Reproduktion von Arbeitsvermögen. Zur Theorie-, Rezeptions- und Disziplingeschichte der Berufs- und Wirtschaftspädagogik (Teil I)

Friedhelm Schütte

Diese Publikation zitieren

Friedhelm Schütte, Reproduktion von Arbeitsvermögen. Zur Theorie-, Rezeptions- und Disziplingeschichte der Berufs- und Wirtschaftspädagogik (Teil I) (28.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 2191-8325, 2023S.1

18
Accesses

Beschreibung / Abstract

Seit rund sechs Jahrzehnten thematisiert die Berufs- und Wirtschaftspädagogik ihre Theorielosigkeit. Nahm sie die ‚realistische Wende‘ zunächst zögernd zur Kenntnis, hat sie sich später vergleichsweise kommentarlos, von Ausnahmen abgesehen, der Ver-Sozialwissenschaftlichung verschrieben, bis auf den heutigen Tag. Obschon der Objektbereich Berufserziehung und nichtakademische Jugendbildung nahezu konstant, war das theoretische Framing seit den 1950er Jahren umstritten, diffus und von Ratlosigkeit geprägt. Heinrich Abels in wissenschaftstheoretischer Absicht vorgebrachte ‚Mittelraum‘-These, wonach sowohl normative Aspekte zu reflektieren als auch empirische Befunde zu generieren resp. zu berücksichtigen seien, hat außer einer moderaten Kontroverse keinen nachhaltigen theoretischen Diskurs hervorgebracht. Weder wurde das anhängige Schisma von Allgemein- und Fachbildung (Berufsbildung) bspw. bildungstheoretisch mit Blick auf den Klassencharakter des deutschen Bildungssystems grundlegend bearbeitet noch die Relevanz berufsfachlicher Inhalte resp. Curricula für akademische und nichtakademische Bildungsgänge sowie individuelle Karrierewege thematisiert. In einem ersten Angang (Teil I) diskutiert der Beitrag die Reproduktion von Arbeitsvermögen als theoretischen Rahmen der Disziplin in normativer, institutioneller und historischer Sicht. Zugleich präsentiert er eine Rekonstruktion des Theoriediskurses. In den Blick geraten somit eine Theorie-, Rezeptions- und Disziplingeschichte, die einerseits die Frage nach der Binnen- und Außenlegitimation der Berufs- und Wirtschaftspädagogik adressiert, andererseits die formulierte Theorielosigkeit hinterfragt, diese nicht zu erkennen vermag.

Mehr von dieser Ausgabe

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor