Transparenz im Gesundheitswesen

Vertrauen. Wissen. Partizipation.

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Christoph Straub (Hg.), Transparenz im Gesundheitswesen (2024), Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, ISBN: 9783954668380

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Description / Abstract

Aus Sicht von Patientinnen und Patienten erscheint das Gesundheitswesen oft undurchsichtig. Wer ist eigentlich wofür zuständig? Soll ich mich wirklich operieren lassen? Was kann ich überhaupt selbst entscheiden und woran soll ich mich dabei orientieren? Die Komplexität des Systems und die strukturelle Informations-Asymmetrie überfordern und verunsichern viele Menschen und führen nicht selten zu einem Gefühl der Ohnmacht. Zwar ist der Zugang zu medizinischem Wissen über digitale Medien heute leicht, die Menge der Informationen aber riesig und unübersichtlich. In dieser Informationsflut können viele nicht mehr zwischen relevant und unwichtig, zwischen wissenschaftlich fundiert und irreführend unterscheiden.

Auch die Leistungserbringer leiden unter der Intransparenz des Gesundheitswesens. Fehlende Informationen und der nicht funktionierende Datenaustausch kosten nicht nur viel Zeit, sie erschweren auch Diagnostik und Therapieentscheidungen und gefährden im schlimmsten Fall die Gesundheit und das Leben der Patientinnen und Patienten. Mehr Transparenz und der Zugang zu vollständigen, strukturierten Patientendaten für die Behandelnden könnten zahlreiche Menschenleben retten, die Behandlungsqualität steigern und zugleich die Effizienz der Versorgung verbessern. Für Patientinnen und Patienten sind der Zugang zu wissenschaftlich fundierter und verständlicher Information sowie die Transparenz über Abläufe und Zuständigkeiten eine wesentliche Voraussetzung für mündige Entscheidungen.

Dieses Buch beleuchtet das Ziel größerer Transparenz von verschiedenen Seiten: Beiträge aus Medizin und Gesundheitswissenschaften, aus Ökonomie, Philosophie und Politikwissenschaft beschreiben das weite Feld der Transparenz in Gesundheit und Gesellschaft. Wesentliche Defizite im Gesundheitssystem werden aufgedeckt und die daraus resultierenden Herausforderungen für Behandelte, Behandelnde, Kostenträger und Gesundheitspolitik dargestellt. Darauf aufbauend werden wichtige Handlungsfelder und verschiedene Lösungsansätze behandelt. „Transparenz im Gesundheitswesen“ ist Begleiter und Orientierungshilfe im unabdingbaren Transformationsprozess hin zu mehr Transparenz, Evidenz und Qualität im deutschen Gesundheitswesen.

Description

mit Beiträgen von:

M. Albrecht, V. August, S.J. Becker, M. Böttcher, A. Brink, I. Cichon, S.-C. Ernst, T. Esch, M. Fritsche, T. Gamstätter, F. Geiger, J. Graf, D. Grandt, L. Grundmann, M. Hallek, H. Haneke, I. an der Heiden, M. Hinz, D. Höffner, M. Hübner, M. Jansky, J. Jünger, K. Koch, O. Kumpf, M. Leyck Dieken, U. Marschall, S. Melin, I. Mühlhauser, K.-M. Müller, A.T. Nemat, R. Riessen, J. Rüffer, F. Rüter, M. Rydzewski, C. Schaefer, F. Scheibler, S. Schellong, K. Schneider, M. Schrappe, S. Schwartze, U. Schwenk, M. Shaffi, J. Strotbek, C. Thomeczek, C. Uhle, J. Wangler, L. Watzinger, O. Wegwarth, H. Wehling, T. Weichert, B. Wiegard

Table of content

  • Cover
  • Titel
  • Vorwort
  • Die Autorinnen und Autoren
  • Inhalt
  • I Transparenz: Grundlagen und Perspektiven
  • 1 Transparenz – ein Begriff im Wandel
  • 2 Zwischen Transparenz und Vertrauen – eine sozialphilosophische Betrachtung
  • 3 Transparenz in der Demokratie – über Rationalität und Nebenfolgen einer Norm
  • EXKURS: Eine Frage des Vertrauens – Transparenz in der Gesundheitskommunikation
  • II Transparenz und Orientierung aus Patientensicht
  • 1 Public Reporting – Transparenz und Orientierung im „Versorgungsdschungel“
  • EXKURS: Selbstbehandlung und Dr. Internet – Durch Online-Informationen zu mehr Patient-Empowerment?
  • EXKURS: Mündige Patient:innen: Empowerment oder Überforderung?
  • 2 Mehr Orientierung und Effektivität durch Disease Management – Zusammenschau einer multimethodischen Studienreihe zur hausärztlichen Versorgung
  • EXKURS: Krankenkasse als Lotse
  • 3 Orientierung durch Patienteninformation
  • EXKURS: Wie können evidenzbasierte Gesundheitsinformationen die Orientierung im Gesundheitswesen erleichtern? Erkenntnisse aus einer Bedarfsanalyse
  • III Transparenz im Arzt-Patienten-Verhältnis
  • 1 Informationsasymmetrie in der Arzt-Patienten-Interaktion im Kontext der Digitalisierung
  • 2 Transparenz, Ehrlichkeit und Empathie im Patientengespräch
  • 3 Shared Decision Making fördert Transparenz im Gesundheitswesen – und umgekehrt
  • 4 Klug entscheiden – eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin
  • 5 Transparenz als Voraussetzung von Patienten-Compliance und Partizipation am Beispiel von OpenNotes
  • IV Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen
  • 1 Die Qualitätslandschaft in Deutschland und die Rolle der SARS-CoV2-Epidemie
  • EXKURS: Transparenz und Patientensicherheit
  • 2 Transparenz in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung – Grundlagen für eine informierte Arztwahl
  • 3 Qualitätstransparenz im Krankenhaus
  • EXKURS: Lassen sich Versorgungsdefizite mit Routinedaten von Krankenkassen sichtbar machen?
  • 4 Qualitätstransparenz in der Intensivmedizin
  • EXKURS: Schafft Ergebnistransparenz mehr Behandlungsqualität?
  • 5 Transparenzberichterstattung der Krankenkassen
  • V Transparenz und Digitalisierung
  • 1 Transparenz durch digitale Patientenakten
  • EXKURS: Warum wir ein gutes Gesundheitsdatennutzungsgesetz brauchen
  • 2 Der Weg zum digital gestützten Medikationsmanagement – patientenorientiert, sicher, sektorenübergreifend
  • 3 Gesundheit aktiv mitgestalten – digitale Gesundheitskompetenz und Datennutzung aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger
  • EXKURS: Transparenz und Nachvollziehbarkeit von KI und algorithmischer Systeme in der Medizin
  • 4 Hippokratischer Eid – Transparenz als Grundlage einer digitalen Ethik
  • EXKURS: Digitale Ethik in der Krankenkasse – wie die BARMER Verantwortung in der Digitalen Transformation übernimmt

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