„Die Ehe ist eine unvollständige Familie“. Ein Versuch der theoretischen Fassung von Paar- und Familienbeziehungen.

Jochem Kotthaus

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Jochem Kotthaus, „Die Ehe ist eine unvollständige Familie“. Ein Versuch der theoretischen Fassung von Paar- und Familienbeziehungen. (28.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2024 #1, S.21

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Beschreibung / Abstract

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Konzeptionalisierung der Familie als wesentlicher Erziehungs- und Sozialisationsinstitution. Behandelt wird die Frage, wie die moderne Familienforschung Paar- und Familienbeziehungen theoretisch fasst, bzw. welche Folgen dieses Vorgehen in epistemologischer Art und Weise mit sich bringt. Hierzu wird im Zuge einer Kritik möglicher Reifizierung eingänglich das eher empiristische Vorgehen der Familienforschung mit Niklas Luhmanns formal strenger Konzeptualisierung gesellschaftlicher Funktionsbereiche kontrastiert. Obwohl in systemtheoretischer Hinsicht die Unterscheidung der Familie von anderen funktionalen Teilbereichen klarer gefasst werden kann, fällt auch Luhmann der Verführung einer ontologischen Progression von Paarbeziehungen zu Elternschaft anheim. In einer entwickelten Moderne ist das Mikromanagement der Ambivalenzen verschiedener Sinnbezüge jedoch zentral. In diesem Sinne wird eine Perspektivverschiebung angeboten, die weniger eine scheinbare Linearität in der Entwicklung von Paar- und Familienbeziehungen, als vielmehr die situativen und alltäglichen Übergangssituationen in den Blick nimmt.

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