Ein mögliches Selbstverständnis

Lebensthemen

Hans Blumenberg

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Hans Blumenberg, Rüdiger Zill (Hg.), Ein mögliches Selbstverständnis (2022), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518772744

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Beschreibung / Abstract

In den letzten Jahren seines Lebens hat Hans Blumenberg eine Auswahl von Glossen zur Publikation zusammengestellt, die über sein »mögliches Selbstverständnis« Auskunft geben sollten. In der schließlich auf zwei Bände verteilten Sammlung ging es um Blumenbergs »Lebensthemen«: die Macht von Begriffen und Metaphern, das Lesen und Verlesen, die Rolle der Zuschauer, den Menschen als Distanzwesen, seine Sterblichkeit, Endzeittümelei und die Schrecknisse reiner Theorie. Die Texte der beiden Bände, die erst aus dem Nachlass publiziert werden konnten, erscheinen nun in einem Band in einer überarbeiteten Neuausgabe. Sie können als Wegweiser durch Blumenbergs Denken dienen.

Beschreibung

<p>Hans Blumenberg wurde am 13. Juli 1920 in Lübeck geboren und starb am 28. März 1996 in Altenberge bei Münster. Nach seinem Abitur im Jahr 1939 durfte er keine reguläre Hochschule besuchen. Er galt trotz seiner katholischen Taufe als ›Halbjude‹. Folglich studierte Blumenberg zwischen 1939 und 1947 mit Unterbrechungen Philosophie, Germanistik und klassische Philosophie in Paderborn, Frankfurt am Main, Hamburg und Kiel. 1947 wurde Blumenberg mit seiner Dissertation <em>Beiträge zum Problem der Ursprünglichkeit der mittelalterlich-scholastischen Ontologie</em> an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Hier habilitierte er sich 1950 mit der Studie <em>Die ontologische Distanz. Eine Untersuchung über die Krisis der Phänomenologie Husserls</em>. Sein Lehrer während dieser Zeit war Ludwig Landgrebe. Im Jahr 1958 wurde Blumenberg in Hamburg außerordentlicher Professor für Philosophie und 1960 in Gießen ordentlicher Professor für Philosophie. 1965 wechselte er als ordentlicher Professor für Philosophie nach Bochum und ging im Jahr 1970 an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, wo er 1985 emeritiert wurde. Blumenberg war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz (seit 1960), des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Mitgründer der 1963 ins Leben gerufenen Forschungsgruppe »Poetik und Hermeneutik«.</p>

<p>Rüdiger Zill, geboren 1958, studierte Philosophie, Geschichte und Soziologie in Berlin und London. Nach Promotion und Lehrtätigkeiten u.a. an der TU Dresden und der New School of Social Research in New York ist er seit 1997 wissenschaftlicher Referent am Einstein Forum in Potsdam.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Einleitung: Das Unselbstverständliche
  • Ein Futurum
  • Alles über Futurologie
  • Ein Futurum (Stand: 1990)
  • [Das Überschreiten von Schwellen – hinter denen liegt, worauf es ankommt]
  • Zukunft bleibt Zukunft – in allem Ernst
  • [Ungerechtes Urteil]
  • Endzeittümelei
  • Ob man sagen darf: »Ich habe Angst!«
  • [Restzeit]
  • Rette, was wer kann!
  • Was wäre, würde Heidegger verstanden?
  • Schnitzlers Weltuntergänge
  • Verlegenheit
  • Selbstbeständigkeit
  • Ein Leben – eine Identität?
  • Ein Fall von Selbsthintergehung
  • Erinnerung an das verlorene Ich
  • Die Welt hat keinen Namen
  • Durch die ausgeschilderte Welt
  • Gewinn im Verzicht auf absoluten Weltbesitz
  • Für wen einer schreibt
  • Zuschauer
  • Die Verwerflichkeit des Zuschauers
  • Wie man Zuschauer wird
  • Ohne Scheu Zuschauer sein
  • Der Strom und die Sprachen, von ihm zu sprechen
  • Die Nulldatumchronologie und die Polarisierung der Weltansichten
  • Wobei es nichts zu lachen gab
  • Als es nichts zu sehen gab
  • Vom Vorsprung, den der Schuldmythos gewährt, schuldfähig zu sein
  • Eine Schulidentitätskrise
  • Das Beschreibliche und das Unbeschreibliche
  • Mihi ipsi scripsi
  • Gleichgültig wann?
  • Die Fiktion des ersten Menschen und des letzten
  • Worte und Sachen
  • Die Suggestion des beinahe Selbstgekonnten
  • Ein Satz Wittgensteins
  • Das Datum
  • Distanzen – Affinitäten
  • Der verborgene Gott der Phänomenologie
  • Ohne Philosophie nicht leben können – Eine Pathosformel
  • Wie sich das Leben erträgt
  • Eigensinn des Glücks, Umständlichkeit des Verstands
  • Die Langsamkeit der Vernunft
  • Kein Sokrates
  • Das Sein – ein MacGuffin
  • Schnitzlers Philosoph
  • Parallelaktion einer Begriffsbildung
  • [Affinitäten und Dominanzen]
  • Selbstbehandlung
  • Delegation
  • Begriffsversagen
  • Ein Fall von Realismus
  • Realität ist das selbe und doch nie gleiche, zu dem man zurückkommt
  • Einige Schrecknisse reiner Vernunft
  • Der Befehl des delphischen Gottes und die Ironie seiner Spätfolgen
  • Die unendliche Theorie
  • Das finale Dilemma des Lesers
  • Die Urstiftung der Vernunft
  • Doppelte Buchführung – Wittgensteins Kriegstagebücher 1914-1916
  • Ergebnis und Erlebnis
  • Grenzfälle. Glossen zu Hebbels Diarium
  • Zweierlei Umgang mit dem Buch
  • Ein »Faust« für eine Nacht
  • Sämtliche Werke
  • Unverhältnisse
  • Vernichtungen
  • Wie die Spartaner
  • Eine Lücke im Tagebuch – oder: die Kunst, andere tragisch enden zu lassen
  • Falschmünzerei im Gegensinn
  • Symbolisches Lebensmittel
  • Der Preis, wenn es keinen Preis gibt
  • Zeitopfer, Zeitdiebstahl, Zeitraub
  • »Die Langeweile« – ein Drama
  • Todesarten
  • Das Rezept der Unsterblichkeit
  • Und ein Abschied von der Unsterblichkeit
  • Grenz(über)gänger
  • Die unerträgliche Unsterblichkeit
  • Sinn für Doppelsinn – Verlesungen des Humanisten Montaigne
  • [Ich-bin und Urgleichzeitigkeit]
  • Vorstoß ins ewige Schweigen
  • Paul Valérys mögliche Welten
  • Thomas Mann 1945
  • Thomas Mann 1955
  • Enttäuschende Grenzgänge
  • Letztes Wort des Zynikers
  • Literatur
  • Nachwort des Herausgebers
  • Nachweise
  • Bildnachweis
  • Namenregister
  • Sachregister

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