Von Rabenvätern und Übermüttern.

Das religionshistorische Motiv der heiligen Familie im Spannungsfeld zwischen Religion, Kunst und Film

Natalie Fritz

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Natalie Fritz, Von Rabenvätern und Übermüttern. (2020), Schüren Verlag, Marburg, ISBN: 9783741001277

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Descripción / Abstract

Die Familie ist keine konfliktfreie Zone, sondern ein Ort, an dem Generationen und ihre jeweiligen Weltsichten aufeinander prallen, an dem Genderrollen erlernt, vielleicht auch hinterfragt werden, an dem Werte und Normen vermittelt und soziale Kompetenzen trainiert werden. Es ist der Bereich, in dem Individuen primär sozialisiert werden, ein Mikrokosmos, in dem man allmählich für das "Leben draußen" vorbereitet wird. Patchwork-, Regenbogen- und Einelternfamilien sind aus der heutigen Gesellschaft nicht weg zu denken – und doch gilt allen Krisen und Unabwägbarkeiten zum Trotz die "heile und vor allem heteronormative Familie" bis heute als Ideal. Wie die Inszenierungen der "Heiligen Familie" dieses Familienbild geprägt haben und wie diese Lebensgemeinschaft heute filmisch adaptiert und reflektiert wird, dem geht Natalie Fritz aus der Perspektive einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Religionswissenschaft nach. Am Beispiel eines spezifischen Filmkorpus rekonstruiert sie die intermedialen Tradierungsprozesse des religionshistorischen Motivs vom 16. Jahrhundert bis heute. Besprochene Filme: Sitcom (F 1998), Ricky (F 2009), Todo sobre mi madre (E/F 1999), Volver (E 2006), Brà¸dre (DK 2004) und Efter Brylluppet (DK/S 2006)

Índice

  • BEGINN
  • Impressum
  • Inhalt
  • Grazie mille – Herzlicher Dank
  • 1 Einleitung
  • 2 Forschungsfeld Film und Religion
  • 2.1 Visionen des Transzendenten: Ästhetik als ein zentraler Aspekt theologischer und religionswissenschaftlicher Annäherung an den Film
  • 2.2 Im Zeichen von Normen und Werten: kulturwissenschaftlich geprägte Herangehensweisen an den Bereich Film und Religion
  • 2.3 Multidimensionale Bedeutungsvermittlung: kommunikationstheoretische Ansätze im Forschungsfeld Film und Religion
  • 2.4 Visuelle Überlieferungsstrategien unter der Lupe: der für das Projekt verwendete Zugang zum Feld
  • 3 Bildwissenschaft und intermediale Tradierungsprozesse
  • 3.1 Geteilte eigene Bilder: das kulturelle Gedächtnis als Tradierungsfundus
  • 3.2 Was sind Bilder? Bildwissenschaftliche Zugänge zum Bild
  • 3.3 Von der Vorstellung zum Bild, vom Bild zur Ideologie: intermediale Tradierungsprozesse im Fokus
  • 4 Das Motiv der Heiligen Familie
  • 4.1 Von Mutter und Kind zur Heiligen Familie: die (kunst-)historische Situierung des Motivs
  • 4.2 Ein Motiv mit gesellschaftspolitischem Potenzial: die Heilige Familie als lebenswertes Vorbild
  • 4.3 Mutter, Vater, Kind bereit … und Action: die Heilige Familie im Film
  • 5 Methodische Überlegungen
  • 5.1 Annäherung an audiovisuelle Inszenierungsstrategien: die Filmanalyse
  • 5.2 Das bewegte Bild in Zwiesprache mit dem «fixierten» Bild: einige Überlegungen zur Rekonstruktion von Tradierungslinien
  • 5.3 Familien im Werk Franà§ois Ozons, Pedro Almodà³vars und Susanne Biers: das Filmkorpus
  • 6 Franà§ois Ozons scheinheilige Familien
  • 6.1 Ceci n†™est pas une famille parfaite: Franà§ois Ozons kritischer Blick auf die bürgerliche Familienidylle
  • 6.2 Die queere Idealfamilie in den Filmen Ozons
  • 6.3 Die bourgeoise Familie in SITCOM (F 1998)
  • 6.4 Die Unterschichtsfamilie in RICKY (F 2009)
  • 6.5 Das weite Spektrum von Franà§ois Ozons Familienportraits – ein Fazit
  • 7 Pedro Almodà³vars vergötterte Mütter
  • 7.1 Familie als Symbol der Unterdrückung – die sozialpolitische Kritik in Almodà³vars Filmen
  • 7.2 Familienbilder im Wandel – auf der Suche nach realistischen «Solidargemeinschaften»
  • 7.3 Die frauenzentrierte Ersatzfamilie in TODO SOBRE MI MADRE (E/F 1999)
  • 7.4 Mutter-Tochter-Beziehungen als konstitutive Elemente von Familie in VOLVER (E 2006)
  • 7.5 Frauenfamilien und Familienfrauen in Almodà³vars Filmen – ein Fazit
  • 8 Susanne Biers emanzipierte Vaterfiguren
  • 8.1 Die traditionelle Familie – ein instabiles Konstrukt
  • 8.2 «… Vater sein dagegen sehr»: die Vaterrolle als Spiegel gesellschaftskritischer Diskurse
  • 8.3 Die heldenhaften Väter und väterlichen Helden in BRØDRE (DK 2004)
  • 8.4 EFTER BRYLLUPPET (DK 2006) – oder das Erbe des Übervaters
  • 8.5 Traditionelle Familie und emanzipierte Genderrollen in Susanne Biers Filmen – ein Fazit
  • 9 Nachhaltige Präsenz: Die filmische Adaption der Heiligen Familie als Reflexionsgrundlage von Vergangenheit und Gegenwart
  • 9.1 Das Motiv als Reflexionsgrundlage
  • 9.2 Die Inszenierung des familiären Idylls
  • 9.3 Die Rollenmuster und Genderkategorien
  • 9.4 Konventionalisierungsprozesse
  • 9.5 Die trans- oder internationale Wirkung des Werks der Filmemacher
  • Bibliografie
  • Filmografie
  • #–H
  • H–S
  • S–W
  • Abbildungsverzeichnis

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