Von Hungerlöhnern, Fabriktyrannen und dem Ideal ihrer Versöhnung

Der Beitrag des populären Romans zur Entstehung eines sozialen Erklärungsmusters ökonomischer Gegensätze der Industrialisierung. 1845-1862

Johannes Brambora

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Johannes Brambora, Von Hungerlöhnern, Fabriktyrannen und dem Ideal ihrer Versöhnung (2019), Aisthesis Verlag, Bielefeld, ISBN: 9783849813901

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Accesses

Beschreibung / Abstract

In der heute kanonisierten Literatur der Mitte des 19. Jahrhunderts spielt die Industrielle Revolution keine große Rolle. Sie spart die Fabriken und die mit ihnen verbundenen sozialen Konflikte und Kämpfe aus, die Autoren wie z.B. Fontane für ‚nicht poesiefähig‘ erklären. Gleichwohl: Konkurrenzlos ist dieser Standpunkt nicht. Die auch zu dieser Zeit erscheinenden sozialen Romane widmen sich gerade den Schattenseiten und Folgekosten der Industrialisierung, verlieren dabei aber das Ziel der Versöhnung der sozialen Gegensätze, die Suche nach Möglichkeiten von deren Integration in ein größeres gesellschaftliches Ganzes, nie aus dem Auge. Den ästhetischen und inhaltlichen Modi der Konzeption dieses ‚Ganzen’ geht die vorliegende Arbeit nach.

Inhaltsverzeichnis

  • Frontcover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhaltsverzeichnis
  • 1 Einleitung
  • 1.1 Die sozialwissenschaftliche Debatte und ihre Beziehung zum sozialen Roman
  • 1.2 Forschungsüberblick
  • 1.3 Methodische Bemerkungen
  • 2 „Es gibt bei uns keine Leibeigenen mehr […]! Das Volk ist frei […], es kann sich jetzt beliebig in vollkommenster Freiheit ertränken, erhängen, erschießen oder freiwillig verhungern.“ Ernst Willkomms »Weisse Sclaven oder Die Leiden des Volkes« (1845)
  • 2.1 Die ökonomischen Gegensätze in der Fabrik und das Ideal ihrer Vereinbarkeit
  • 2.2 Die Arbeiter als Kraft zur Herstellung der Gemeinschaft
  • 2.3 Die Überwindung der Gegensätze in der familiären Gemeinschaft
  • 2.4 Fazit
  • 3 „Oh, mein Gott, und das sind auch Menschen, wie wir!“ Louise Otto-Peters’ »Schloß und Fabrik« (1846)
  • 3.1 Menschliche Gesinnung als Voraussetzung der Hilfe
  • 3.2 Die Aporien der tätigen Nächstenliebe
  • 3.3 Der Staat – ein Bundesgenosse im Bestreben um die Versöhnung der Klassen?
  • 3.4 Ein gewaltsamer Umsturz zur Herbeiführung universeller Harmonie? Kommunismus als Versuchung
  • 3.5 Der Aufstand: Beleg für das Scheitern der repressiven wie der kommunistischen Lösung der sozialen Frage
  • 3.6 Fazit
  • 4 „Wir alle bilden insgesammt ein Volk. Ich kenne kein Proletariat und keine Bourgeoisie“. Max Rings »Berlin und Breslau« (1849)
  • 4.1 Die Gegensätze am Vorabend der Revolution
  • 4.2 Die Einheit in den und trotz der Gegensätze(n)
  • 4.3 Der Kampf um die Erringung des Bewusstseins einer Gemeinschaft und sein Erfolg
  • 4.4 Fazit
  • 5 „Ihr habt euch verkauft an den Teufel der Maschinen“. Robert Prutz’ »Das Engelchen« (1851)
  • 5.1 Alte und neue Armut
  • 5.2 Die kritische Stellung des Romans zum Diskurs der sozialen Frage
  • 5.3 Der Ursprung der Fabrikarbeit im Bösen und die Inszenierung seines Untergangs
  • 5.4 Fazit
  • 6 „Wie soll da der Ehrliche dem Schurken gegenüber Stand halten?! Ueberall ist man von Elenden umgeben!“ Adolf Schirmers »Fabrikanten und Arbeiter oder: Der Weg zum Irrenhause« (1862)
  • 6.1 Der Zusammenhang von Anstand und Erfolg
  • 6.2 Der Erfolg des verantwortungslosen Fabrikherrn
  • 6.3 Das Scheitern des Emporkömmlings
  • 6.4 Fazit
  • 7 Schluss
  • 7.1 Soziale Romane im Vergleich
  • 7.2 Die Reflexion sozialwissenschaftlicher Debatten im sozialen Roman
  • 7.3 Ausblick
  • 8 Bibliographie
  • 8.1 Primärquellen
  • 8.2 Sekundärquellen
  • Backcover

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