Wann gelingt Heimerziehung?

Pädagogisches Handeln in prekären Beziehungen

Maren Zeller, Wolfgang Schröer and Stefan Köngeter

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Maren Zeller, Wolfgang Schröer, Stefan Köngeter, Wann gelingt Heimerziehung? (29.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0947-8957, 2013 #3, p.180

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Description / Abstract

In den öffentlichen und fachlichen Diskussionen der vergangenen Jahre konnte man mitunter den Eindruck gewinnen, dass das Feld der Heimerziehung eine nachgeordnete, wenn nicht gar untergeordnete Rolle spielt. Innovative Entwicklungen wurden mit Begriffen wie Ambulantisierung, Flexibilisierung und Sozialraumorientierung verbunden. Konjunktur hatten auch solche Themen, die medial in der Öffentlichkeit für Aufsehen gesorgt hatten - dabei häufig in negativer Hinsicht, wie zum Beispiel die Aufarbeitung der Heimerziehungsgeschichte in den 1950er und 1960er Jahren. Heimerziehung hingegen wird seit Längerem nicht im Hinblick auf ihren Eigenwert und auf die zu erbringende und zu entwickelnde pädagogische Qualität hin diskutiert. Das Ziel und die Aufgabe der Heimerziehung als ein Arbeitsfeld, das wie kaum ein anderes der Kinder- und Jugendhilfe umfassend für die Gestaltung der Lebenswirklichkeiten und Sozialisationsbedingungen von Kindern und Jugendlichen verantwortlich zeichnet, bleiben dadurch weitgehend unberücksichtigt.

Die Bundestagung Heimerziehung 2012 hatte daher die Frage "Wann gelingt Heimerziehung?" in den Mittelpunkt gerückt. Wir möchten mit diesem Beitrag diese Diskussion aufgreifen und die Heimerziehung als einen pädagogischen Ort (vgl. Winkler 1988) betrachten, in dem sozialpädagogische Professionalität herausgefordert ist, gelingende Erziehungs- und Bildungsarrangements für junge Menschen zu schaffen. Dazu beziehen wir uns zunächst auf die Bundestagung 2007, in der die Bildungsdiskussion der Sozialen Arbeit für die Heimerziehung aufgegriffen wurde. Von dort aus soll das alltägliche Gelingen der Heimerziehung diskutiert werden, welches anhand dreier Aspekte entfaltet wird: die professionellen Pädagog_innen, das Heim als sozialer Ort und die Einbindung in das Gemeinwesen. Schließlich wollen wir einige Felder aufzeigen, in denen Heimerziehung heute pädagogisch und jugend(hilfe)politisch neu gefordert ist.

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