Trauma und Entwicklung

Adoleszenz – frühe Traumatisierungen und ihre Folgen

Annette Streeck-Fischer

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Annette Streeck-Fischer, Trauma und Entwicklung (2018), Schattauer Verlag (Klett), Stuttgart, ISBN: 9783608268034

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Description / Abstract

Wenn das Trauma anhält …
Sie schneiden sich, trinken Alkohol, greifen zu Drogen und destruktiven „Selbsthilfemaßnahmen“ – und machen die Therapeuten, die mit ihnen zu tun haben, rat- und hilflos.
Annette Streeck-Fischer vermittelt zu diesen Herausforderungen ihr auf langjährigen Erfahrungen basierendes Wissen. Als Psychoanalytikerin, Kinder- und Jugendpsychiaterin sowie Chefärztin einer auf Kinder und Jugendliche spezialisierten Klinikabteilung beschäftigt sie sich intensiv mit schwierigen Entwicklungsverläufen und der Behandlung komplex traumatisierter Jugendlicher. Prägnant, anschaulich, aber auch kritisch hinterfragend beleuchtet sie unter anderem folgende Problemstellungen:
- Wie unterscheiden sich noch normale von bereits pathologischen Adoleszenzverläufen, und welche neurobiologischen Umstrukturierungen liegen adoleszentem Risikoverhalten zugrunde?
- Welche psychischen, kognitiven und sensomotorischen Beeinträchtigungen manifestieren sich in der Adoleszenz aus frühen ungünstigen Entwicklungen, Bindungstraumata und Mentalisierungsstörungen?
- Was kennzeichnet die Psychopathologie von Traumatisierungen in der Entwicklung, und wie behandeln wir die wichtigsten Störungsbilder wie Borderline-Persönlichkeitsstörung und komplexe traumatische Belastungsstörung?
- Worauf ist bei der Behandlung Jugendlicher mit chronischen und komplexen Traumatisierungen besonders zu achten, und wie können therapeutische Probleme wie z.B. maligne Verstrickungen oder traumatische Re-Inszenierungen bewältigt werden?
„Trauma und Entwicklung“ ist ein hochaktuelles Praxisbuch, in das in der 2. Auflage die Ergebnisse einer klinisch evaluierten, randomisiert kontrollierten Therapiestudie eingeflossen sind: Die neuen Erkenntnisse rücken die Adoleszenz mit ihren spezifischen Problemstellungen an zentrale Stelle in ihrer Bedeutung für Psychiatrie, Psychoanalyse und Sozialarbeit.
KEYWORDS: Adoleszenz, Trauma, Entwicklung, Jugendliche, selbstverletzendes Verhalten, Persönlichkeitsstörung, ritzen, Drogenmissbrauch, Alkoholmissbrauch, Bindungstraumata, Mentalisierungsstörungen, Borderline-Persönlichkeitsstörung, komplexe traumatische Belastungsstörung, traumatische Re-Inszenierungen, maligne Verstrickungen

Description

<p>Annette Streeck-Fischer, Prof. Dr. med. habil., Kinder- und Jugendpsychiaterin, Psychoanalytikerin, Hochschullehrerin an der International Psychoanalytic University Berlin (IPU). Von 1983 bis 2013 Chefärztin der Abteilung „Psychiatrie und Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen“ des Akademischen Lehrkrankenhauses Tiefenbrunn bei Göttingen. Von 2011 bis 2015 Präsidentin der ISAPP (International Society of Adolescent Psychiatry), derzeit Past-Präsidentin. Mitherausgeberin der Zeitschrift „Adolescent Psychiatry“; bis 2013 verantwortliche Herausgeberin der Zeitschrift „Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie“. Ehem. Mitglied in wissenschaftlichen Beiräten verschiedener psychotherapeutischer Zeitschriften, seit 2016 Mitglied des wiss. Beirats der französischen Zeitschrift „Cliniques“. Zahlreiche Veröffentlichungen u.a. zu Psychotherapie von Jugendlichen, Adoleszenz, Rechtsextremismus, Gewalt, Trauma, Misshandlung, Missbrauch, Borderlinestörungen in der Adoleszenz.</p>

Table of content

  • Cover
  • Impressum
  • Vorwort zur 2. Auflage
  • Vorwort zur 1. Auflage
  • Danksagung
  • Inhalt
  • 1 Einführung
  • 1.1 Trauma und Entwicklung
  • 1.2 Adoleszenz und Trauma
  • 1.3 Probleme der Diagnostik – Probleme der Behandlung
  • 2 Adoleszenz – verschiedene Perspektiven
  • 2.1 Adam und Eva – eine Adoleszenzgeschichte
  • 2.2 Unscharfe Grenzen zwischen Normalität und Pathologie
  • 2.3 Neurobiologie der Adoleszenz
  • 2.4 Entwicklungsaufgaben der Adoleszenz
  • 2.5 Selbst- und Identitätsentwicklung in der Adoleszenz aus psychoanalytischer Sicht
  • 2.6 Emerging Adulthood – eine vernachlässigte Lebensphase
  • 3 Adoleszenz und Struktur – Adoleszenz und Krise
  • 3.1 Krisenhafte Adoleszenzverläufe
  • 3.2 Adoleszenz und Strukturbildung
  • 3.3 Grenzstörungen, die mithilfe der Strukturdiagnostik erfasst werden
  • 4 Pathologische Adoleszenz und das gesellschaftliche Entgegenkommen
  • 4.1 Über die Sehnsucht nach Größe, Identität und Kontinuität der Betrogenen
  • 4.2 Ideologien von Ungleichheit und Gewalt als mächtige Organisatoren
  • 5 Adoleszenz und Persönlichkeitsstörung
  • 5.1 Definition von Persönlichkeit
  • 5.2 Gene oder Umwelt?
  • 5.3 Konstitution, Temperament versus Entwicklungsperspektive
  • 5.4 Persönlichkeitsstörungen Traumatisierung in der Entwicklung
  • 5.5 Trauma – Borderline – MCDD oder ADHS? Eine kritische Diskussion
  • 5.6 Gewalt, Dissozialität und Borderline-Störung/PTBS
  • 6 Komplexe traumatische Belastungsstörung – Borderline-Störung – MCDD
  • 6.1 Zu den Fakten
  • 6.2 Geschichte der Traumakonzepte – was heißt Trauma in der Entwicklung?
  • 6.3 Folgen von Traumata
  • 6.4 Primäre Reaktionen: frühe Formen des Umgangs mit Bedrohung
  • 6.5 Reaktionsmuster bei chronisch traumatischem Stress
  • 6.6 Komplexe Traumafolgestörung oder die Entwicklungstrauma Diagnose – zwei gegenwärtig verwendete Konzepte
  • 7 Aspekte der Psychopathologie der Folgen von Traumatisierung in der Entwicklung
  • 7.1 Was ist ein psychisches Trauma?
  • 7.2 Verlust von Kohärenz
  • 7.3 Störungen in der Selbst-, Affekt- und Impulsregulierung
  • 7.4 Grenzenstörungen und die verschiedenen Realitäten
  • 7.5 Auswirkungen von traumatischen Belastungen auf das Gedächtnis/ Beeinträchtigungen der Fähigkeit des Mentalisierens
  • 7.6 Dissoziation oder Flucht, wenn keine Flucht möglich ist
  • 7.7 Sprachlosigkeit und Acting out
  • 7.8 Verlust von Vertrauen – Traumatisierung in der Bindung – traumatische Reenactments
  • 7.9 Sucht als Selbsthilfemaßnahme
  • 7.10 Stress und kognitive Einschränkungen
  • 7.11 Posttraumatischer Stress und sensomotorische Störungen
  • 7.12 Bewusstsein – Körper – Fühlen: ein Exkurs zu Damasio
  • 8 Normale und pathologische Entwicklung
  • 8.1 Normale Entwicklung in der Kindheit
  • 8.2 Bindungsmuster
  • 8.3 Das fantasmatische Kind
  • 8.4 Selbst- und Aufmerksamkeitsregulation
  • 8.5 Spielfähigkeit
  • 8.6 Exkurs zur Entwicklung von mangelnder Selbstregulation bei ADHS
  • 8.7 Mentalisierung und Affektregulation
  • 8.8 Zwei Stressregulationssysteme
  • 8.9 Pathologische Bedingungen in der Entwicklung
  • 8.10 Gestörte Affektregulation und gestörte Mentalisierung in der Entwicklung
  • 9 Hirnentwicklung – Gedächtnis – schnelle Wege – Trauma
  • 9.1 Gehirn und Gedächtnis
  • 9.2 Schnelle Wege – primäre Antwortmuster
  • 9.3 Hirnentwicklung und frühe Traumatisierung
  • 9.4 Bedeutung der Vagusbremse
  • 9.5 Stressbiologie
  • 10 Die therapeutische Beziehung: Missverständnisse, Missbrauch und Angriffe
  • 10.1 Dora und die (Wieder-)Herstellung einer missbräuchlichen Beziehung
  • 10.2 Innere und äußere Realität
  • 10.3 Angriffe auf die therapeutische Beziehung: traumatische Tänze
  • 10.4 Wiederholungszwang
  • 10.5 Vom Honeymoon zum deadly dance
  • 10.6 Missbrauchstanz
  • 10.7 »Therapeutischer Tanz« oder wie entwicklungsförderliche Laufställe geschaffen werden
  • 11 Vom Handeln zur Therapie
  • 11.1 Behandlung zwischen Bindung, Trauma und Entwicklung
  • 11.2 Entwicklungspsychotherapie oder »Beziehung first«
  • 11.3 Lernen aus Erfahrung – Lernen von Wissen
  • 11.4 Herstellung einer (therapeutischen) Beziehung – grundsätzliche Probleme im Umgang mit Jugendlichen
  • 11.5 Vom Handeln zur Therapie
  • 12 Stationäre Psychotherapie: Besonderheiten der Behandlung in der Klinik
  • 12.1 Stationäre Psychotherapie in der Behandlungskette stationärer Versorgung
  • 12.2 Der Weg zur stationären Behandlung
  • 12.3 Grundkonzepte stationärer Psychotherapie
  • 12.4 Beziehungen und Gestaltung der Rahmenbedingungen
  • 12.5 Zusammenarbeit im Team
  • 12.6 Ausblick
  • Literatur
  • Sachverzeichnis

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