Anarchie und Ästhetik

Fallbeispiele vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart

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Susanne Gramatzki (Hg.), Anarchie und Ästhetik (2021), Frank & Timme, Berlin, ISBN: 9783732992010

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Beschreibung / Abstract

„Anarchie“ ist ein schillernder Begriff, der zu positiven wie negativen Stellungnahmen herausfordert: Die Abwesenheit von Herrschaft, Macht und Gesetz empfinden manche als befreiend und glückverheißend, andere als bedrohlich und zerstörerisch. Im 19. Jahrhundert entwickelt sich das Konzept der Anarchie zur ernstzunehmenden gesellschaftspolitischen Alternative und ist seither nie mehr ganz verschwunden. Es stellt sich daher die Frage, inwieweit sich anarchistische Ideen in Literatur und Kunst widerspiegeln und welche Bedeutung wiederum den Künsten für die Verbreitung anarchistischer Konzepte zukommt. Unabhängig von gesellschaftspolitischen Implikationen kann die Kunst zudem als ein per se anarchischer Bereich aufgefasst werden. Dieses Buch beleuchtet das Verhältnis von „Anarchie und Ästhetik“ in exemplarischen, einander ergänzenden Einzelstudien. Der zeitliche Bogen spannt sich von den 1870er Jahren bis zur Gegenwart; den Schwerpunkt bildet das Frankreich des 19. und 20. Jahrhunderts.

Beschreibung

Susanne Gramatzki, Dr. phil., lehrt und forscht im Bereich Französische und Italienische Literaturwissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Beziehungen zwischen Text und Bild bzw. Literatur und Bildender Kunst, Buchästhetik/Künstlerbuch, Literatur und Philosophie, die französische Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts, die italienische Renaissance (Literatur, Kunst, Philosophie), die Inszenierung von Autorschaft sowie genderspezifische Themen.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhaltsverzeichnis
  • 19. JAHRHUNDERT: ANARCHISTISCHE TENDENZEN IN DER FRANZÖSISCHEN LITERATUR UND MALEREI BIS ZUR JAHRHUNDERTWENDE
  • SUSANNE GRAMATZKI – »†ºAnarchist†¹ ist ein Beobachter, der das sieht, was er sieht, und nicht das, was man gemeinhin sieht.« Zur Einführung
  • SUSANNE GRAMATZKI – Der Comte de Lautréamont als Archeget anarchis(tis)chen Schreibens
  • FRANK STÜCKEMANN – »Dans un palais, soie et or, dans Ecbatane«. Subversion, Outing und Bekehrung in Paul Verlaines Cellulairement
  • JENNIFER CHROST – Der Vagabund als anarchistische Ausdrucksform bei Gustave Courbet
  • KATHARINA THURMAIR – Ästhet und Arbeiter. Anarchistische Positionsbestimmungen in der Kunst des fin de sià¨cle
  • MAIKE TEUBNER – Farbe als Ventil. Neu aufgefundene Beiträge von Maurice de Vlaminck in der Zeitung Le Libertaire und die Idee der Anarchie im Fauvismus
  • 20. JAHRHUNDERT: AVANTGARDE, ABSURDITÄT UND ANARCHIE
  • OLIVER RUF – Ästhetik und Anarchie am Beispiel. Zur Theorie der Avantgarde
  • LOU MARIN – Der Bruch zwischen Albert Camus und André Breton. Surrealismus und Anarchismus zwischen Annäherung und Distanzierung nach 1945
  • JULIANE WERNER – Poetiken der Verweigerung. Literarische Austritte aus dem Alltag
  • THEORETISCHE KONZEPTE UND AKTUELLE PERSPEKTIVEN
  • JENS KASTNER – Kunst und Anarchismus. Systematisierungsversuch eines ambivalenten Verhältnisses
  • ESRA EMINE DEMIR – Eine vitalistische Ästhetik. Landauer und Deleuze mit und gegen Kant
  • IRENE BREUER – Form und Raum – in Anarchie versetzt. Bretons beauté convulsive, Batailles informe und ihr Ausdruck in Kunst und Architektur
  • KONSTANTINA DRAKOPOULOU/LUKAS FUCHSGRUBER – Graffiti, eine anarchische Anomalie der Kunst

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