Die Natur des Krieges

Militärisches Wissen und Umwelt im 17. und 18. Jahrhundert

Jan Philipp Bothe

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Jan Philipp Bothe, Die Natur des Krieges (2021), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593447544

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Descripción / Abstract

Zwischen 1650 und 1780 verstärkten sich zwei Grundsignaturen der europäischen Frühen Neuzeit: die Etablierung moderner Armeen sowie die intensivere Erfassung, Nutzung und Formung der Umwelt. Jan Philipp Bothe zeigt in seiner innovativen Studie am Beispiel der sich herausbildenden »Kriegswissenschaft«, wie diese beiden Prozesse miteinander zusammenhingen und fragt nach dem Ort der Natur im taktischen und strategischen Denken der Zeit. Damit eröffnet er nicht nur eine Perspektive auf eine Schnittstelle zwischen militär- und umwelthistorischer Forschung, sondern rekonstruiert darüber hinaus die langsame Ausformung eines speziellen militärischen Blicks auf die Natur, der naturale Gegebenheiten und Abhängigkeiten taktisch analysierte und auszunutzen suchte, zugleich aber auch zwischen Schutz und Zerstörung der kultivierten Natur schwankte.

Descripción

Jan Philipp Bothe, Dr. phil., ist Historiker.

Índice

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Mensch, Krieg und Natur. Einleitung
  • 1. Krieg als »Wissenschaft«? Die Heterogenität militärtheoretischen Wissens im 17. und 18. Jahrhundert
  • 1.1 Wissen (re-)produzieren: Militärtheoretisches Schreiben und Lesen
  • 1.2 Wissen strukturieren: Krieg führen zwischen Handwerk und Wissenschaft
  • 1.3 Wissen legitimieren: Eine kurze Geschichte des militärtheoretischen Beispiels
  • 1.4 Der rationale Krieg in der Militärtheorie. Zwischenfazit
  • 2. Taktische Topografien. Die Kontrolle des Krieges durch die Kontrolle der Natur
  • 2.1 »Geschlossene« und »offene« Länder. Klassische Beschreibungen militärischer Topografien
  • 2.2 Befestigte Räume als Nutzen und Kontrolle der Natur
  • 2.3 »Ein Nichts ändert alles«? Militärisches »Terrain« zwischen Wirkmächtigkeit und Unberechenbarkeit
  • 2.4 Befestigte und unsichtbare Schlachtfelder. Feldbefestigung als Naturkontrolle und die Topografie des »Kleinen Krieges«
  • 2.5 Nutzen, kontrollieren, ausblenden. Zwischenfazit
  • 3. Natur lesbar machen. Die epistemische Erfassung des Landes
  • 3.1 Die Landeskenntnis als Thema der Militärtheorie
  • 3.2 Die Augen der Anderen. Guides als problematische Informationsquelle
  • 3.3 Vermessen und Verzeichnen. Karten zwischen Kritik und Kontrollfantasie
  • 3.4 »Militärisches Augenmaß« als Umweltwahrnehmung
  • 3.5 Die Natur erfassen. Zwischenfazit
  • 4. Die mobile Stadt. Naturale Ressourcen und militärisches Ressourcenmanagement
  • 4.1 Schärfer als das Schwert. Kriegführung unter dem Zeichen des Mangels als Teil des militärischen Reflexionsrahmens
  • 4.2 Der Treibstoff des Krieges. Fourage als umkämpfte Ressource
  • 4.3 Unsichere Gewässer. Trink- und Brauchwasser im Dienst des Krieges
  • 4.4 Kurzfristiges Denken bei einer langfristigen Ressource? Holz als ignoriertes Problemfeld
  • 4.5 Ressourcen als Waffe. Zwischenfazit
  • 5. Verbrannte Erde im Licht der Vernunft. Die Natur als Ziel militärischer Gewalt
  • 5.1 »Ravagiren«. Das Schädigen sozionaturaler Schauplätze als Taktik
  • 5.2 Eine »unfruchtbare Wüste« vermeiden. Schonung von Land als militärisch-ökonomische Rationalität
  • 5.3 Gerechter Krieg und Nützlichkeit. Landesverwüstungen im völkerrechtlichen und militärrechtlichen Diskurs
  • 5.4 Perspektivwechsel. Der »Landmann im Kriege« – Kriegsfolgen im Spiegel agrarischer Schriften
  • 5.5 Kontrolle durch Vernichtung – Ökonomisierung als Schutz. Zwischenfazit
  • Die Natur des Krieges. Fazit und Ausblick
  • Quellen
  • Personenregister
  • Dank

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