Gegen Chancengleichheit

Ein egalitaristisches Pamphlet

César Rendueles

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César Rendueles, Gegen Chancengleichheit (2022), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518774779

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Beschreibung / Abstract

Freiheit und Gleichheit waren lange gleichrangige Ziele. Trotz anderslautender Lamentos steht Freiheit weiterhin hoch im Kurs, während kaum eine Partei radikale Maßnahmen zur Reduzierung der materiellen Ungleichheit im Programm hat. Der kleinste gemeinsame Nenner ist Chancengleichheit: In der Konkurrenz um knappe Ressourcen sollen alle an derselben Startlinie loslaufen. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung übersetzt sich das in Begriffe wie »Chancenbudget« und »Kinderchancenportal«.
Die Logik der Chancengleichheit ist die Ideologie einer Gesellschaft, die sich nur noch als Wettbewerb aller gegen alle denken kann. Ihre Basis, so César Rendueles, ist die Zunahme der Ungleichheit seit den achtziger Jahren. Dabei sind wir Menschen, zeigt der spanische Soziologe, eine ausgesprochen egalitäre Spezies. Allerdings beruht Gleichheit auf einem entsprechenden Ethos und Institutionen wie dem Wohlfahrtsstaat. Wollen wir diese wiederherstellen, müssen wir begreifen, dass es um eine Gleichheit der Ergebnisse geht, dass dieser Kampf nie abgeschlossen sein wird – und dass wir ihn nur gemeinsam gewinnen können.

Beschreibung

<p>C&eacute;sar Rendueles, geboren 1975 in Girona, lehrt Soziologie an der Universidad Complutense de Madrid.</p>


<p>Raul Zelik, 1968 in M&uuml;nchen geboren, ist Schriftsteller und Politikwissenschaftler und publiziert seit vielen Jahren zu den sozialen Konflikten in Lateinamerika. Bis 2013 lehrte er als Associate Professor an der Nationaluniversit&auml;t Kolumbiens in Medell&iacute;n. Seit 2016 ist er Mitglied im Bundesvorstand der Partei Die Linke.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Einleitung: Das Trauma der Ungleichheit
  • 1. Das Ende der Gleichheit
  • Die große Kompression
  • Es gibt keine Alternativen
  • Eine Restauration verlorener Gleichheit?
  • 2. Echte und komplexe Gleichheit
  • Die Gleichheit des Elitismus
  • Gleichheit als komplexes Resultat
  • Von Natur aus Egalitaristen
  • 3. Die Verpflichtung der Gleichheit
  • Die meritokratische Erpressung
  • Jenseits des Marktes
  • 4. Gleich wie die anderen und gleich mit den anderen
  • Individualismus und Arbeitsmarkt
  • Gleichheit und kollektives Handeln
  • Die unlesbare Gleichheit
  • 5. Materielle Gleichheit organisieren
  • Licht und Schatten der Universalität
  • Grenzen der Vereinfachung
  • Die organisierte Wirtschaft
  • 6. Frauen, Männer und alle anderen
  • Geschlechtergleichheit als Modell
  • Liebe und Familie
  • Männer und andere Überbleibsel der Vergangenheit
  • 7. Gleichheit mit allen
  • Gemeinsam?
  • Gleichheit und Kohäsion
  • Egalitäre Institutionen
  • 8. Politische Gleichheit und Partizipation
  • Die Grenzen der direkten Partizipation
  • Grenzen der Deliberation
  • Deliberation als demokratische Sozialisation
  • 9. Bürokratische Gleichheit und Gewalt
  • Licht und Schatten der Bürokratie
  • Gleichheit und Stärke
  • 10. Die Bildungsideologie und die Niederlage der Gleichheit
  • Die spanische Bildungsanomalie
  • Die egalitäre Lähmung
  • 11. Die Kultur der Gleichheit
  • Die kulturelle Blase
  • Gegenkultur und sozialer Elitismus
  • Gleichheit im Sport
  • 12. How to be good? Ein Ende der gemeinsamen Welt
  • Die Revolution als Exzess und als Bremse
  • Eine exzessive Bremse
  • Moralisten oder Gleiche
  • Die Wahrheit der gegenseitigen Hilfe
  • Epilog

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