Lehrbuch der Psychoaktiven Massage (PAM)
Berührung als integrativ-komplementäre Therapie
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Accesses
Beschreibung / Abstract
Berührung – das Tor zum Ich
Embodiment in praktischer Umsetzung: Psychische Veränderung ist immer körperlich verankert
Bebilderte Anleitungen der Psychoaktiven Massage: Körperteil für Körperteil erlernen
Zukunftsorientiert: Berührungsmedizin als unverzichtbare Komplementierung der Schuldmedizin
Menschen brauchen Berührung, um gesund zu bleiben und gesund zu werden. Therapeutische Berührung fördert wichtige Prozesse in Psyche und Körper. Je nachdem, wie wir diese empfinden, löst sie unterschiedliche Reaktionen wie Hormonausschüttungen aus. Wir benötigen diesen Kontakt, um uns zu spüren und aufgehoben zu fühlen. Doch gerade bei psychischen Krisen ist der Zugang zu Berührungen oft nicht gegeben oder problematisch besetzt.
Die Psychoaktive Massage (PAM) nach Gabriele Mariell Kiebgis® ist ein innovatives, wissenschaftlich begründetes Behandlungskonzept, das dem Grundbedürfnis nach Berührung gerecht wird und präventiv die psychophysische Gesundheit fördert. Sie ermöglicht das Erleben einer erfüllten Gegenwart, belebt die Sinne, löst muskuläre und emotionale Verpanzerungen, stärkt das Kohärenzgefühl und damit die Resilienz. Dieses Buch stellt die theoretischen Grundlagen sowie die Praxis dieser berührungstherapeutischen Methode vor. Darüber hinaus beschreiben die Autorinnen die emotionale Anatomie, d.h. die psychologische Bedeutung einzelner Körperbereiche. Das Buch dient als Grundlage für jede Massagetechnik, da es das Fachwissen vermittelt, wie und wodurch Massageberührungen als heilsam erlebt werden.
Mit Beiträgen von
Dr. med. Michaela Maria Arnold
Gayaneh Avanes Avakian
Susanne Carla Joos
Univ.-Prof. Dr. Dr. Christian Schubert
Beschreibung
Gabriele Mariell Kiebgis ist Massage- und Körpertherapeutin mit langjähriger Erfahrung in verschiedenen Behandlungsmethoden (u. A. psychodynamische Körper- & Energiearbeit, Biodynamische Psychologie, Gestalt-Körpertherapie, Atem & Bewegung, Biodynamische Massage nach Gerda Boyesen, Prozessorientierte Einzelarbeit), sie ist Ausbilderin in der Psychoaktiven Massage,
VHS-Dozentin, Autorin und Mitbegründerin des Instituts für Psychoaktive Massage 2021.
Kiebgis hat eine spezielle psychoaktive Massagetechnik entwickelt, die sie in Seminaren und Fortbildungenskursen unterrichtet und gemeinsam mit Prof. Müller-Oerlinghausen auch wissenschaftlich untersucht. Aktives Mitglied einer süddeutschen wissenschaftlichen Arbeitsgruppe, die seit 2019 durch eine klinische Arbeitsgruppe ergänzt wird. Diese Arbeitsgruppen setzen sich für die Durchführung weiterer Berührungsforschung ein und stehen in enger Zusammenarbeit mit einer psychosomatischen Klinik im Allgäu (Hochgrat-Klinik). Umfassendes Wissen über die therapeutische Berührung, wird aufgrund ihrer Kompetenz zu verschiedenen Projekten und Veröffentlichungen hinzugezogen.
Susanne Carla Joos arbeitet seit über 30 Jahren als professionell Pflegende in einer großen schulmedizinischen Akutklinik und führte dort Naturheilkundliche komplementäre Pflegemethoden ein. Intensivmedizin, Neurologie, Onkologie, Radioonkologie, Notaufnahme, ambulante und stationäre Altenpflege, Palliativ Care sind die Stationen ihres beruflichen Wirkens. Fort- und Ausbildungen in Basale Stimulation, Kinästhetik, Rhythmische Einreibungen, Aromatherapie, Aromapraktikerin in der Klinischen Aromapflege sowie klinische Wundversorgung, die Ausbildung, Therapeutin in der Psychoaktive Massage. Achtsame Berührungen sind ihr zentrales Thema und ihr Bogen spannt sich von der Anwendung der Psychoaktiven Massage von Frühgeborenen bis zu Menschen am Lebensende. Seit 2020 arbeitet sie parallel mit niedergelassenen ÄrztInnen und TherapeutInnen in eigener Praxis und begleitet Menschen in Krisen und schwierigen Lebenssituationen.
Gayaneh Avanes Avakian arbeitete als Assistenzärztin in der Anästhesie. Zeitgleich Ausbildung zur Psychoaktiven Massagepraktikerin. Nach Abschluss der massagetherapeutischen Ausbildung wechselte sie den Fachbereich und arbeitet nun als Ärztin in Weiterbildung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in einer psychosomatischen Klinik im Allgäu. Durch ihren medizinisch- wissenschaftlichen Hintergrund, ihre klinische Erfahrung und die gleichzeitige Arbeit als Massagepraktikerin vermittelt sie insbesondere die Verknüpfung der klassischen Schulmedizin mit der Psychoaktiven Massage als komplementär bzw. integrativ- medizinische Behandlungsmethode.
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Inhalt
- 1 Die Entwicklung der Psychoaktiven Massage
- 1.1 Von der klassischen Massage bis zur integrativkomplementären Therapie
- 1.2 Was ist eine Berührung
- 1.3 Berührungspyramide
- 2 Neurobiologische Grundlagen
- 2.1 Haut und Gehirn
- 2.2 Psychoneuroimmunologie
- 2.3 Interozeption
- 2.4 C-taktile Nervenfasern
- 2.5 Das Hormon der Nähe: Oxytocin
- 3 Körpertherapeutische Grundlagen
- 3.1 Körpergedächtnis Leibgedächtnis
- 3.2 Der Innere Beobachter eine Bewertungsinstanz
- 3.3 Gewohnheitsprinzip
- 3.4 Körperhaltung
- 3.5 Körperordnung
- 3.6 Bestandteile der Emotionen
- 3.7 Emotionale Anatomie
- 3.8 Psychologische Bedeutung
- 4 Voraussetzungen für die Anwendung
- 4.1 Voraussetzungen für die Therapeutin
- 4.2 Voraussetzungen für die Klientin
- 4.3 Die achtsame Kontaktaufnahme
- 4.4 Der »Vertrag« zwischen Klientin und Therapeutin
- 4.5 Das körperbezogene Gespräch
- 4.6 Orientierung geben
- 5 Praxis der Psychoaktiven Massage nach GMK
- 5.1 Druck und Geschwindigkeit
- 5.2 Präzision der Massageausführung
- 5.3 Massagegriffe
- 5.4 Handtechnik
- 5.5 Lagerung auf der Massagebank
- 5.6 C-taktile Körpereinölung
- 5.7 C-taktile Ausstreichungssequenzen
- 6 Massage der Körperrückseite
- 6.1 Emotionale Anatomie der Körperrückseite
- 6.2 Psychologische Bedeutung der Körperrückseite
- 6.3 C-taktile Körpereinölung
- 6.4 C-taktile Ausstreichungssequenzen
- 6.5 Beinmassage
- 6.6 Rückenmassage
- 7 Massage der Körpervorderseite
- 7.1 Emotionale Bedeutung der Körpervorderseite
- 7.2 Psychologische Bedeutung der Körpervorderseite
- 7.3 Positionswechsel für die Klientin
- 7.4 C-taktile Körpereinölung
- 7.5 C-taktile Ausstreichungssequenzen
- 7.6 Beinmassage
- 7.7 Flankenmassage
- 7.8 Umarmung nach der Flankenmassage
- 7.9 Arm- und Handmassage
- 7.10 Bauchmassage
- 7.11 Massageerweiterung: Flankenöffnung
- 7.12 Massageerweiterung: Nackenumarmung
- 8 Massage in Brustbereich, Nacken und Gesicht
- 8.1 Emotionale Anatomie Nacken und Gesicht
- 8.2 Psychologische Bedeutung von Nacken und Gesicht
- 8.3 Massage Brustbereich
- 8.4 Massage Nacken
- 8.5 Massage Gesicht
- 9 Nachsorge
- 9.1 Nachgespräch
- 9.2 Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Psychotherapeutinnen
- 10 Verschiedene Indikationen
- 10.1 Depression Erfahrung aus der körpertherapeutischen Praxis
- 10.2 Tumorerkrankungen
- 10.3 Fatigue
- 10.4 Long COVID
- 11 Berührungsmedizin
- 11.1 Berührung in der professionellen Pflegearbeit
- 11.2 In der ärztlichen Versorgung I
- 11.3 In der ärztlichen Versorgung II
- 12 Forschung
- 12.1 Wissenschaftliche Studien zur Wirkung Psychoaktiver Massagen insbesondere bei psychiatrischen Indikationen
- 12.2 Methodische Anforderungen an moderne Massagestudien
- 12.3 Ausgewählte Studienergebnisse
- 12.4 Wirkungen einer Psychoaktiven Massage nach GMK bei »gesunden« Probanden: eine naturalistische Studie
- 13 Anhang
- 13.1 Klientenstimmen
- 13.2 Beispiel eines Orientierungsgesprächs für den Ablauf der Psychoaktiven Massage
- 13.3 Meditationsanleitung »Reise in das Innengesicht«
- Literatur