Die Zerstörung der Vernunft

Georg Lukács

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Georg Lukács, Die Zerstörung der Vernunft (2022), Aisthesis Verlag, Bielefeld, ISBN: 9783849816858

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Beschreibung / Abstract

Georg Lukács vertritt die These, dass man philosophiegeschichtlich-ideologisch einen geraden Weg von den Höhen der spekulativen irrationalistischen deutschen Philosophie bis zu den Niederungen der menschenverachtenden und verbrecherischen nationalsozialistischen Praktiken verfolgen kann. Diese Entwicklungslinie führt ausgehend vom späten Schelling über Schopenhauer, Kierkegaard, Nietzsche und die Lebensphilosophie über den Neuhegelianismus bis zur deutschen Soziologie der imperialistischen Epoche, zum Sozialdarwinismus und der Rassentheorie des Faschismus.

Beschreibung

Die Revolution von 1848/49 und ihr Scheitern bilden für Lukács die Drehscheibe für den Irrationalismus. Diese Epochenwende stellt für ihn die historische Demarkationslinie dar, an der die bürgerliche Philosophie in die Regionen der ‚irratio‘ eintritt. Deren verschlungenen Wegen geht Lukács in seiner monumentalen, jetzt endlich wieder verfügbaren Studie nach. Es ist dies das erste große Werk, das von marxistischer Warte aus und mit geradezu monomanischer Besessenheit alle irrationalistischen Tendenzen der (bürgerlichen) Philosophie seziert und ihre den Faschismus ideologisch vorbereitende Wirkung deutlich macht.

Beschreibung

Georg Lukács (1885-1971), ungarischer Philosoph, Literarhistoriker und politischer Theoretiker, seit 1918 Mitglied der ungarischen KP, stellvertretender Volkskommissar für das Unterrichtswesen in der Räterepublik 1919, Emigration nach Wien, Berlin und Moskau, nach dem Zweiten Weltkrieg Professor in Budapest, führendes Mitglied des Petöfi-Klubs und beteiligt am Ungarnaufstand 1956. Einflussreichster Theoretiker der ‚Neuen Linken‘.

Inhaltsverzeichnis

  • Frontcover
  • Titel
  • Impressum
  • Zur neuen Auflage (1960)
  • Inhalt
  • Vorwort. Über den Irrationalismus als internationale Erscheinung in der imperialistischen Periode
  • Erstes Kapitel. Über einige Eigentümlichkeiten der geschichtlichen Entwicklung Deutschlands
  • Zweites Kapitel. Die Begründung des Irrationalismus in der Periode zwischen zwei Revolutionen (1789-1848)
  • I. Prinzipielle Vorbemerkungen zur Geschichte des modernen Irrationalismus
  • II. Schellings intellektuelle Anschauung als erste Erscheinungsform des Irrationalismus
  • III. Schellings spätere Philosophie
  • IV. Schopenhauer
  • V. Kierkegaard
  • Drittes Kapitel. Nietzsche als Begründer des Irrationalismus der imperialistischen Periode
  • Viertes Kapitel. Die Lebensphilosophie im imperialistischen Deutschland
  • I. Wesen und Funktion der Lebensphilosophie
  • II. Dilthey als Begründer der imperialistischen Lebensphilosophie
  • III. Die Lebensphilosophie in der Vorkriegszeit (Simmel)
  • IV. Kriegs- und Nachkriegszeit (Spengler)
  • V. Die Lebensphilosophie der »relativen Stabilisierung« (Scheler)
  • VI. Der Aschermittwoch des parasitären Subjektivismus (Heidegger, Jaspers)
  • VII. Präfaschistische und faschistische Lebensphilosophie (Klages, Jünger, Baeumler, Boehm, Krieck, Rosenberg)
  • Fünftes Kapitel. Der Neuhegelianismus
  • Sechstes Kapitel. Die deutsche Soziologie der imperialistischen Periode
  • I. Die Entstehung der Soziologie
  • II. Die Anfänge der deutschen Soziologie (Schmoller, Wagner u.a.)
  • III. Ferdinand Toennies und die Begründung der neuen Schule der deutschen Soziologie
  • IV. Die deutsche Soziologie der wilhelminischen Zeit (Max Weber)
  • V. Die Wehrlosigkeit der liberalen Soziologie (Alfred Weber, Mannheim)
  • VI. Präfaschistische und faschistische Soziologie (Spann, Freyer, C. Schmitt)
  • Siebentes Kapitel. Sozialer Darwinismus, Rassentheorie und Faschismus
  • I. Anfänge der Rassentheorie im 18. Jahrhundert
  • II. Gobineaus Begründung der Rassentheorie
  • III. Der soziale Darwinismus (Gumplowicz, Ratzenhofer, Woltmann)
  • IV. H. St. Chamberlain als Begründer der modernen Rassentheorie
  • V. Die »nationalsozialistischen Weltanschauung« als demagogische Synthese der Philosophie des deutschen Imperialismus
  • Nachwort. Über den Irrationalismus der Nachkriegszeit
  • Namen- und Titelregister
  • Werner Jung: Zur Aktualität der Streischrift »Die Zerstörung der Vernunft«
  • Backcover

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