Die Kompetenz der Angehörigen für Reformprozesse in der sozialen Versorgung nutzen

Ullrich Wittenius, Monika Bischoff y Christina Mark

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Ullrich Wittenius, Monika Bischoff, Christina Mark, Die Kompetenz der Angehörigen für Reformprozesse in der sozialen Versorgung nutzen (28.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0342-2275, 2011 #1, S.44

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Die Kompetenz der Angehörigen für Reformprozesse in der sozialen Versorgung nutzen. Ergebnisse einer Befragung der Angehörigen der in Einrichtungen und Diensten der AWO verstorbener Demenzkranker 44 Die Gesellschaft für Organisationsentwicklung und Sozialplanung mbH (gos) hat im Auftrag des AWO Bundesverbandes im Rahmen des Pilotprojektes "Abschiedskultur - Standards einer Hospiz- und Palliativkompetenz in den Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten der AWO" eine Befragung Angehöriger von Verstorbenen aus AWO-Pflegeeinrichtungen hinsichtlich der Zufriedenheit mit der Pflege und Betreuung im Rahmen der Sterbebegleitung durchgeführt. Eine solche Erhebung zur Zufriedenheit von Angehörigen stellt Neuland dar. So wurde im Vorfeld mit den Einrichtungen die sozialethische Begründbarkeit einer solchen Befragung diskutiert. Der überwiegende Teil der Einrichtungen verband mit der Befragung eine notwendige Rückmeldung über ihre Arbeit von kompetenter Seite. Zur ständigen Verbesserung der Dienstleistungsqualität sind Pflegeeinrichtungen auf die kritische Sicht derer, die Nutzer der Dienstleistungen waren, also als direkt Betroffene und als Stellvertreter der verstorbenen Pflegebedürftigen, angewiesen. Aus dieser Motivation heraus sind auch Befragungen von Angehörigen Verstorbener legitimes Mittel. Allerdings ist dabei auf die Situation der Trauer der zu befragenden Hinterbliebenen Rücksicht zu nehmen, was eine Befragung mit angemessenem zeitlichem Abstand zum Zeitpunkt des Sterbeereignisse des Angehörigen erforderlich macht. Dass sich schließlich eine Minderheit der stationären Pflegeeinrichtungen (32,5%) und eine Mehrheit der ambulanten Pflegeeinrichtungen (20%) an der Befragung nicht beteiligt haben, ist zu einem großen Teil auch auf begrenzte Ressourcen bei der Vorbereitung und Durchführung der Befragung zurückzuführen, nicht zuletzt in Zusammenhang mit den eingeführten Transparenzprüfungen. Die bei Befragungen garantierte Anonymität wurde in einigen Fällen von den befragten Angehörigen selbst aufgehoben, wenn über besondere Erlebnisse berichtet oder einer Einrichtung spezieller Dank ausgesprochen und der Fragebogen mit Namen und Absenderangaben versehen wurde. Gerade die sehr hohe Anzahl an schriftlichen Hinweisen der Befragten zeigt, dass die Befragung vielfach ein willkommener Anlass war, über den Sterbeprozess des verstorbenen Angehörigen nachzudenken sowie Kritik und Lob zu äußern. Die Befragung war eingebettet in die Qualitätsentwicklung der Einrichtungen und Dienste, sodass die Ergebnisse im Rahmen der Fachberatung im Pilotprojekt im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses aufgegriffen werden. Darüber sollen die Befragungsergebnisse auf generelle, konzeptionelle Hinweise für die Weiterentwicklung der Palliativ- und Hospizentwicklung in der Pflege untersucht werden. -- --

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