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Der Vergleich von Mensch und Tier bei Ernst Tugendhat und Aristoteles. Selbstbeschreibung und Selbstverständnis

Rainer Timme
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Rainer Timme, Der Vergleich von Mensch und Tier bei Ernst Tugendhat und Aristoteles. Selbstbeschreibung und Selbstverständnis (2012), Logos Verlag, Berlin, ISBN: 9783832589783

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Descripción / Abstract

Tiere und Menschen werden in der Philosophie immer wieder miteinander verglichen. Die Funktion dieses Vergleichs scheint - bei vordergründiger Betrachtung - die eines Mittels zur Selbstbeschreibung zu sein. Erstaunlicherweise hat sich das Repertoire dieses Mittels jedoch seit Aristoteles kaum verändert. Vom menschlichen Selbstverständnis und der Weise, wie wir Menschen uns selbst beschreiben, ist dies jedoch kaum anzunehmen.

Am Beispiel Ernst Tugendhats wird die Verwendungsweise des Vergleichs zwischen Mensch und Tier nachgezeichnet und einer ersten Analyse unterzogen. Im Zuge dessen entsteht ein fundiertes Problembewusstsein. Der Weg jedoch, auf dem die Funktion des Vergleichs zwischen Mensch und Tier erst verständlich wird, führt zurück bis zu der Literatur vor Platon und verweilt sowohl bei Platon selbst, als auch bei der zentralen Figur der Entstehung des philosophischen Topos: bei seinem berühmten Schüler Aristoteles.

Eine in mehreren Schritten vollzogene Analyse des Vergleichs von Menschen und anderen Tieren lässt die Sachdienlichkeit und Angemessenheit dieses deskriptiven und explikativen Instrumentariums zunehmend fraglich erscheinen. Nicht allein stellt sich mit Platon die Frage, was denn die Gruppe der Tiere als einen der Gruppe der Menschen entgegengesetzten Pol eint; auch der aristotelische Essentialismus und die mit ihm einhergehenden ontologischen Überzeugungen stehen im Fokus der Kritik. Endlich steht die Verquickung von Wichtigkeiten unseres Selbstverständnisses mit den Elementen einer objektive Ansprüche erhebenden Beschreibung des Menschen als ein Amalgam im Raum, das es in seine Elemente zu zerlegen gilt, um zu neuer Sachlichkeit gelangen zu können.

Índice

  • BEGINN
  • KAPITEL 1: HINFÜHRUNG
  • 1. Problemstellung
  • 2. Spekulative und empirische Begriffe
  • 3. Was ist „Mensch“?
  • 4. „Tier“ gibt es nicht
  • 5. Zusammenfassung
  • 6. Zum methodischen Ansatz
  • 7. Der Aufbau der Untersuchung
  • 8. Die Rolle der Philosophie Ernst Tugendhats
  • KAPITEL 2: ERNST TUGENDHAT
  • 1. Einleitende Bemerkungen
  • 2. Der Anhang über Historisches und Unhistorisches
  • 3. Ernst Tugendhat und die Philosophische Anthropologie
  • 4. Hinsichten eines Vergleichs zwischen Tier und Mensch als Mittel einer hilosophischen Anthropologie
  • 5. „Wahrheit“ – und „intellektuelle Redlichkeit“
  • 6. Abschließende Bemerkungen
  • KAPITEL 3: LITERATUR VOR PLATON
  • 1. Einleitende Bemerkungen
  • 2. Ausgewähltes Material der Literatur vor Platon
  • 3. Abschließende Bemerkungen
  • KAPITEL 4: PLATON
  • 1. Einleitende Bemerkungen
  • 2. Affekte, Freude und Begehren – Sinnlichkeit und Leib
  • 3. Vernunft, Weisheit, Fachwissen und Zeit
  • 4. Seele
  • 5. Mythos
  • 6. Nähe zwischen Mensch und den anderen Tieren
  • 7. Gott und Mensch, homoiosis
  • 8. Wir sollen besser sein als die anderen Tiere
  • 9. Die anderen Tiere und die Tugenden
  • 10. Freiheit
  • 11. Abschließende Bemerkungen
  • KAPITEL 5: ARISTOTELES
  • 1. Einleitende Bemerkungen
  • 2. Kontinuität
  • 3. Kontiguität
  • 4. Weltanschaulicher Anthropozentrismus
  • 5. Abschließende Bemerkungen
  • KAPITEL 6: CICERO
  • 1. Einleitende Bemerkung
  • 2. Das Gute und die Natur
  • 3. Vom höchsten Gut und der Würde der Menschen
  • 4. Von der Vernunft und den Tugenden des Menschen
  • 5. Das Naturgemäße und das höchste Gut
  • 6. Pflichten und Rechte
  • 7. Der Mensch – nicht Geist allein
  • 8. Selbsterkenntnis
  • 9. Das Gebot der Natur
  • 10. Drei Reiche bei Cicero
  • 11. Abschließende Bemerkungen
  • KAPITEL 7: PLOTIN
  • 1. Einleitende Bemerkungen
  • 2. Der wahre Mensch: Geist allein
  • 3. Unsterblichkeit
  • 4. Sinnlichkeit und Intellekt
  • 5. Pflanzen, Tiere, Menschen, Götter
  • 6. Freie Götter
  • 7. Abschließende Bemerkungen
  • KAPITEL 8: ABSCHLIEßENDE BETRACHTUNGEN
  • 1. Rekapitulation
  • 2. Stolz, Wichtigkeiten, Kränkungen
  • 3. Der Essistentialismus des Vergleichs von „Tier“ und „Mensch“
  • 4. Vom Ende der überkommenen „Philosophischen Anthropologie“ – Tierphilosophie“ und explizites Thematisieren von Wichtigkeiten
  • 5. Zur Rolle der propositionalen Sprache
  • 6. Wolfgang Köhler: Intelligenzprüfungen an Menschenaffen
  • 7. Die Theorie des sozialen Ursprungs von kognitiven Fähigkeiten und enschlicher Sprache
  • 8. Die leerlaufende Annahme der anthropologischen Differenz
  • 9. Asterix und der Indianer
  • 10. Ergebnis
  • 11. Bemerkungen zur Textgestalt
  • SIGLEN
  • LITERATURVERZEICHNIS

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