Die schrecklichen Kinder der Neuzeit

Peter Sloterdijk

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Peter Sloterdijk, Die schrecklichen Kinder der Neuzeit (2014), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518739686

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Descripción / Abstract

Was treibt die Menschheit voran? Entwickelt sie sich von Niederem zu Höherem? Orientiert sich Fortschritt an Lehren aus der Geschichte? Ist Geschichte als Progression der und in der Freiheit zu begreifen?

Solche überkommenen Fragen und die korrespondierenden unpassenden Antworten blenden den Übergang von einer Generation zur nächsten aus, der zu Beginn des 21. Jahrhunderts immer mehr gefährdet ist.

Mit dem Gelingen oder Scheitern dieses Übergangsstadiums, in welchem teilweise kriegerische und mörderische, teilweise die Population ganzer Kontinente auslöschende Szenarien dominieren, steht der Fortbestand der uns bekannten Zivilisation auf dem Spiel. Deshalb ist das neue Buch von Peter Sloterdijk eines von der äußerst pessimistischen Sorte: ein Schwarzbuch über kommende Generationen.

Denn da in der Moderne die Traditionsfäden chronisch reißen und immerfort neue Vektoren den Zug in Kommende bestimmen, wandeln sich die Individuen zu »Kindern ihrer Zeit«, Nachkommen »schlagen aus der Art«. Da moderne Elterngenerationen selbst meist schon zivilisatorisch labil antreten, gerät die Formung ihres Nachwuchses zu einem unbeendbaren Match zwischen potentiell schrecklichen Eltern und potentiell schrecklichen Kindern.

Descripción

<p>Peter Sloterdijk wurde am 26. Juni 1947 als Sohn einer Deutschen und eines Niederländers geboren. Von 1968 bis 1974 studierte er in München und an der Universität Hamburg Philosophie, Geschichte und Germanistik. 1971 erstellte Sloterdijk seine Magisterarbeit mit dem Titel <em>Strukturalismus als poetische Hermeneutik</em>. In den Jahren 1972/73 folgten ein Essay über Michel Foucaults strukturale Theorie der Geschichte sowie eine Studie mit dem Titel <em>Die Ökonomie der Sprachspiele. Zur Kritik der linguistischen Gegenstandskonstitution</em>. Im Jahre 1976 wurde Peter Sloterdijk von Professor Klaus Briegleb zum Thema<em> Literatur und Organisation von Lebenserfahrung. Gattungstheorie und Gattungsgeschichte der Autobiographie der Weimarer Republik 1918–1933</em> promoviert. Zwischen 1978 und 1980 hielt sich Sloterdijk im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (später Osho) im indischen Pune auf. Seit den 1980er Jahren arbeitet Sloterdijk als freier Schriftsteller. Das 1983 im Suhrkamp Verlag publizierte Buch <em>Kritik der zynischen Vernunft</em> zählt zu den meistverkauften philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts. 1987 legte er seinen ersten Roman <em>Der Zauberbaum</em> vor. Sloterdijk ist emeritierter Professor für Philosophie und Ästhetik der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und war in Nachfolge von Heinrich Klotz von 2001 bis 2015 deren Rektor.</p>

Índice

  • [Cover]
  • [Informationen zum Buch / Autor]
  • Inhalt
  • Vorbemerkung: Von Erbe, Sünde und Moderne
  • Kapitel 1: Die permanente Flut.
  • Kapitel 2: Dasein im Hiatus oder: Das moderne Fragen-Dreieck
  • Kapitel 3: Dieser beunruhigende Überschuß an Wirklichkeit
  • Kapitel 4: Leçons d’histoire
  • Paris, den 22. Januar 1793, gegen acht Uhr abends
  • Paris, den 2. Dezember 1804
  • Zürich, den 5. Februar 1916
  • Jekatarinburg, die Nacht vom 16. zum 17. Juli 1918
  • Moskau, den 13. März 1938
  • Posen, den 4. Oktober 1943
  • Bretton Woods, 22. Juli 1944 / Washington, 15. August 1971
  • Kapitel 5: Das Über-Es: Vom Stoff, aus dem die Sukzessionen sind
  • 1 Im Copy-Shop der Evolution
  • 2 Der Patriarchengeist und die Transmissionskette
  • 3 Monstren-Zeugungen im Hiatus: Schimären und Philosophenschüler
  • 4 Der Bastard Gottes: Die Jesus-Zäsur
  • Kapitel 6: Die große Freisetzung
  • 1 Ecce homo novus
  • 2 Irreguläre Geburten
  • 3 Die Kinder des Abgrunds: Mystik als anti-genealogische Revolte
  • 4 Die glorreichen Bastarde marschieren auf
  • 5 Kreative Diskriminierung: Legale und Illegale: Ein Triptychon
  • 6 Von Abstammung kein Wort mehr: Voiture – de Sade – Jefferson – Emerson – Stirner – Marx – Deleuze/Guattari
  • Ausblick: Im Delta

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