelitäre Opposition
  • 12.6 Zwischenfazit
  • 13 Fazit
  • 14 Abkürzungsverzeichnis
  • 15 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
  • 16 Verzeichnis der Interviewpartner
  • 17 Quellen- und Literaturverzechnis

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