Erziehung statt Strafe oder Strafe als Erziehung?

Über einen Versuch, das Paradox praktisch zu gestalten

Diese Publikation zitieren

Christian Schrapper (Hg.), Christian Blau (Hg.), Julia Larissa Reez (Hg.), Erziehung statt Strafe oder Strafe als Erziehung? (2022), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779971030

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Beschreibung / Abstract

Den Alltag in einer Jugendstrafanstalt so zu gestalten, dass für junge Gefangene förderliche soziale Entwicklungen ermöglicht werden, ist eine vielfach versuchte und zugleich hoch umstrittene Herausforderung. Eingeklemmt zwischen den Prägungen einer Gefängniskultur und den Einflüssen der Mitgefangenen muss der Platz hierfür mühsam erdacht und durchgesetzt werden.
In der JVA Adelsheim wurde im Rahmen eines Reformprojekts mit dem Denk- und Handlungsansatz "Positive Peer Culture" (PPC) versucht, mit jungen Gefangenen eine fördernde Gruppenkultur aufzubauen und zu leben. Die Kraft der Peers sollte genutzt werden, um prosoziale Entwicklungen zu ermöglichen und negative Einflüsse zurückzudrängen.
Dieses Buch berichtet über Idee, Verlauf und Ergebnisse des Projektes, lässt die Akteurinnen und Akteure zu Wort kommen, präsentiert Befunde der Begleitevaluation und zieht kritisch Bilanz.

Beschreibung

Christian Schrapper, Jg. 1952, Dr. phil., ist Professor am Institut für Pädagogik an der Universität Koblenz.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Erziehung statt Strafe?
  • Über das paradoxe Verhältnis von Erziehung und Strafe im Jugendstrafvollzug und die immer wiederkehrenden Versuche, das Paradox praktisch zu gestalten
  • Praxis als Ort für die Gestaltung des Paradox von Erziehung und Strafe
  • Zum Ort der Praxis, der Jugendstrafvollzugsanstalt (JVA) in Adelsheim in Baden-Württemberg
  • „Lernen von gleich zu gleich“ – ein neuer Versuch, das Paradox zu gestalten
  • Und, das Fazit?
  • Positive Peer Culture – „Hilf der Gruppe, es selbst zu tun!“
  • Hinter dem Horizont der Individualpädagogik
  • Der Einfluss der Gruppe
  • Positive Peer Culture
  • Der Weg zu einer positiven Jugendkultur
  • Positive Peer Culture – Grundhaltung und Erziehungsphilosophie
  • Positive Peer Culture – Konzeptionelle Säulen
  • Positive Peer Culture als Kultur der Ermutigung zu persönlichem Wachstum
  • Positive Peer Culture wächst durch praktisches Leben – Prozessbeschreibung einer Idee zwischen Theorie und Praxis
  • I. des Ansatzes PPC mit der damit verbundenen Rolle der Erwachsenen und II. des Modells des ‚Circle of Courage†˜
  • II. des Modells des ‚Circle of Courage†˜3 in seiner prozesshaften individual- und gruppenpädagogischen Betrachtungsweise von Zugehörigkeit, Meisterschaft, Unabhängigkeit und Generosität
  • I. Ansatz PPC und die damit verbundene Rolle der Erwachsenen
  • II. Modell des ‚Circle of Courage†˜: Zugehörigkeit
  • I. Ansatz PPC und die damit verbundene Rolle der Erwachsenen
  • II. Modell des ‚Circle of Courage†˜: Meisterschaft
  • I. Ansatz PPC und die damit verbundene Rolle der Erwachsenen
  • II. Modell des ‚Circle of Courage†˜: Unabhängigkeit
  • I. Ansatz PPC und die damit verbundene Rolle der Erwachsenen
  • II. Modell des ‚Circle of Courage†˜: Generosität
  • Fazit
  • Ein Modellvorhaben, sechs Perspektiven – Ein neuer Denk- und Handlungsansatz in der Wahrnehmung der Projektbeteiligten
  • Junge Menschen vor, während und nach der Haft – Erfahrungen, Berichte sowie Bewertungen ehemaliger Teilnehmer des ‚Projektes Fördernde Gruppenkultur†˜
  • Individuelle Schilderungen der jungen Menschen – vier zentrale Beobachtungen
  • Fazit: Junge Männer als partizipative Ko-Produzenten eigener Bildungs-, Entwicklungs- und (Re-) Sozialisierungsprozesse im Ermöglichungsraum fördernde Gruppenkultur
  • Wie kann praktische pädagogische Arbeit im Regelstrafvollzug gelingen? – (Sozial-) Pädagogik im Strafvollzug der JVA Adelsheim aus Perspektive der Gruppenprozessverantwortlichen
  • Besondere Ausgangsbedingungen bedurften besonderer pädagogischer Herangehensweisen
  • Aufgabenbereich der Gruppenprozessverantwortlichen im Hafthaus E1
  • Einblicke in und Erfahrungen mit dem Haftalltag im ‚PFGK†˜-Haus E1
  • (Sozial-) Pädagogik im ‚PFGK†˜ – ständiger Spagat zwischen konzeptioneller Notwendigkeit und struktureller Möglichkeit
  • Feedback als essentieller Bestandteil gelebter Gesprächskultur
  • Gruppendynamik und Weiterentwicklung in Wechselwirkung
  • Transparenz in Prozessen und Weitergabe von Verantwortung
  • Herausforderung Gruppengröße
  • Die Bedeutung von Spannungskurven und gezieltem Einsetzen von Highlights
  • Fazit: Intensive projektbezogene Arbeit mit den jungen Menschen in Haft ist pädagogisch möglich, sinnvoll und notwendig
  • Hierarchisch-distanziertes Sicherungssystem vs. kontinuierliche und egalitäre Beziehungsarbeit – Entwicklungen vom Regelvollzugshaus für jüngere Strafgefangene bis hin zum alltäglichen Projekterleben von PPC aus Perspektive des Allgemeinen Vollzugsd
  • Von ersten Grundgedanken, Ideen, Erwartungen und Wünschen
  • Konzeptentwicklung, Umsetzung, fortwährende Anpassung – ‚PFGK†˜ wird alltäglich
  • Vielfältige Erfahrungen – der Allgemeine Vollzugsdienst zieht Bilanz
  • ‚PFGK†˜ zeigt: Allgemeiner Vollzugsdienst und Beziehungsarbeit ist möglich – ein lohnender, aber nicht zu vernachlässigender Zielkonflikt
  • Eine Hauskonferenz geht neue Wege – Veränderungen im Haftalltag für Jugendliche und Mitarbeitende aus Perspektive der Hauskonferenzleitung
  • ‚Projekt Fördernde Gruppenkultur†˜ als Impulsgeber für Veränderungen
  • Veränderungen mit Einschränkungen – Projekterfolg bei immer wieder auftretenden Hinder- und Hemmnissen
  • Gestärkte Soziale Arbeit – ‚PFGK†˜ und die Intensivierung sozialarbeiterischen Zugangs zu jungen Menschen in Haft
  • Von Bedarfen und Potenzialen – Erkenntnisse der Hauskonferenzleitung
  • Es ist gelungen und reicht nicht aus – Über die Notwendigkeit entschlossenen Mutes aus der Perspektive des durchführenden Trägers
  • Beteiligte, Motivation, Ausgangslage
  • Vorüberlegungen – Umfassende Beteiligung
  • Steuerkreis
  • Teamentwicklung
  • Konzeptentwicklung
  • Meilensteine in der Projektentwicklung
  • Projektverlauf
  • Stellung innerhalb der JVA
  • Verlängerung des Projektes
  • Gelingensfaktoren
  • Es ist gelungen und reicht nicht aus
  • Positive Peer Culture in der JVA Adelsheim – Ein pädagogisches Projekt im geschlossenen Jugendstrafvollzug aus Sicht der stellvertretenden Anstaltsleiterin1
  • Vorbereitung und Beginn
  • Erfahrungen und Einschätzungen nach drei Jahren – Ausblick
  • Evaluation der Umsetzung eines Positive Peer Culture-Konzeptes im Jugendstrafvollzug
  • Zu I. Auswertung quantitativer Daten zu begangenen Disziplinarverstößen
  • Zu II. Vertiefende Feldeinblicke – Teilnehmende Beobachtung und Beteiligtengespräche
  • Zu III. Vertiefung an einzelnen Fällen – Auswertung der Erziehungsplanung
  • Zu IV. Im Rückblick – Nachbefragungen
  • Zu V. Prozessevaluation auf Steuerungsebene
  • Zum Abschluss: War das Projekt erfolgreich? Zusammenfassende Bewertung der multiperspektivischen Prozessevaluation
  • Die Autorinnen und Autoren

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