Das kolonialisierte Gehirn und die Wege der Revolte

Das kolonialisierte Gehirn und die Wege der Revolte

Andreas Heinz

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Andreas Heinz, Das kolonialisierte Gehirn und die Wege der Revolte (2023), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518775974

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Descripción / Abstract

Das moderne Verständnis von Hirnfunktionen und psychischen Erkrankungen ist tief geprägt durch die Projektion kolonialer Hierarchien auf das Gehirn: Vermeintlich höheren Hirnzentren und Funktionen wird die Aufsicht über die angeblich primitiven Triebe und Lüste zugeschrieben. Psychische Erkrankungen wurden lange als Verlust dieser herrschaftlichen Kontrolle verstanden und die Betroffenen wurden Machttechniken ausgeliefert, die aus den Kolonien reimportiert wurden. Andreas Heinz rekonstruiert die Geschichte der Revolten gegen diese rassistischen Konstruktionen wie auch der Gegenbewegungen. Lassen sich noch bis in gegenwärtige Formen achtsamer Selbstdisziplin Spuren der verinnerlichten Hierarchien des kolonialisierten Gehirns finden?

Descripción

<p>Andreas Heinz ist Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Charité Mitte in Berlin.</p>

Índice

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • Titel
  • Impressum
  • Vorbemerkung
  • Inhalt
  • Kapitel 1: Einführung: Die Wirklichkeit der Bilder
  • Teil 1: Die wilde Versuchung und der koloniale Blick
  • Kapitel 2: Der von Degeneration und Dekadenz bedrohte Herrscher
  • Kapitel 3: Darwin und Nietzsche - der Traum von der »Vernichtung der verfallenden Rassen«
  • Kapitel 4: Das kolonialisierte Gehirn: Evolution und Dissolution - eine neue Synthese
  • Teil 2: Gegenbewegungen und Reaktionen
  • Kapitel 5: Grenzüberschreitungen: Die revolutionäre Verkehrung der Werte und die »völkische« Reaktion
  • Kapitel 6: Grenzüberschreitungen: Der autoritäre Charakter und das Leben in der Revolte
  • Kapitel 7: Die anthropologische Wende und die Diversifizierung sozio-kultureller Entwicklungsmodelle
  • Teil 3: Die modernisierende Reform und die Mühen der Ebene
  • Kapitel 8: Sozialpolitische und theoretische Verschiebungen zu Beginn der Psychiatriereform
  • Kapitel 9: Freiheit heilt - heilt Freiheit?
  • Kapitel 10: Soziale Ungleichheit und psychische Krankheit
  • Teil 4: Die Kritik der Reform: revolutionäre Utopien und organische Widerstände
  • Kapitel 11: Theoretische und praktische Kämpfe um die therapeutische Gemeinschaft und die »negierte« Institution
  • Kapitel 12: Michel Foucault und der Weg von der Repression zur taktischen Polyvalenz der Diskurse
  • Kapitel 13: Krankheit als Metapher und die organische Herausforderung
  • Teil 5: Versuch einer Standortbestimmung der Gegenwart
  • Kapitel 14: Das 21. Jahrhundert traditionelle Modelle und soziale Einflüsse
  • Kapitel 15: Eulenspiegeleien, Schwejkiaden und psychotische Dekontextualisierung: psychische Erkrankungen als Widerstand?
  • Kapitel 16: Die achtsame Selbstdisziplin Psychotherapie zwischen anthropologischen Grundannahmen und sozialen Bedingungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts
  • Kapitel 17: Ausblick: Ein für soziale Kämpfe offener Krankheitsbegriff
  • Danksagung
  • Literatur
  • Namenregister

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