Crux

Über die Anstößigkeit des Kreuzes

Jan-Heiner Tück

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Jan-Heiner Tück, Crux (2023), Verlag Herder, Freiburg, ISBN: 9783451838309

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Beschreibung / Abstract


Im Namen weltanschaulicher Neutralität und religiöser Toleranz verschwinden Kreuze nach und nach aus dem öffentlichen Raum. Statt dies kulturpessimistisch zu beklagen, wendet Jan-Heiner Tück den Phantomschmerz über das leise Verschwinden des christlichen Symbols produktiv. Er lässt sich anregen durch unterschiedliche Werke aus Theologie, Philosophie, Kunst und Literatur, um neben der Vielschichtigkeit des Zeichens die rettende und versöhnende Kraft des Kreuzes sichtbar zu machen. So entsteht ein faszinierendes Panorama von Essays, das von Platon und Euripides über Holbein und Dostojewski bis in die Gegenwart reicht.


Beschreibung


Jan-Heiner Tück, geboren 1967, Professor am Institut für Systematische Theologie und Ethik der Universität Wien; Schriftleiter der Internationalen Katholischen Zeitschrift Communio; Initiator der Wiener Poetikdozentur Literatur und Religion.


Inhaltsverzeichnis

  • Titel
  • Vorwort
  • Inhalt
  • Crux
  • Kreuze auf jüdischen Gräbern
  • Umcodierung vom Folterpfahl zum Lebensbaum
  • Anstöße gegen die Kreuzesvergessenheit
  • Verschiebungen des religiösen Feldes
  • Die weiße Wand – ein theologieproduktiver Ort
  • 24 Perspektiven auf das Kreuz
  • I – In Freiheit gebunden
  • Die doppelte Gefahr des Odysseus: Homer
  • Im Fächer theologischer Lesarten
  • Die Ambivalenz der Sirenen: Clemens von Alexandrien
  • Die Sirenen als Sinnbild der Häresie: Hippolyt von Rom
  • Die größere Schönheit des Glaubens: Ambrosius von Mailand
  • Präfiguration des Gekreuzigten: Maximus von Turin und Augustinus
  • Grenzüberschreitung und Schiffbruch – die Umbesetzung bei Dante
  • Odysseus – Kapitän der Hybris
  • Der Schiffbrüchige im Meer und die rettende Planke: Paul Claudel
  • II – Für andere sterben
  • Der Ernst der Tragödie und die Passion Christi
  • Euripides, der „tragischste unter den Dichtern“
  • Lebenshingabe und Todeskampf
  • Die Kühnheit des Herakles
  • Wie weiterleben, wenn ein anderer für einen gestorben ist?
  • Hofmannsthals Fortschreibung
  • Theologische Transposition mit Grenzen
  • Stellvertretung und Solidarität
  • III – Der gekreuzigte Gerechte
  • Ein Gedankenexperiment in Athen
  • Der Gerechte stört
  • Der Prozess des Sokrates
  • Schierlingsbecher des Sokrates – Kreuzigung des Gerechten
  • Keine Tränen
  • Die Palette der Todesstrafen
  • Die Politeia-Stelle als Argument zur Selbstrechtfertigung
  • Der gekreuzigte Gerechte – figura Christi
  • IV – Preisgabe des Eigenen
  • Unterschiede zwischen Homer und der Bibel
  • Abraham: Vorbild im Glauben
  • Genesis 22: Absage an Menschenopfer
  • Harmonisierungsverdacht
  • Der göttliche Befehl – eine Einflüsterung des Teufels?
  • Philosophische Lesarten – ein Panorama
  • Der gefesselte Sohn – Vorausbild des Gekreuzigten?
  • Das Band nicht zerschneiden: Kleine Apologie der Typologie
  • V – Alle gegen einen – einer für alle!
  • Epistemischer Bruch
  • Das Unverständliche verstehen lernen: Der äthiopische Kämmerer
  • Mimetisches Begehren – der Schlüssel Girards
  • Die Akteure der Passion im Sog des mimetischen Furors
  • Feinde werden Freunde: der befriedende Effekt des Opfers
  • Biblische Offenbarung – allein Aufklärung des Sündenbockmechanismus?
  • VI – Getsemani
  • Getsemani in der Dramaturgie der Passionsgeschichten
  • Schauspieler im Drehbuch der Erlösung?
  • Ein Wille? Die Argumente des Maximus Confessor
  • Das Unbestimmbare bestimmen: Das III. Konzil von Konstantinopel
  • Kann der Erlöser sündigen?
  • Das Drama der Agonie
  • VII – Simulation der Passion?
  • Die Anstößigkeit des Fleisches
  • Die „Brüste der Mutter“ – ein Phantom?
  • Christus – ein „Bühnenkünstler“?
  • Gegen die Manichäer: Leo der Große
  • Verwundbar – unverwundbar
  • Körperverachtung der Technognosis
  • Eschatologisch perspektivlos?
  • „Trasumanar“ bei Dante – ein heilsamer Kontrapunkt
  • VIII – Die Generalpause
  • Das Zeichen des Jona
  • Evakuierung der Hölle? Über die Reichweite des Descensus
  • Warum so spät?
  • Vertrocknete Reliquie oder Hauptstück des Heils?
  • Das Ende der Topographie des Jenseits
  • Die Höllen des 20. Jahrhunderts
  • Das Risiko der Freiheit
  • Hoffnung für den hoffnungslosen Fall?
  • Schwelle zum Jubel
  • IX – „Gottesmord“
  • Pascha-Poesie
  • Fragen
  • Das Wort vom „Gottesmord“
  • Substitutionstheologie
  • Langer Schatten
  • Die Wende von Nostra Aetate
  • Blut der Rache – Blut der Versöhnung
  • X – „Kannibale im Himmel“?
  • Das Geheimnis der Erlösung und die Vorläufigkeit theologischer Reflexion
  • Adressaten und Wahl der Methode
  • Beleidigte Ehre?
  • Warum Barmherzigkeit allein keine Lösung ist
  • Vakante Positionen im Chor der Engel
  • Strafe oder Genugtuung?
  • Automatismus oder subjektive Aneignung der Erlösung?
  • Stärken
  • Schwächen
  • Der Komparativ der je größeren Liebe
  • XI – „Freunde habe ich euch genannt“
  • Warum ist Gottes Wort Mensch geworden?
  • Inkarnation als Ermöglichung des Unmöglichen
  • Absolut oder relativ? Der Streit um das Motiv der Inkarnation
  • Theologie der Mysterien des Lebens Jesu
  • Der Hymnus „Verbum supernum“: Eine poetisch verdichtete Theologie der Gabe
  • Poetischer Brennspiegel
  • Gabe der Freundschaft und Himmelsproviant
  • XII – Der „fröhliche Wechsel und Streit“
  • Die wunderbare Vereinigung: der „fromme Bräutigam“ und das „böse Hürlein“
  • Ist der Gekreuzigte selig? Luthers Auslegung von Psalm 22
  • Substitution oder Stellvertretung? Wie Balthasar Luther liest
  • „An uns mit uns!“ In die Stellvertretung einstimmen
  • XIII – „Der Idiot am Kreuze …“
  • Surlej 1881 – Einbruch des Unvorhersehbaren I
  • Wiederkehr des Gleichen – eine göttliche Botschaft?
  • Mitleid – ein Instrument der Schwachen, die Starken zu zähmen
  • Jesus – der Idiot?
  • Nietzsches Identifikation mit dem Gekreuzigten
  • Dionysus gegen den Gekreuzigten?
  • Turin 1889 – Einbruch des Unvorhersehbaren II
  • Postskriptum
  • XIV – Die Anti-Ikone
  • Der Körper als Kadaver – Holbeins Provokation
  • Dostojewskis Verstörung
  • Bildgewordener Atheismus oder Prüfstein des Glaubens?
  • Ein negatives Andachtsbild?
  • Wäre Christus der Passion ausgewichen?
  • Keine Erhöhung ohne Erniedrigung: Karsamstag
  • Ein pontifikaler Nachhall
  • XV – Balken im Gesicht
  • Auf der Suche nach dem „sichtbaren Gott“
  • Einspruch gegen den Ikonoklasmus
  • Sehnsucht nach dem Blick des Anderen
  • Gesicht und Kreuz zugleich
  • XVI – Bildersturm im Zeichen des Hakenkreuzes
  • „Christus ist euer Führer“ – eine theologiepolitische Provokation
  • Gegenwind aus Rom
  • Sturm auf das Palais als Akt der Rache
  • Das Narrativ von Fall, Reue und Umkehr des Kardinals
  • Male der memoria
  • Nachtrag
  • XVII – The Cruce of Sacrifice
  • Biographie und Theologie
  • Cross of Sacrifice als Zeichen der Gedenkkultur
  • Abgeschnittene Lebenslinien
  • Erinnerung um der Zukunft willen
  • Achtes Sakrament
  • XVII – Schuld Gottes?
  • Kann Gott beten?
  • Christologie – Speerspitze des Antijudaismus?
  • Stellvertretung: „Jenem eine Last von den Schultern nehmen“
  • Einwohnung und Menschwerdung in fremder Nähe
  • Der Einbruch der Opfer in die theologia crucis
  • Kreuz – Sühne für die „Schuld Gottes“?
  • Verzeihung des Unverzeihlichen?
  • Eine Lichtspur im Dunkel?
  • XIX – Corpus ohne Kopf
  • Bergung des Zerbrochenen
  • Corpus ohne Kopf
  • Breitbeiniges Grinsen
  • Gedenken mit Ablaufdatum?
  • Signa auf dem Friedhof der Namenlosen
  • XX – „Gotteslästerung“ und „Idolatrie“
  • Eine Absage
  • Gespaltenes Echo
  • Bibel und Koran
  • Ein Bild in Rom
  • Caro mollis – das weiche Inkarnat Christi
  • Gottespassion
  • Kraft der Schwäche
  • XXI – Symbolische Selbstamputation?
  • Unterwerfung?
  • Ein religionspolitisch heikler Ort
  • Felsendom mit Kuppelkreuz
  • Westmauer und Al-Aqsa
  • Geste der Toleranz?
  • Rollenkonfusion
  • Das laute Schweigen
  • In den Augen der Märtyrer
  • Postskriptum
  • XXII – Gegen die weiße Wand
  • Der Erlass
  • Ambivalentes Symbol
  • Privilegierung der Nichtreligiösen?
  • Anstößige Semantik
  • Demokratie für die Toten
  • Neutral?
  • Alternativlos?
  • Zwischenruf eines Politikers
  • Überraschende Entdeckung
  • XXIII – Im vorösterlichen Licht
  • Verbergung
  • Erinnerungsfäden
  • Vernetzt
  • Wo sich Tradition und Moderne kreuzen
  • XXIV – Durchbruch zu neuem Leben
  • Golgatha – ohne happy end?
  • Kontrapunkte
  • Zugänge
  • Epistemologischer Bruch
  • Transitus
  • Vertröstung?
  • Verzeihung des Unverzeihlichen?
  • Personenregister

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