Open Access

Die «filmende Bäckersfrau» Elisabeth Wilms

Amateurfilmpraktiken und Gebrauchsfilmkultur

Alexander Stark
Download
Download

Diese Publikation zitieren

Alexander Stark, Die «filmende Bäckersfrau» Elisabeth Wilms (2023), Schüren Verlag, Marburg, ISBN: 9783741001949

29
Accesses

Beschreibung / Abstract

Anfang der 1940er-Jahre entdeckte die Dortmunderin Elisabeth Wilms (1905–1981) ihre Leidenschaft für das Filmen. Was als Hobby begann, entwickelte sich nach dem Ende des Krieges schnell zu einem einträglichen Geschäft an der Schnittstelle von Amateur- und Gebrauchsfilm: In gut vierzig Jahren produzierte sie etwa einhundert Filme, davon rund sechzig Auftragsfilme unter anderem für karitative Organisationen, im Ruhrgebiet ansässige Industrieunternehmen und die Stadt Dortmund.
Ihre Produktionen füllten keine Kinosäle, vielmehr kamen sie im Kontext des „non-theatrical film“ außerhalb des kommerziellen Kinos zu unterschiedlichsten Zwecken zur Aufführung. Wilms agierte zugleich als Produzentin, Regisseurin, Kamerafrau, Cutterin und Filmvorführerin, deklarierte ihre Tätigkeit in der Öffentlichkeit jedoch beständig als „Hobby“ und wurde von der zeitgenössischen Presse auch gerne als „filmende Bäckersfrau“ tituliert.
Mit dem Fokus auf Wilms und ihr Werk verfolgt die Fallstudie einen Autorenansatz und situiert sich gleichzeitig in der Amateur- und Gebrauchsfilmforschung. Sie erweitert dabei das Verständnis von Filmgeschichte maßgeblich, indem sie erstmals eine Kartierung der (west-) deutschen Filmkultur nach 1945 außerhalb des kommerziellen Kinos in vielen Facetten am Beispiel einer Filmemacherin vornimmt. Gleichzeitig ist sie als Beitrag zur Lokalgeschichte Dortmunds zu verstehen.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Abbildungsnachweis
  • Impressum
  • Inhalt
  • Danksagung
  • 1 Einleitung. «Von Stunde an war ich wie im Fieber.»
  • 1.1 Zielsetzung der Arbeit
  • 1.2 Quellenlage und Überlieferungslücken
  • 1.3 Struktur der Arbeit
  • 2 Forschungsstand. Amateur- und Gebrauchsfilm als Objekte wissenschaftlichen Interesses
  • 2.1 Die Begrifflichkeiten Amateurfilmer:in und Amateurfilm im filmwissenschaftlichen Kontext
  • 2.2 Frühe Perspektiven der Amateurfilmforschung
  • 2.3 Perspektivenvielfalt sowie örtliche und zeitliche Fragmentierung in der Amateurfilmforschung
  • 2.4 Nationale Perspektiven in der Amateurfilmforschung
  • 2.5 Perspektiven auf Filmemacherinnen im Kontext des non-theatrical film
  • 2.6 Gebrauchsfilmforschung
  • 2.7 Schlussfolgerungen
  • 3 «Ein-Frau-Produktion»? Filmen als Hobby und Beruf
  • 3.1 Biografische Aspekte
  • 3.2 Wilms� Privatfilme
  • 3.3 Amateurfilmvereinigungen und Filmfestivals
  • 3.4 Zeitliche und finanzielle Aspekte von Wilms� Auftragstätigkeit
  • 3.5 Technisches Equipment und Arbeitsweisen
  • 3.6 Elisabeth Wilms in der medialen Berichterstattung
  • 3.7 Zwischenfazit - «Ein-Frau-Produktion»?
  • 4 «Hilf uns helfen!» Wilms� Filme für das Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland
  • 4.1 Das Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland
  • 4.2 Inhalt und Struktur von DORTMUND NOVEMBER 1947 und SCHAFFENDE IN NOT
  • 4.3 Vergleiche mit anderen zeitgenössischen Spendenfilmen
  • 4.4 Die Produktion von DORTMUND NOVEMBER 1947
  • 4.5 Vervielfältigungsprobleme und die Produktion von SCHAFFENDE IN NOT
  • 4.6 Die Zirkulation der Filme
  • 4.7 Zwischenfazit - gescheiterte Filme?
  • 5 Von Kraftwerken und umsetzbaren Stahlhochstraßen - Industriefilme aus dem Heimstudio
  • 5.1 Das Ruhrgebiet als Determinante
  • 5.2 Akquise und Auftragsvergabe
  • Exkurs: Ein Tag im Stahlwerk - WESTFALENHÜTTE DORTMUND AG
  • 5.3 Treatment-, Manuskript- oder Drehbuchentwicklungund Filmarbeiten
  • 5.4 Postproduktion und Abnahme
  • Exkurs: BAU «KRAFTWERK WESTFALEN» 1960-1963
  • 5.5 Vervielfältigung und Zirkulation
  • Exkurs: UMSETZBARE STAHLHOCHSTRASSEN SCHNELLBAUWEISE SYSTEM RHEINSTAHL
  • 5.6 Zwischenfazit - Industriefilme für den schmalen Geldbeutel
  • 6 Zwischen Wiederaufbau, Wirtschaftswunde rund Strukturwandel - filmische Imagepflege für Dortmund
  • 6.1 Der Ursprung einer langjährigen Zusammenarbeit
  • Exkurs: «So fast as dürpem» - DORTMUND IM WIEDERAUFBAU
  • 6.2 Der Wiederaufbauprozess als Anschub kommunaler Filmproduktion in Dortmund
  • Exkurs: HELFT DEM MENSCHEN
  • 6.3 Viele Angebote, wenig Nachfrage - Die Stadt Dortmund und die Filmproduktion in den 1950er-Jahren
  • 6.4 Die blühende Stadt
  • 6.5 Die internationale Stadt - städtische Filmproduktion in Dortmund in den 1960er- und 1970er-Jahren
  • Exkurs: Die Welt zu Gast - GESTATTEN: DORTMUND
  • 6.6 Zwischenfazit - «Aber kennen sie diese Stadt wirklich?»
  • 7 Trümmer überall - Wilms� Filmmaterial in erinnerungskulturellen Kontexten
  • 7.1 Aus Aktualität wird Erinnerung - filmische Funktionswandlungen
  • 7.2 Alte Bilder, neue Filme - Filmische Neubearbeitungen des Nachkriegsthemas
  • 7.3 Die Nutzung von Wilms� Nachkriegsaufnahmen durch das Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht
  • Exkurs: ALLTAG NACH DEM KRIEG
  • 7.4 «Brennendes Dortmund in einer Länge von 1 Minute» - Die Verwertung von Wilms� Material im Fernsehen zwischen 1974 und 1989
  • 7.5 «Die "filmende Bäckersfrau" ist wieder da» - Nutzungskontexte von Wilms� Material und die Erinnerung an die Filmemacherin selbst seit 1989
  • 7.6 Zwischenfazit - Sich mit Wilms und an Wilms erinnern
  • 8 Fazit - Schmalfilmstudio Elisabeth Wilms
  • 9 Anhang
  • 9.1 Tabellarische Übersichten zu einzelnen Kapiteln
  • 9.2 Abbildungsverzeichnis
  • 9.3 Quellenverzeichnis
  • 9.4 Literaturverzeichnis
  • 9.5 Filmografie

Mehr von dieser Serie

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor