Bindung und Migration

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Karl Heinz Brisch (Hg.), Bindung und Migration (2015), Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, ISBN: 9783608202830

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Descripción / Abstract

Menschen mit Migrationshintergrund gleich welchen Alters haben ein erhöhtes Risiko für Abhängigkeitserkrankungen, posttraumatische Belastungsstörungen, psychosomatische Leiden und andere psychische Störungen. Die Autorinnen und Autoren des Bandes erklären,
†¢ welche Rolle die Bindungspersonen spielen,
†¢ welche Faktoren schützen und
†¢ wie neue Beziehungen aufgebaut werden.
Viele Kinder aus Migrantenfamilien wachsen in einem kulturellen und emotionalen Spannungsfeld auf. In den neuen Gesellschaften und Kulturen erleben sie Stress, Anpassungsdruck, Entbehrungen und manchmal aggressive Anfeindungen. Dadurch wird ihr Bindungssystem erschüttert und das Gefühl von Urvertrauen in Schutz durch liebevolle Menschen kann verloren gehen. Diese Erfahrungen können potentiell traumatisch verarbeitet werden und zu tiefgreifenden Bindungsunsicherheiten führen mit einem Gefühl von extremer Angst. International renommierte Fachleute und Forscher berichten aus ihren Erfahrungen und Studien und zeigen Wege für neue Entwicklungen auf.
- Steigende Zahl von PatientInnen mit Migrationshintergrund
- Die Besonderheiten der Arbeit mit MigrantInnen werden erklärt - Ansätze für die Behandlung von Kindern und Erwachsenen
- International renommierte und erfahrene AutorInnen und Forscher

Descripción

<p>Karl Heinz Brisch, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg.<br />Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen. <br />Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen. <br />Brisch entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® – Babywatching«, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben. <br />Er ist Gründungsmitglied der »Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit« (GAIMH e. V. – German-Speaking Association for Infant Mental Health) und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH – World Association for Infant Mental Health.<br />Seit 2000 organisiert er die jährlich stattfindende renommierte Internationale Bindungskonferenz (www.bindungskonferenz.de) so wie seit 2018 die Internationale Early Life Care Konferenz in Salzburg (www.earlylifecare.at).<br />Brisch verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und -psychotherapie auch durch viele Publikationen, Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen (https://www.khbrisch.de).</p><p>Vom 16. bis zum 18. September 2022 findet die 21. Internationale Bindungskonferenz zum Thema »Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten – Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie« statt. Die Konferenzleitung obliegt Karl Heinz Brisch.</p><p>Zur Website der Bindungskonferenz: www.bindungskonferenz.de</p>

Índice

  • Cover
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Einleitung
  • Thomas Hegemann und Melisa Budimlic
  • Brücken bauen zwischen Sprachen und Kulturen
  • Zum Einsatz von Gemeindedolmetschern zur Überbrückung von Kommunikationshindernissen in psychosozialen Diensten
  • Visal Tumani
  • Spielt Kultur bei der Bindungstraumatisierung eine Rolle?
  • Carolin Mogk
  • Allein in Deutschland – Psychotherapie und psychosoziale Arbeit mit minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen
  • Elaine Arnold
  • Migration und die Auswirkungen zerbrochener Familienbindungen
  • Gülay Teke
  • Migrationssensibler Kinderschutz
  • Eva Pattis Zoja
  • Nach Massengewalt und Vertreibung: Der symbolische Spielraum als sicherer Ort, an dem Bindung wieder entstehen kann
  • Jorge Aroche und Mariano Coello
  • Das komplexe Wechselspiel zwischen Bindung, Kultur und Flüchtlingstrauma – eine Herausforderung für die klinische Praxis
  • Imen Belajouza
  • Psychotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus arabischen Familien
  • Barbara Schuler
  • Kinderhandel in Westafrika: Psychische Auswirkungen auf Betroffene und ihre Entwicklung mit besonderem Augenmerk auf Bindungsstörungen
  • Andrea Perry
  • An der Seite eines Suchenden – ein bindungsorientierter Ansatz in der Arbeit mit voneinander getrennten Familienmitgliedern
  • Patrick Meurs und Gül Jullian
  • Das Projekt »Erste Schritte« – kultursensible und bindungsgerichtete präventive Entwicklungsberatung für Migranteneltern und Kleinkinder
  • Karl Heinz Brisch
  • Migration und internationale Adoption: Psychotherapie zwischen den Kulturen
  • Adressen der Autorinnen und Autoren

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