Wie der Film unsterblich wurde

Vorakademische Filmwissenschaft in Deutschland

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Wie der Film unsterblich wurde (2015), edition text+kritik, 81673 München, ISBN: 9783967071979

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Description / Abstract

Als sich der Film allmählich etablierte, fehlten all jene Personen und Institutionen, die dazu beitragen, dass Materialien bewahrt und Inhalte reflektiert werden: Filmarchive, Institute und Museen, Ausstellungen, Studiengänge, Autoren und Verlage. Ihnen und ihrer Arbeit widmet sich dieser Band.
Die etwa 40 Beiträge dieser Anthologie gehen erstmals den Fragen nach, wer die Akteure auf dem langen Weg gegen das Vergessen waren, wann sie mit welchen Ideen, Erfolgen und Niederlagen in Deutschland auftraten. Die einzelnen Beiträge fächern den besonderen Facettenreichtum jener Annäherungen an die Geschichte des Mediums auf: Netzwerke werden erkennbar, die sich aus der Filmbranche selbst heraus entwickelten. Produzenten, Sammler, technische Pioniere und Journalisten riefen gemeinsam zum Bewahren auf. Guido Seeber auf der KIPHO 1925, Karl Wolffsohn in der "Licht-Bild-Bühne". Die Institutionalisierung von filmhistorischer Aktivität lief in den 1930er Jahren parallel zur Festigung der nationalsozialistischen Diktatur, etwa im Reichsfilmarchiv und in der Ufa-Lehrschau unter Hans Traub. Die Folgen waren ambivalent und strahlten sowohl auf die Bundesrepublik (Filmarchiv der Persönlichkeiten) als auch auf die DDR (Staatliches Filmarchiv) aus. Sie sind in ihrer Bedeutung für die Filmgeschichtsschreibung nach 1945 bis heute nur in Ansätzen analysiert worden.

Table of content

  • Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Vorwort zur Reihe Film-Erbe
  • Inhalt
  • Vom Werden der Filmgeschichte in Deutschland – eine Einführung
  • Filmarchive und -sammlungen
  • »Wo bleibt das deutsche Tonfilmarchiv?«. Eine kleine Geschichte der öffentlichen Aufrufezur Gründung von Filmarchiven
  • Ein verlorener Schatz. Das LBB-Archiv von Karl Wolffsohn
  • Nicht Freund, nicht Feind. Frank Hensel, das Reichsfilmarchiv und Henri Langlois
  • Planung für Jahrhunderte. Die Kommission zur Bewahrung von Zeitdokumenten (1937–1945)
  • Versprengtes Erbe. Das Reichsfilmarchiv (1934–1945) und seine Hinterlassenschaften
  • Deutsches Kulturgut auf Tonfilm. Das Filmarchiv der Persönlichkeiten von Gerhard Jeschke
  • Film-Archivar und Film-Mörder. Erste Annäherungen an Albert Fidelius
  • Erinnerungen eines Archivdirektors. Herbert Volkmann im Personenporträt der Staatlichen Filmdokumentation der DDR
  • Filmausstellungen
  • Der Film entdeckt seine Geschichtlichkeit. Die »Kino- und Photo-Ausstellung« (KIPHO) 1925 in Berlin
  • Der Film verlässt das Kino. Über das erste deutsche Filmmuseum in Berlin
  • Langlois†™ Filmgeschichte und ein Wald aus roten Fahnen. Die Berliner Ausstellung »60 Jahre Film«
  • Im Schatten einer musealen Idee. Die Anfänge des Filmmuseums München und die G. W. Pabst-Ausstellung
  • Filmvermittlung und Filmpublizistik
  • Vom Wert des Films für die Bildung. Initiativen der Treptower Sternwarte sowie der Berliner und Wiener Urania (1904–1924)
  • Ein früher Kämpfer für den Kulturfilm. Oskar Kalbus und die Filmgeschichte
  • Republik und Diktatur in einer Person. Der Multifunktionär und Multiplikator Walther Günther
  • Triumph der Technik. Das filmgeschichtliche Wirken der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft
  • Zahl und Moral. Annäherung an den Antisemiten Alexander Jason
  • Lebenslanges Engagement für den guten Film. Victor Schamoni
  • »Auch der Film braucht eine Theorie«. Wege zur Filmbildung im München der 1950er-Jahre
  • Filmgeschichte in Kino und Fernsehen
  • Eine Bildungsinstitution. Ferdinand Althoff und seine Filmschauen
  • Das gab†™s nur einmal … Deutsche Kompilationsfilme der 1940er- und 1950er-Jahre
  • »Camera« – Kino mit Programm. Das Archivfilmtheater des Staatlichen Filmarchivs der DDR
  • Es darf gelacht werden, auch in Willi Schwabes Rumpelkammer. Zwei frühe Beispiele nichtakademischer Filmvermittlung im Fernsehen
  • Wege zur Filmwissenschaft
  • Transnationale Vorhut. Einflüsse von Avantgarde und Filmkultur der Weimarer Republik auf die frühe Filmwissenschaft
  • Publizistisches Mittel, eigengesetzliche Form. Filmkundliche Ansätze von Filmzeitschriften im Nationalsozialismus
  • Ein völkischer »Nichtarier«im Dienst der NS-Filmwissenschaft. Hans Traub an der Ufa-Lehrschau
  • Das verbotene Interesse. Der Anteil der Filmwissenschaft innerhalb der Münchener Zeitungswissenschaft
  • Film darf nicht Fälschung sein. Gunter Groll: Film. Die unentdeckte Kunst
  • Ein Wissenschaftsindividualist. Rolf Burgmer und die frühe Filmgeschichte
  • Engagiert in Forschung und Lehre. Heinz Baumert und die frühe Filmwissenschaft in der DDR
  • Filmwissenschaft auf schwierigem Terrain. Die Deutsche Filmkunst und ihr Chefredakteur Klaus Lippert
  • Filmdokumente zur Zeitgeschichte. Fritz Terveen am Institut für den Wissenschaftlichen Film und an der Landesbildstelle Berlin
  • Bewegungsbild und Filmdokument. Der Film in der deutschen Geschichtswissenschaft der 1950er-Jahre
  • Anhang
  • Deutsche Filme zur Filmgeschichte bis 1962
  • Verwendete Literatur
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Die Autorinnen und Autoren des Bandes
  • Personenregister
  • Dank
  • Abbildungen
  • Anzeigen

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