»Das Elend der Welt« und seine Zumutungen

Überlegungen zu einem Genre engagierter Sozialforschung

Julia Reuter und Oliver Berli

Diese Publikation zitieren

Julia Reuter, Oliver Berli, »Das Elend der Welt« und seine Zumutungen (28.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 2195-0695, 2023 #2, S.304

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die Auseinandersetzungen darüber, welche Formen von Nähe und Distanz zum Forschungsgegenstand angemessen erscheinen, sind Grundelemente soziologischer Reflexivität. Allerdings richtet sich das Hauptaugenmerk häufig auf den Forschungsprozess selbst, nicht unbedingt auf die textuellen Erzeugnisse der Forschungsarbeit, die – so unser Argument – ebenfalls bestimmte Nahe-Distanz- Verhältnisse dokumentieren und nahelegen, mithin auch Affekte in der Rezeption evozieren. Diese Schieflage gilt es zu korrigieren. Im Artikel wird die textuelle Performanz und affizierende Wirkung soziologischer Texte exemplarisch an der Studie Das Elend der Welt (DEW) von Pierre Bourdieu und Kolleg*innen aufgezeigt, die wir als Prototyp eines eigenen Genres engagierter Sozialforschung verstehen. Neben der grundsätzlichen Bedeutung von Affekten für soziologische Gegenwartsanalysen interessieren wir uns vor allem für die spezifische textuelle Bau- und Erzählweise der Untersuchung und ihrer Nachfolgestudien und stellen Überlegungen an, wie eine empirische Vertiefung der Analyse dieses soziologischen Textgenres aussehen könnte.

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