Pillen-Poker

Wie uns die Pharmaindustrie schadet und was man dagegen tun kann

Jörg Schaaber

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Jörg Schaaber, Pillen-Poker (2023), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518774434

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Medikamente sollen uns wieder gesund machen oder unsere Beschwerden lindern. Doch in erster Linie sind Medikamente ein Renditeobjekt, denn das Geschäft mit Pillen und Patient:innen ist extrem profitabel. Der Pharmamarkt hat viel von einem Poker-Spiel: Wer am besten bluffen kann, gewinnt.


Das auffälligste Symptom: Die meisten neuen Medikamente bringen den Patient:innen keine relevanten Vorteile. Erst recht gilt das für die Alternativmedizin, die ihren zahllosen Produkten oft völlig evidenzfrei Wirkungen andichtet. Dagegen werden dringend benötigte Medikamente wie neue Antibiotika erst gar nicht entwickelt – sie versprechen zu wenig Profit. Hinzu kommt, dass die Vermarktungsstrategien der Pharmaindustrie, ihre Verkaufs- und Informationstricks immer ausgefeilter werden, bei klinischen Studien immer raffinierter geschummelt und getäuscht wird, während man gleichzeitig den Verbraucher- und Patientenschutz schwächt.


Pillen-Poker liefert nicht nur eine differenzierte Analyse des Geschäfts mit unserer Gesundheit, es zeigt auch Lösungsmöglichkeiten auf. Denn das Gute ist: Man kann es besser machen, und billiger wird es für die Allgemeinheit auch noch – man muss es nur wollen.

Beschreibung

Jörg Schaaber ist Soziologe und Gesundheitswissenschaftler. Er arbeitet für die BUKO Pharma-Kampagne, die seit über 40 Jahren die globalen Geschäftspraktiken von Big Pharma beobachtet, und er ist weltweit mit unabhängigen Expert:innen bestens vernetzt. Er hat das globale Netzwerk Health Action International (HAI) mitbegründet und war acht Jahre Präsident der internationalen Gesellschaft der unabhängigen Arzneimittelzeitschriften(ISDB).

<p>Bernd Hontschik, geboren 1952 in Graz, ist Chirurg in Frankfurt am Main. Abitur und Medizinstudium inFrankfurt am Main. 1978 Beginn der chirurgischen Ausbildung, 1987 Promotion über die <em>Theorie und Praxis der Appendektomie</em>, die als Buch veröffentlicht und 1989 mit dem Roemer-Preis des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin ausgezeichnet wurde. Bis 1991 Oberarzt an der Chirurgischen Klinik des Städtischen Krankenhauses Frankfurt/Main-Höchst, bis 2015 in der Frankfurter Innenstadt niedergelassen in einer chirurgischen Praxis und ambulantem OP-Zentrum.</p>

<p>Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.</p>

<p>Bernd Hontschik war u.a. Vorstandsmitglied der Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin, ist Herausgeber der Taschenbuchreihe »medizinHuman« im Suhrkamp Verlag, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift Chirurgische Praxis, wurde in die Betriebskommission der Städtischen Klinik Frankfurt am Main/Höchst berufen undschreibt nach zahlreichen Veröffentlichungen in Büchern und Zeitschriften eine regelmäßige Kolumne in einer Frankfurter Tageszeitung.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort des Herausgebers
  • Willkommen im Pharma-Pokerclub
  • Zauberhafte Gewinne dank Harry Potter
  • Ohne Medikamente wären wir schon lange tot
  • Warum unsere hohe Lebenserwartung keineswegs hauptsächlich Medikamenten zu verdanken ist
  • Mit Grafiken die Kurve kriegen  ?
  • Schräge Beispiele
  • Gesundheit als soziale Frage
  • Armut macht krank
  • Die Pharmaindustrie – Apotheke der Welt  ?
  • Warum man im Globalen Norden länger lebt
  • Immer wieder das gleiche Spiel
  • Gute Karten als Geschäftsmodell
  • Entwickelt wird nicht was benötigt wird, sondern was Profit verspricht
  • Dieselbe Karte zweimal ziehen
  • Wenig wirklich Neues
  • Mit Zitronen gehandelt
  • Ein Monopol auf gute Karten
  • Wie mit Patenten hohe Preise durchgesetzt werden
  • Was ist patentierbar  ?
  • Die Industrie lässt sich nicht gern in die Karten schauen
  • Viele Nieten – wenig Asse
  • Wer darf mitreden, was den Patient*innen nutzt  ?
  • Initiativen aus dem Globalen Süden
  • Nachzügler Deutschland  : Liste schreddern statt einführen
  • Das Spiel mit den Daten
  • Wenn es ums Überleben geht
  • Bild dir eine Meinung  ?
  • Privilegierte Waisen
  • Was wir nicht wissen oder Machen Laborwerte gesund  ?
  • Herzinfarkte fördern statt verhindern
  • Krebs – Röntgenmessungen reichen nicht
  • Prinzip Hoffnung  : Palbociclib zum Zweiten
  • Warum Geheimniskrämerei der Gesundheit schadet
  • Wie viel Information unter den Tisch fällt und was das bedeutet
  • Tödliches Verschweigen
  • Falsche Hoffnung gegen Grippe
  • Reboxetin  : Wirksam oder unwirksam  ?
  • CSR – Transparenz in Europa
  • Datenverstecke
  • Der gelungene Bluff  : Mit Zahlen lügen
  • Testen, bis das Ergebnis passt – Palbociclib zum Dritten
  • Dieselbe Karte mehrfach ausspielen
  • Wer schreibt, der bleibt
  • Von relativen und realen Risiken
  • Testen auf Teufel komm raus
  • Schlechte Karten gibt es nicht  : Wirb oder stirb
  • Ein Einblick in Vertuschungsstrategien
  • Eine Kontrollbehörde, die nicht in die Karten schaut
  • Vertuschen bis zuletzt
  • Wie man Ärzt*innen beeinflusst
  • Werbung statt Fortschritt
  • Pack den Tiger in den Menschen  ?
  • Superhelden – nur für was  ?
  • Pharmavertreter*innen
  • Rundumbetreuung
  • Als Forschung getarnte Werbung
  • Leitlinien oder Leidlinien  ?
  • Krebsmedikamente schnell gelistet, langsam wieder raus
  • Die Epidemie der Interessenkonflikte
  • Interessenkonflikte – wo ist das Problem  ?
  • Medizinische Fachgesellschaften und die Industrie
  • Fortbilden oder verbilden  ?
  • Die Medien als Werbemaschine
  • Schlanke Fakten – Rimonabant
  • Kritik unerwünscht  : Eine nicht ganz unblutige Geschichte
  • Patient*innen als Zielgruppe
  • Werbung um die Ecke
  • Krankheiten (er)finden
  • Kontrolle mangelhaft
  • Patientengruppen beeinflussen
  • Wer vertritt Patient*innen  ?
  • Industriefreundliche Fortbildung aus Steuermitteln
  • Wer forscht denn hier  ?
  • Arzneikontrolle
  • Schutz für Patient*innen oder Wirtschaftsförderung  ?
  • Zulassung auf Verdacht
  • Höher, schneller, weiter  ?
  • Eine Kapsel macht noch kein Medikament
  • Arenen der Pharmapolitik
  • Eine Bank als Akteur der Gesundheitspolitik
  • Arzneimittelpolitik in stürmischen Zeiten
  • Deutschland distanziert sich von Transparenz
  • Punktuelle Verbesserungen statt guter Versorgung
  • Gates und die globale Gesundheit
  • Fakten schaffen
  • Covid-Impfstoffe nur für die Reichen
  • Ausblick  : Es geht auch anders
  • Was kann ich als Patient*in selber tun  ?
  • Dank
  • Glossar
  • Quellen
  • Anmerkungen

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