Epistemologien des Südens

Gegen die Hegemonie des westlichen Denkens

Boaventura de Sousa Santos

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Boaventura de Sousa Santos, Epistemologien des Südens (2018), Unrast Verlag, Münster, ISBN: 9783986840198

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Heutzutage ist das Wissen um die vielfältigen Dimensionen der Ungerechtigkeit, ob sozial, politisch kulturell, sexuell, ethnisch oder religiös, weit verbreitet. Wenig Aufmerksamkeit hingegen erfährt die Tatsache, dass es bereits eine Hierarchie in Bezug auf die verschiedenen Weisen gibt, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und mit Bedeutung versehen. Dabei ignoriert die westliche hegemoniale Epistemologie die unterschiedlichen Wissensproduktionen des globalen Südens und definiert die ihre als universal gültig. Doch globale soziale Gerechtigkeit ist erst mit der Anerkennung der nicht-westlichen Epistemologien möglich. Der Autor umreißt eine neue Art von Bottom-up-Kosmopolitismus, in dem Fröhlichkeit, Solidarität und das ›Gute Leben‹ über die Logik des Marktes und des Individualismus triumphieren.

»Ein Blockbuster-Buch, tiefgründig und verstörend. Santos fordert uns heraus, unsere tiefverwurzelten Überzeugungen zu hinterfragen.« – Immanuel Wallerstein

»Santos verhandelt nicht nur geopolitische Themen, sondern er stellt epistemologische Fragen, deren Beantwortung im Hinblick auf Praxis, Wissenschaft, Erfahrungen und Gefühle ein neues menschliches Da-Sein in einer neuen Umwelt entwirft. Eine einzigartige und hochaktuelle Kritik.« – Etienne Balibar

Beschreibung

Über die Auslöschung alternativer Wissens- und Lebensweisen des globalen Südens

Beschreibung

Boaventura de Sousa Santos ist Professor für Soziologie an der Universidade de Coimbra, Portugal, und Distinguished Legal Scholar der University of Wisconsin-Madison. Er forscht, lehrt und publiziert zu Themen der Globalisierung, der Soziologie von Recht und Staat, zu Demokratie, zu den Menschenrechten und sozialen Bewegungen.

Inhaltsverzeichnis

  • Epistemologien des Südens
  • Inhalt
  • Vorrede
  • Manifest für das gute Leben / Buen Vivir
  • Minifest für intellektuelle Aktivist*innen
  • Einführung: Distanzierung vom westlich-zentrierten politischen Vorstellungsvermögen und der kritischen Theorie
  • Starke Fragen und schwache Antworten
  • Das Ende des Kapitalismus ohne Ende
  • Dringlichkeit und zivilisatorischer Wandel – Ein Paradoxon
  • Sehr alt oder sehr neu? Das Beispiel des Yasunà­ Projekts
  • Der Verlust kritischer Nomen
  • Das geisterhafte Verhältnis von Theorie und Praxis
  • Wer ist der Gegner?
  • Wie wird Erfolg oder Scheitern gemessen?
  • Inkonsequenter Extremismus?
  • Theoretisieren nach dem WSF
  • Konklusion
  • Erster Teil: Zentrifugale Arten der Moderne und subalterne Formen des Westens?
  • Kapitel 1: Nuestra America: Postkoloniale Identitäten und Mestizajes
  • Kapitel 2: Ein anderer Angelus Novus: Über das moderne Spiel von Wurzeln und Optionen hinaus
  • Kapitel 3: Gibt es einen nicht-okzidentalischen Westen?
  • Zweiter Teil: Hin zu den Epistemologien des Südens: Gegen die Verschwendung der Erfahrung
  • Kapitel 4: Jenseits des abyssalen Denkens: Von globalen Linien zu Ökologien der Wissensformen
  • Kapitel 5: Hin zu einer Epistemologie der Blindheit: Warum die neuen Formen der »zeremoniellen Angemessenheit« weder regulieren noch emanzipieren
  • Kapitel 6: Eine Kritik der faulen Vernunft: Gegen die Verschwendung der Erfahrung, hin zur Soziologie der Abwesenheiten und zur Soziologie der Emergenzen
  • Kapitel 7: Ökologien der Wissensformen
  • Kapitel 8: Interkulturelle Übersetzung: Unterscheiden und Teilen con Passionalità 
  • Konklusion
  • Literatur

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