Nachhaltigkeit und Demokratie

Eine politische Theorie

Felix Heidenreich

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Felix Heidenreich, Nachhaltigkeit und Demokratie (2023), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518774496

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Was bedeutet das Ziel der Nachhaltigkeit für unsere Demokratie? Angeblich besteht ein Gegensatz zwischen dem Anspruch auf individuelle Freiheit einerseits und der ökologischen Notwendigkeit der kollektiven Selbstbeschränkung andererseits. Um einen Weg aus diesem vermeintlichen Dilemma aufzuzeigen, greift Felix Heidenreich in seinem grundlegenden Buch auf die republikanische Tradition der Demokratietheorie zurück. Wo der Liberalismus die Freiheit als individuelle Ungebundenheit feiert, konzipiert der Republikanismus Freiheit als kollektive Selbstbindung. Demokratie besteht dann nicht darin, einem Minimum an Regelungen unterworfen zu sein, sondern sich selbst als Koautor:in kollektiver Selbstbindungen zu verstehen, die den Aufbau nachhaltiger Lebenswelten ermöglichen.

Beschreibung

Felix Heidenreich ist wissenschaftlicher Koordinator am Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart und chercheur associé am CEVIPOF in Paris.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort
  • 1 Einleitung: Unser Haus brennt
  • 1.1 Nachhaltigkeit – demokratieneutral?
  • 1.2 Nachhaltigkeit: technisch, kulturell, lebensweltlich
  • 1.3 Zwei Szenarien: Absturz oder weiche Landung
  • 1.4 Ziel, methodische Vorbemerkungen und Struktur des Buches
  • 2 Warum geschieht so wenig? Fünf idealtypische Antworten
  • 2.1 Antwort 1: Fernstenethik als Moral für die technisierte Welt (Jonas)
  • 2.2 Antwort 2: Ausdifferenzierung und Umweltwahrnehmung (Luhmann)
  • 2.3 Antwort 3: Wettbewerb und der kollektive Tod der Trittbrettfahrer
  • 2.4 Antwort 4: Verhaltensökonomik und Sozialpsychologie
  • 2.5 Antwort 5: Kulturelle Fehlhaltungen und die sozialphilosophische Kritik des expressiven Individualismus
  • 2.6 Welche Antworten überzeugen? – ein Zwischenfazit
  • 3 Der Begriff der nachhaltigen Lebenswelt
  • 3.1 »Lebenswelt« in der Philosophie und der Soziologie
  • 3.2 Exkurs: Die Lebenswelt – »unbewusst«?
  • 3.3 Lebenswelt als interagierendes Ensemble dreier Elemente
  • 3.4 Die technisch-materielle Gestaltung von Lebenswelten
  • 3.5 Das Politische als Gestaltung von Lebenswelten
  • 4 Die »große Transformation«: liberal oder republikanisch?
  • 4.1 Zwei Grammatiken politischen Denkens
  • 4.2 Gestaltung von Lebenswelten: liberal oder republikanisch?
  • 4.3 Warum Nachhaltigkeit nicht liberal zu organisieren ist
  • 5 Der Republikanismus der Nachhaltigkeit
  • 5.1 Statischer versus dynamischer Republikanismus
  • 5.2 Nachhaltige Freiheit
  • 5.3 Politisierung: Regelungsausweitung erzwingt höhere Input-Legitimation
  • 5.4 Partizipation und Nachhaltigkeit trotz Komplexität und Distanz
  • 5.5 Drei mögliche Strategien: Recht, Expertenbeiräte, Bürgerräte
  • 5.6 Expertokratie, Meritokratie, Demokratie
  • 6 Die autopaternalistische Regierung des Verhaltens: Drei Anwendungsfelder
  • 6.1 Verbraucherdemokratie: Politik des nachhaltigen Konsums
  • 6.2 Die Macht des Möglichen: Nachhaltige Mobilität gestalten
  • 6.3 Digitale Lebenswelten für Nachhaltigkeit
  • 6.4 Wie lässt sich die Theorie nachhaltiger Lebenswelten »anwenden«?
  • 7 Schluss: Governance, Gouvernementalität und Demokratie der Nachhaltigkeit
  • 7.1 Nachhaltigkeitsdiskurs zwischen der Politik und dem Politischen
  • 7.2 Das Subjekt in der Gouvernementalität der Nachhaltigkeit
  • 7.3 Demokratie der Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeit der Demokratie
  • Dank

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