„Pädagogisch“ – der unbeachtete Grundbegriff?

Eine begriffsgeschichtliche Analyse zur Emergenz, Verstetigung und Transformation von „pädagogisch“ (1770–1833)

Daniel Przygoda und Friedrich Schollmeyer

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Daniel Przygoda, Friedrich Schollmeyer, „Pädagogisch“ – der unbeachtete Grundbegriff? (28.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2023 #4, S.428

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Das Attribut „pädagogisch“ emergiert Anfang der 1770er Jahre im deutschsprachigen Raum und konturiert seitdem die Sinnhorizonte in den Bereichen des Unterrichts und der Erziehung; am Ende des Jahrzehnts wird es bereits titelgebend verwendet (exemplarisch: Pädagogische Unterhandlungen) und nicht einmal 20 Jahre später sprechen einzelne Akteure bereits vom „pädagogischen Jahrhundert“. Der Beitrag folgt den Einsätzen des Adjektivs „pädagogisch“ in vier ausgewählten, in ihrer Epoche bedeutenden Fachzeitschriften im Zeitraum von 1770–1833 und fragt, welche verschiedenen Sachverhalte zu unterschiedlichen Zeiten in den Fachzeitschriften bezeichnet werden, welche Bezüge über den Analysezeitraum stabil bleiben und inwieweit es signifikante semantische Neuprägungen und Verschiebungen gibt. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass es spezifische Themen und Kontexte gibt, die den Einsatz des Attributs eher provozierten als andere, und legen zudem nahe, dass das sogenannte pädagogische Jahrhundert zwar zur Selbstbeschreibung von den Akteuren genutzt wurde, begriffsgeschichtlich aber womöglich noch bis weit ins 19. Jahrhundert reine Rhetorik bleibt.

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