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Wissenssoziologie des Todes

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Thorsten Benkel (Hg.), Matthias Meitzler (Hg.), Wissenssoziologie des Todes (2021), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779952770

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Description / Abstract

Sterben, Tod und Trauer sind keine substanziellen Leiberfahrungen oder anthropologisch vordefinierten Verhaltensmechanismen. Tatsächlich handelt es sich um Wissensbestände und darauf bezogene Praktiken, die als bloß vermeintliche ›Natur des Menschen‹ verinnerlicht werden. Das Ende des Lebens ist weit mehr als der biologisch-reduktionistisch interpretierte Abschluss der Funktionstüchtigkeit des menschlichen Körpers. Die entscheidenden Prozesse sind nicht unabhängig von Sinnsetzungen und Aushandlungen. Vielmehr muss das gesellschaftlich so verstandene Lebensende als je vorläufiges Ergebnis einer epistemologischen Debatte angesehen werden, die sich permanent im Wandel befindet. Was könnte Wissen über den Tod also anderes sein als das Resultat einer kulturabhängigen Standortbestimmung?

Description

Thorsten Benkel, PD Dr., ist Soziologe und arbeitet als Akademischer Rat an der Universität Passau. Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift für Sexualforschung, des Museums für Sepulkralkultur (Kassel) und diverser Projekte und Initiativen, ferner Gründungsmitglied des Arbeitskreises Thanatologie der DGS-Sektion Wissenssoziologie und Herausgeber der Schriftenreihe "Thanatologische Studien". Seine Forschungsschwerpunkte sind Wissenssoziologie, qualitative Sozialforschung sowie Soziologie des Körpers, der Religion und des Rechts. Kontakt: Thorsten.Benkel@uni-passau.de
Matthias Meitzler, M.A., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Soziologie mit Schwerpunkt Techniksoziologie und nachhaltige Entwicklung der Universität Passau. Er hat Soziologie, Psychoanalyse und Geschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen auf der Wissenssoziologie, den qualitativen Methoden, der Mediatisierungsforschung, der Thanatosoziologie sowie der Soziologie des Körpers und der Emotionen. Er ist u.a. Mitbegründer des »Arbeitskreises Thanatologie« der DGS-Sektion »Wissenssoziologie« und Mitherausgeber des »Jahrbuchs für Tod und Gesellschaft«.

License

Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0) (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/legalcode)

Table of content

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Befristung, Befürchtung, Befreiung. Reflexionen zur Reflektierbarkeit des Lebensendes
  • Befristungen
  • Befürchtungen
  • Befreiungen
  • Literatur
  • Filme
  • Wissen
  • Das Wissen um den Tod. Antwortversuche auf die krisenhafte, endliche Positionalität des Menschen
  • Die Möglichkeit des Wissens – am Beispiel des Todes
  • Körper
  • Todesnähe, Sektion und Organspende. Tod und toter Körper in der refigurierten Moderne
  • Postmortales Doing Gender. Zur kommunikativen Konstruktion von Geschlecht im professionellen Umgang mit den Toten
  • Trauertattoos – Transzendenzen auf der Haut?
  • Leben über den Tod hinaus? Zur kryonischen Aneignung von medizinischem Wissen und metaphorischen Konzepten
  • Sterben
  • »… ein Problem der Lebenden.« Zur wissenssoziologischen Relevanz von Norbert Elias’ Todesperspektive
  • Alltagsleben und Alltagssterben. Die Arbeit am (Nicht-)Wissen über das Sterben
  • Interaktion mit Sterbenden. Die Differenzierung von Bewusstseinskontexten auf der multiprofessionellen Palliativstation und die Bearbeitung von Kommunikationsabbrüchen
  • (Nicht-)Wissen und Selbstbestimmung. Ein Beitrag zur Soziologie der Suizidbeihilfe
  • Rest (in peace)
  • »Mama sagt, er ist unterwegs zu den Sternen«. Himmlische Imaginationen für trauernde Kinder und der Tod als gerahmtes Happy End
  • Wissenssoziologische Implikationen des Suizids – mit Blick auf Pierre Bourdieu
  • »Geburt und Tod liegen ja sehr dicht beieinander«. Eine empirische Analyse zum pränatalen Tod im Denkstil von Hebammen
  • Der Tod im Bild. Ein fotografischer Blick
  • Empfindungen und Kundgaben von Trauer. Zur Sinnwelt des Lebens nach dem Tod
  • Autorenverzeichnis

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