Arbeit am Sinn
Jean Pauls Titan und das Reflexionspotential seiner Erzählprosa im historischen und werkgeschichtlichen Kontext
Christian Schienke
Diese Publikation zitieren
Christian Schienke, Arbeit am Sinn (2021), Aisthesis Verlag, Bielefeld, ISBN: 9783849815080
Beschreibung / Abstract
An Jean Pauls Erzählprosa ist immer wieder hervorgehoben worden, dass ihr mit den üblichen literaturgeschichtlichen Einordnungen (Aufklärung, Empfindsamkeit, Klassik, Romantik) nicht beizukommen ist. Ihre Zugehörigkeit zum Textfeld der deutschsprachigen Tristram Shandy-Rezeption zeigt jedoch, dass sie jenseits dieses Epochenschemas an einer breiten literarischen Strömung teilhat, die am Ende des 18. Jahrhunderts vor der Frage steht, wie und unter welchen Bedingungen überhaupt noch Sinnstiftung möglich ist, die über eine bloß partikulare hinausgeht. Das Besondere von Jean Pauls Schreiben ergibt sich dabei aus dem paradoxen Bemühen, die zur Befriedigung des ganzheitlichen Sinnbedürfnisses notwendige allumfassende Synthese nicht mehr in der Nivellierung der Heterogenität alles Einzelnen, sondern gerade im Ausstellen derselben zu suchen.
Inhaltsverzeichnis
- Frontcover
- Titel
- Impressum
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erster Teil: Erkenntnistheorie und Literaturgeschichte
- 1. Wissensgeschichtlicher Paradigmenwechsel, literaturgeschichtliche Konsequenzen
- 2. Katalysator des Wandels: Die »Tristram Shandy«-Rezeption und die Erneuerung des Romans aus dem Geist des Humors
- Zweiter Teil: »Titan«
- 3. Jean Pauls Shandyismus: Poetologische Perspektiven
- 4. Mikrostrukturelle Verfahren: Konzentration, Brüche, Perspektivgewinne
- 5. Makrostrukturelle Verfahren I: ‚Gattungsverhandlungen‘
- 6. Makrostrukturelle Verfahren II: Figurenkonstellationen
- 7. Transtextuelle Verfahren: Werkinterne Intertextualität
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Danksagung
- Backcover