Unternehmen in der Vertrauenskrise. Eine Diskursanalyse des VW-Dieselskandals und seiner kulturspezifischen kommunikativen Bewältigungsstrategien im Hinblick auf Deutschland, USA, Russland und China

Dennis Maxeiner

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Dennis Maxeiner, Unternehmen in der Vertrauenskrise. Eine Diskursanalyse des VW-Dieselskandals und seiner kulturspezifischen kommunikativen Bewältigungsstrategien im Hinblick auf Deutschland, USA, Russland und China (2021), Logos Verlag, Berlin, ISBN: 9783832585297

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Beschreibung / Abstract

Ob in der Politik, der Wirtschaft oder den Medien -- Vertrauenskrisen umgeben uns alltäglich und sind für die betroffenen Krisenakteure nicht nur reputationsschädigend, sondern auch existenzbedrohend. Im Blickpunkt von Unternehmen in der Vertrauenskrise steht der Diskurs um den so genannten "VW-Dieselskandal". Absolut schlüssig und zugleich bislang kaum umgesetzt wird der Dieselskandal konsequent als Vertrauenskrise betrachtet und sich auf den Versuch des Volkswagenkonzerns konzentriert, Vertrauen in zentralen Absatzmärkten durch strategische öffentliche Kommunikation zurückzugewinnen.

Durch Hinzuziehen des Vertrauensbegriffs und der ausdifferenzierten Diskursanalyse wird ein Forschungsdesiderat ausgefüllt, welches die Sprachhandlungsmuster und Strategien von Krisen- und Vertrauenskommunikation nicht nur aufdeckt, sondern gleichzeitig auch ihre kulturellen Spezifika und Bedingungen hervorhebt. Allgemeine Ausgangsthese ist, "dass Krisen nicht nach ein- und derselben Strategie in jedem Land bzw. Kultur gleich bewältigt werden können. Vielmehr könnte die Vermittlung an die Zielgruppe im Rahmen ihrer spezifischen Kultur im jeweiligen Landesmarkt ein entscheidender Faktor sein."

Unternehmen in der Vertrauenskrise eröffnet eine spannende interdisziplinäre Perspektive zur Krisenkommunikationsforschung von Organisationen nicht nur aus etablierter soziologisch-wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive, sondern führt diesen Forschungsbereich auf einschlägige Weise neu in die Kultur- und Medienwissenschaft ein.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • 1 Kulturspezifische kommunikative Bewältigungsstrategien von Unternehmen in Vertrauenskrisen: Ausgangspunkte, Fragestellungen, Zielsetzungen, Vorgehensweise
  • 2 Eine kulturwissenschaftliche interdisziplinäre Betrachtung von Vertrauen
  • 2.1 Vertrauen – eine etymologisch-lexikalische Annäherung
  • 2.2 Struktur und Funktion von Vertrauen
  • 2.3 Die kognitiv-rationale Vertrauensentscheidung
  • 2.4 Vertrauen als dynamischer, epistemischer Aushandlungs- und Verständigungsprozess
  • 2.5 Vertrauen als kulturell-kommunikatives Phänomen in der Ökonomie
  • 2.6 Vertrauen als kommunikative Praxis: die Trias von Kultur, Diskurs und Vertrauen
  • 3 Krisenkommunikation
  • 3.1 Der kommunikative Rahmen von Unternehmenskrisen
  • 3.2 Der mediale Kampf um die diskursive Deutungshoheit
  • 3.3 Das Wissen um die Dispositive
  • 3.4 Theorie der werteorientierten Vertrauenskommunikation in der Unternehmenskrise
  • 4 Kulturkontrastive multimodale Diskursanalyse: Forschungsdesign, Analysekorpus, Auswertungsmethoden
  • 4.1 Datenauswahl
  • 4.2 Diskurs- und Dispositivanalyse
  • 4.3 Methodenmix zur qualitativen Feinanalyse von Schlüsseltexten
  • 4.4 Kulturkontrastive Analyse
  • 5 Diskursanalyse des VW-Dieselskandals im Hinblick auf Deutschland, USA, Russland und China
  • 5.1 Diskurs des VW-Dieselskandals in Deutschland
  • 5.2 Diskurs des VW-Dieselskandals in den USA
  • 5.3 Diskurs des VW-Dieselskandals in Russland
  • 5.4 Diskurs des VW-Dieselskandals in China
  • 6 Kulturkontrastive Zusammenfassung der Ergebnisse
  • 6.1 Die Notwendigkeit von Diskurs- und Dispositivanalysen für eine geeignete Krisenkommunikation
  • 6.2 Einordnen der Krise in den Landesmärkten und die Frage: Krise oder Nicht-Krise?
  • 6.3 Schuld, Verantwortung und Aufklärung
  • 6.4 Gegenmaßnahmen zu Negativbildern der Krise
  • 6.5 Krisenexit: Überlagerung des Krisendiskurs und Inszenierung einer zukunftsorientierten Transformation des Unternehmens
  • 7 Ausblick: der Mehrwert von holistischen und kulturkontrastiven Analysen in der qualitativen Medienforschung

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