Wirklichkeit als Beziehung

Das strukturontologische Schema der termini generales im Opus Tripartitum Meister Eckarts

Meik Peter Schirpenbach

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Meik Peter Schirpenbach, Wirklichkeit als Beziehung (2004), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402198575

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Description / Abstract

An den Beginn seines nur fragmentarisch überlieferten Hauptwerkes, des Opus tripartitum, stellt Eckhart als hermeneutischen Schlüssel ein System von Grundbegriffen, die termini generales. Die vorliegende Darstellung untersucht Funktion und Stellung dieses Begriffsystems und erarbeitet damit einen Zugang hinsichtlich der inhaltlichen Grundstruktur und des Zusammenhangs der verschiedenen Theoriefragmente des Gesamtwerkes. Das eckhartsche Denken zeigt sich als im Wesentlichen relational bestimmt: Die Wirklichkeit ist zuallererst als ein Beziehungsgefüge und ein fortwährend zielgerichteter Prozess aufzufassen. Strukturen stehen hinsichtlich der Genese und der Erkennbarkeit der Wirklichkeit vor den konkreten Inhalten. Hierin zeigt sich ein wesentliches, ja formgebendes Element eckhartschen Denkens: Die Wirklichkeit selbst weist die Struktur auf, die im Prozess des Denkens mitvollzogen wird. Die Arbeit liefert einen Beitrag zu den anhaltenden Debatten hinsichtlich der Einordnung des metaphysischen Ansatzes Eckharts, indem sie ausweist, dass die Problematik nicht in einer Alternative zwischen verschiedenen Ansätzen einer Metaphysik gründet, sondern noch davor, in einer zugrundeliegenden Strukturontologie ihren Ursprung hat. Sie zeigt eine Gesamtperspektive auf, die Eckhart seinem Werk selbst zugrundegelegt und trotz der langen Entwicklungsgeschichte des Opus tripartitum in ihrer Systematik beibehalten hat.

Table of content

  • BEGINN
  • Title
  • DANKSAGUNG
  • Inhaltsverzeichnis
  • EINLEITUNG: DIE INTENTION DER UNTERSUCHUNG
  • A. Hermeneutische Überlegungen zum Entwurf der 14 termini generales - Logik- und Sprachverständnis im Opus tripartitum
  • 1. DIE 14 TERMINI GENERALES ALS GRUNDlAGE DERPROLOGE ZUM OPUS TRIPARTITUM
  • 2. DER TERMINUS ALS AUSGANGSPUNKT DER BETRACHTUNG
  • 2. DER BEGRIFF INNERHALB DER AUSSAGE- EIGENTLICHE UND UNEIGENTLICHE AUSSAGE
  • 4. DIE FOKUSSIERUNG DER PERSPEKTNE AUF DIE STRUKTURONTOLOGIE
  • 5. DER ZUSAMMENHANG VON METAPHYSIK UND LOGIK
  • 6. DIE WESENTLICHE RELATIONALITÄT DER TERMINI GENERALES
  • 7. DER GRUNDGEDANKE DER RELATIONALITÄT UND DER BEGRIFF DER RELATIO
  • 8. AFFIRMATIO UND NEGATIO - DIE INNERE DYNAMik DER WIRKLICHKEIT ALS DIALEKTISCHE AUSSAGESTRUKTUR
  • 9. WISSENSCHAFfSTHEORETISCHE ÜBERLEGUNGEN IN DER KONSEQUENZ DES STRUKTURELLEN LEITFADENS
  • 10. ECKHARTS ZENTRALE PERSPEKTIVE: DIE IDENTITÄTVON BEGRIFFS- UND WIRKLICHKEITSSTRUKTUR
  • B. Die Tendenz zur Erfassung der Wirklichkeit als Struktur: Substantialität als Prozess der Beziehung veranschaulicht an Eckharts Naturbegriff
  • 1. NATUR ALS DAS AUS SICH SELBST HERAUS BEWEGTE
  • 2. DIE NATUR ALS ALLGEMEINE SUBSTANTIALITÄT: DER ZUSAMMENHANG VON WIRKLICHKEITSEBENEN ALS PROZESSHAFTE BEZIEHUNGSWIRKLICHKEIT
  • 2. DIE GRUNDLEGUNG DER RELATIONALITÄT EINES SACHVERHALTS IN SEINER NATUR
  • C. Das disjunktive Relationsschema der termini generales als Entwurf einer Transzendentalienmetaphysik
  • 3. STRUKTURONTOLOGIE ALS TRANSZENDENTALIENMETAPHYSIK - EINORDNUNG UND ABGRENZUNG DES ECKHARTSCHEN ANSATZES IN BEZUG AUF ANSÄTZE DES 13. JAHRHUNDERTS
  • 2. DISJUNKTIVE ERFASSUNG DER WIRKLICHKEIT, NICHT DISJUNKTIVE WIRKLICHKEIT
  • 2. DIE SPANNUNG VON RELATION UND ISOLATION ALS STRUKTURPRINZIP DER TERMINI GENERALES - BEOBACHTUNGEN ZU DREI PAAREN DES DISJUNKTIONSSCHEMAS
  • 4. DAS RELATIONALE STRUKTURPRINZIP IN DER PARALLELORDNUNG DER TERMINI GENERALES - FOKUSSIERUNG DER FRAGESTELLUNG
  • D. Die Entfaltung des relationalen Strukturprinzips
  • 1 . DIE EINHEIT DES SYSTEMS IN DER REIHUNG DER FRAGMENTE
  • 2. DAS ZENTRALFRAGMENT ESSE EST DEUS - DIE HERMENEUTISCHE RELEVANZ DES SYSTEMFRAGMENTS
  • 3. DIE BEGRÜNDUNG DER RELATIONALITÄT IN DER UNTERSCHEIDUNG ZWISCHEN SEIN UND SEINSMODUS - ANALOGIE ALS INTENTIONALE BEZIEHUNGSWIRKLICHKEIT
  • 4. TRANSZENDENZ UND IMMANENZ ALS BESTIMMENDE MOMENTE DER RELATION
  • 5. DER URSPRUNG JEDER RELATIONALITÄT IM MOMENT DES HERVORGANGS
  • 6. DAS MOMENT DER UNTERSCHEIDUNG ALS KAUSALPRINZIP
  • E. Die Kraft der eckhartsehen Synthese - Wirklichkeit als angeeignete Wirklichkeit
  • 1. DER GRUNDSÄTZUCHE ZUSAMMENHANG INHALTLICHER UND STRUKTURELLER ASPEKTE IN DER METAPHYSIK
  • 2. DER URSPRUNG DER RELATIONALITÄT IN DEN PRINZIPIEN DER INTELLECTUALITAS UND DER SIMPLICITAS
  • 3. DIE SONDERSTELLUNG DES MENSCHEN IM SPANNUNGSBEREICH DER INTELLECTUALITAS
  • 4. DER SINN DES STRUKTURSCHEMAS: DIE PRAKTISCHE RELEVANZ DER BEZIEHUNGSWIRKLICHKEIT IM MITVOLLZUG IHRER PROZESSUALITÄT
  • Schlusswort
  • Literaturverzeichnis
  • PRIMÄRLITERATUR
  • SEKUNDÄRLITERATUR
  • Register

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