DDR-Literatur und die Avantgarden

Diese Publikation zitieren

Jutta Müller-Tamm (Hg.), Lukas Nils Regeler (Hg.), DDR-Literatur und die Avantgarden (2022), Aisthesis Verlag, Bielefeld, ISBN: 9783849818326

95
Accesses

Beschreibung / Abstract

Der Sammelband geht zurück auf den Workshop »DDR-Literatur und die Avantgarden«, der am 19. und 20. Juli 2021 an der Freien Universität Berlin stattfand. Veranstaltung und Publikation entstammen dem Forschungsprojekt »Writing Berlin«, das am Exzellenzcluster EXC 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective« beheimatet ist. Das Projekt untersucht die internationalen literarischen Beziehungen und Einladungsprogramme in Berlin seit dem Mauerbau − in Ost und West bis hin zur Gegenwart, also auch im wiedervereinigten Berlin. Die Frage nach der DDRLiteratur und den Avantgarden stellte sich uns im Laufe der Projektarbeit: Denn einerseits war im literarischen Ostberlin der persönliche Austausch nur ein Aspekt der Internationalisierung − auch neue Lese- und Rezeptionsmuster sowie ein wachsendes Interesse für transnationale Literaturbewegungen trugen dazu bei. Andererseits kristallisierte sich die »Hauptstadt« in den 1970er und 1980er Jahren als wichtiges Zentrum eines neuen Avantgarde-Interesses in der DDR heraus: sei es in institutionellen Kontexten wie der Akademie der Künste, bei einem Verlag wie Volk und Welt oder den literaturwissenschaftlichen Instituten der Humboldt-Universität, sei es in den Schriftstellerkreisen um Heiner Müller, Christa Wolf, Volker Braun und anderen.

Einen besonderen Schwerpunkt innerhalb dieses Zusammenhangs bildet die als »DDR-Avantgarde« in die Literaturgeschichte eingegangene inoffizielle Kunst- und Literaturszene Ostberlins. Sie war Thema eines Masterseminars zur »Literatur des Prenzlauer Bergs«, das wir im Sommersemester 2021 am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin anboten. Mit großem Einsatz erarbeiteten die am Seminar teilnehmenden Studierenden im Laufe des Semesters interaktive Text-Bild-Collagen, Interviews, Audio-Features und Kurzfilme, die sich kreativ und medienübergreifend mit der inoffiziellen Literaturszene in der DDR auseinandersetzen. Die Beiträge wurden ebenfalls auf dem Workshop im Juli 2021 präsentiert und sorgten zusätzlich für Gesprächsstoff − sie können mittlerweile auf der Homepage des Clusters in der Rubrik »Listen, Read & Watch« abgerufen werden (Stand: August 2022).

Beschreibung

Jutta Müller-Tamm ist Professorin für Neuere deutsche Literatur am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin und Direktorin der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien.

Lukas Nils Regeler ist seit 2019 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Exzellenzcluster EXC 2020 »Temporal Communities« und Doktorand der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien.

Inhaltsverzeichnis

  • Frontcover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorbemerkung
  • Jutta Müller-Tamm: »Ein unabgeschlossenes Kapitel«
  • Birgit Dahlke: Alltägliche Arbeit am Kanon
  • Matthew Hines: Allegorie, Aufbau & Avantgarde
  • Heinz-Peter Preußer: Moderner linker Konservatismus
  • Henrike Höllein-Krause: Christa Wolf und die weibliche Avantgarde
  • Anna Horakova: »Uni/vers(;)«
  • Carola Hähnel-Mesnard: Manifeste in selbstverlegten Zeitschriften der 1980er Jahre
  • Lukas Nils Regeler: Die Lyrikerinnen Elke Erb und Raja Lubinetzki im Wechselspiel der literarischen Avantgarden
  • Christoph Tannert: Avantgarde in der DDR heute?
  • Johanna Käsmann: Schreiben zwischen On und Off
  • Valentina Di Rosa: Elke Erb, die »Prenzlauer Berg-Connection« − und die Zeit danach
  • Biobibliographische Angaben
  • Backcover

Mehr von dieser Serie

    Ähnliche Titel