Experten aus Erfahrung

Peerarbeit in der Psychiatrie

Diese Publikation zitieren

Andrea Winter (Hg.), Jörg Utschakowski (Hg.), Gyöngyvér Sielaff (Hg.), Thomas Bock (Hg.), Experten aus Erfahrung (2015), Psychiatrie Verlag, Köln, ISBN: 9783884148792

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Beschreibung / Abstract

Peer-Begleiter sind Personen, die selbst schon psychische Erkrankungen erfahren haben und nun im klinischen Kontext Neu- oder Wiedererkrankte auf ihrem Weg durch das Hilfeprogramm und mit all ihren Nöten begleiten. Sie haben keine explizite therapeutische Funktion, wohl aber eine psychosoziale. Klar ist, der Einsatz von Peers verändert die psychiatrische Versorgung.
Für Patienten werden Peer-Begleiter zu Identifikationspersonen mit einem Blick für Stärken, für die Betreuungsteams sind sie ein Beispiel im Umgang mit Rückschlägen und Resignation. Während sie anderen Betroffenen Selbstbestimmung und Eigeniniative vorleben, finden sie in der Aus- und Weiterbildungen für Recovery-orientierte Teams immer öfter ihren Platz als Lehrende und Mitarbeitende.
Ganz konkret und anhand von erfolgreichen Beispielen aus verschiedenen Settings beschreibt das Buch, wie Peers in der stationären und ambulanten Arbeit eingesetzt und zum Joker im Trialog zwischen Betroffenen, Angehörigen und Professionellen werden können.
In den Beiträgen werden u.a. folgende Themen behandelt:
- Ausbildung der EX-IN-Begleiter
- Erfahrungen mit Peer-Arbeit im stationären und ambulanten Bereich
- Besondere Settings und trialogische Krisenintervention
- Peers in Forschung und Fortbildung
- Implementierung der EX-IN-Mitarbeiter und Perspektiven

Beschreibung

Jörg Utschakowski ist Diplom-Sozialarbeiter und -pädagoge sowie Lehrbeauftragter an der Hochschule Bremen. Er koordiniert Peer- sowie EX-IN-Projekte.
Gyöngyvér Sielaff ist Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin und Dozentin beim EX-IN-Projekt in Hamburg. Sie arbeitet mit Kindern psychisch erkrankter Eltern.
Prof. Dr. Thomas Bock ist Dipl.-Psychologe und leitet die Spezialambulanz für Psychosen und Bipolare Störungen sowie die Krisentagesklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Zusammen mit Dorothea Buck hat er die Psychose-Seminare erfunden.
Andréa Winter arbeitet für die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern als Betroffenenvertreterin und Übersetzerin. Daneben engagiert sie sich als Unterstützerin des Vorstands des Europäischen Netzwerks von Psychiatrie-Betroffenen ENUSP. Zusammen mit Christian Burr hat sie 2010 den Berner Pflegepreis gewonnen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Die Herausgeber
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vom Sein zum Tun – EX-IN auf dem Weg. Einleitung (Jörg Utschakowski, Gyöngyvér Sielaff, Andréa Winter und Thomas Bock)
  • Wie Peers die Psychiatrie verändern
  • Was Sie erwartet
  • Was ist Peerarbeit?
  • Peer-Support: Gründe, Wirkungen, Herausforderungen (Jörg Utschakowski)
  • Anthropologische Entwicklungslinien von Trialog und Peerarbeit (Thomas Bock und Gyöngyvér Sielaff)
  • Recovery, Empowerment und Peerarbeit (Andreas Knuf)
  • Der Wert der Erfahrung (Harrie van Haaster)
  • »Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit«. Hindernisse und Widerstände gegen Peerarbeit aufseiten der professionellen Helferinnen und Helfer (Michaela Amering)
  • Voraussetzungen und Bedingungen der Peerarbeit (Jörg Utschakowski)
  • EX-IN-Ausbildung
  • Die Ausbildung von Experten durch Erfahrung Das Projekt EX-IN (Jörg Utschakowski)
  • Weiterbildung im »Menschsein«. Beobachtungen als Leiterin von EX-IN-Fortbildungen (Gyöngyvér Sielaff)
  • Ausbildung für Ausbilder – der EX-IN-Trainerkurs (Jörg Utschakowski und Gyöngyvér Sielaff)
  • Erfahrungen im stationären und ambulanten Bereich
  • Stärke und Verletzbarkeit: Wir sind mehr als unsere Diagnosen. EX-Patienten arbeiten in der Psychiatrie (Gwen Schulz)
  • Schweizer Erfahrungen im stationären und ambulanten Bereich (Christian Burr und Andréa Winter)
  • Chancen und Herausforderungen der Zusammenarbeit mit Genesungsbegleitern (Margret Afting-Ijeh und Susanne Etspüler)
  • Erfahrungsexpertise in der Integrierten Versorgung. Ein Beispiel aus dem »Netzwerkintegrierte Gesundheitsversorgung«in Berlin (Gesa Spangenberg und Uta Majewsky)
  • Besondere Settings
  • »Dem eigenen Leben leise die Hand wieder hinhalten« Resilienzförderung in der Psychiatrie für Angehörige durch Angehörige (Gyöngyvér Sielaff)
  • Helfen, ein Gegenüber zu sein. Psychisch kranke Mütter als Peers (Gyöngyvér Sielaff)
  • »In Würde zu sich stehen«. Erfahrungen eines peergeleiteten Angebots zur Unterstützung der Offenlegung von Erfahrungen mit psychischer Erkrankung (Stephanie Ventling und Gianfranco Zuaboni)
  • Ein Konzept für die Peerarbeit mit psychisch belasteten Eltern (Ines Langenegger)
  • Implementierung
  • Das Spannungsfeld zwischen Arbeitsstrukturen und Selbstverständnis eines neuen Berufs. Coaching und Supervision der Genesungsbegleiter (Gyöngyvér Sielaff)
  • Genesungsbegleiter als neue Berufsgruppe in der vollstationären Versorgung – wie geht das? (Angelika Lacroix)
  • Trialogische Unternehmenskultur als Wegbereiterin der Inklusion für Psychiatrieerfahrene (Wolfgang Monheimius)
  • Erwartungen und Befürchtungen psychiatrischer Fachpersonen bezüglich Beschäftigung von Peers in psychiatrischen Institutionen (Barbara Blickle)
  • EX-IN in Niederösterreich – die erste psychiatrische Abteilung macht sich auf den Weg (Peter Denk und Barbara Weibold)
  • Genesungsbegleiter als Kollegen: die Zusammenarbeit aus Sicht eines Professionellen (Gisbert Eikmeier)
  • Peers in Fortbildung und Forschung
  • Trialogische Fortbildung – aus drei Perspektiven lernen (Thomas Bock und Gyöngyvér Sielaff)
  • Erfahrung wagen. Die EX-IN-Ausbildung braucht persönlichen Mut (Beatrice Apitzsch)
  • Dolmetschen im Perspektivenwechsel (Thelke Scholz)
  • Praxis der partizipativen Forschung: der trialogische Ansatz (Luciana Degano Kieser und Frank Robra-Marburg)
  • Erforschung von Peerarbeit: das Hamburger Peerprojekt (Kolja Heumann, Candelaria Mahlke, Friederike Ruppelt, Gyöngyvér Sielaff und Thomas Bock)
  • Perspektiven
  • EX-IN – aus einem Ausbildungsangebot wird eine psychiatrieverändernde Bewegung (Gyöngyvér Sielaff und Jörg Utschakowski)
  • Symbol und Instrument der Veränderung – Ausblick (Jörg Utschakowski, Gyöngyvér Sielaff, Andréa Winter und Thomas Bock)
  • Literatur
  • Autorinnen und Autoren

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