Wasser in Animationsfilmen
Materielle Transformationen, diskursive Interaktionen und strukturelle Analogien
Tina Ohnmacht
Diese Publikation zitieren
Tina Ohnmacht, Wasser in Animationsfilmen (2022), Schüren Verlag, Marburg, ISBN: 9783741001666
146
Accesses
Accesses
2
Quotes
Quotes
Beschreibung / Abstract
Die vorliegende Arbeit leistet anhand einer Motivstudie, der Untersuchung von Wasser in Animationsfilmen, einen Beitrag zur Erforschung des Animationsfilms als eigenständige und zunehmend wichtige Form innerhalb der Filmwissenschaft. Das animierte Wasser sickert überall hinein. Als Meer und Regen, in Flüssen, Trinkgläsern und Kanälen bahnt es sich seinen Weg durch die Geschichten. Animiertes Wasser spiegelt seine Umgebung wieder, bringt Mauern und Wände zum Bersten, überflutet die Welt oder beruhigt durch den Rhythmus der gleichmäßig ans Ufer rollenden Wellen. Animiertes Wasser kann in einfachen Strichen gezeichnet, in kräftigen Farben gemalt oder täuschend echt physikalisch simuliert sein. Die Ästhetik reicht von fotorealistischem Wasser, das aussieht wie real gefilmt, über Wasser in unterschiedlich schillernden Farben bis hin zu monochromen, abstrahierten Darstellungen, die nur im Erzählzusammenhang als Wasser gelesen werden können. Das animierte Wasser schwemmt die Spuren der Herstellung an die Oberfläche der animierten Bilder und schafft so einen Zugang zu verborgenen Bereichen und Zusammenhängen in den Filmen. In der Auseinandersetzung mit dem animierten Wasser tritt die tiefgehende technische, philosophische und ästhetische Reflexion zutage, die in den Filmen steckt. In den Wasseranimationen, also im Motiv, der Struktur und dem Herstellungsprozess des animierten Wassers, verdichten die Animationsfilme die vielfältigen Bedeutungsebenen von Wasser und von Animation. Somit leistet diese Arbeit einen Beitrag zur Erforschung des Animationsfilms aus phänomenologischer, kulturwissenschaftlicher und filmwissenschaftlicher Perspektive, und formuliert gleichzeitig Gedanken zur Philosophie des Wassers als transformatorisches, flüchtiges und zugleich stofflich erfahrbares, omnipräsentes Element.
Inhaltsverzeichnis
- BEGINN
- Impressum
- Inhalt
- Danksagung
- 1 Ausgangslage und Einleitung
- 2 Zentrale Forschungsfrage und Ziel der Arbeit
- 2.1 Struktur der Arbeit
- 3 Stand der Forschung
- 3.1 Animationsfilm
- 3.2 Wasser im Film
- 3.3 Wasser im Animationsfilm
- 3.4 Fazit: Forschungslücke
- 4 Zentrale Themenfelder: Wasser - Animation - Film
- 5 Wasser und seine Bedeutungsvielfalt
- 5.1 Wasserdiskurse
- 5.2 Wasser in Bildern und Denkfiguren
- 5.3 Wasser und Wahrnehmung
- 5.4 Zusammenfassung: Wasser
- 6 Animation und Animationsfilm
- 6.1 Abstraktion
- 6.2 Herstellen und Gestalten von Bewegung
- 6.3 Animation als/im Film
- 6.4 Ästhetik der Materialität - Phänomenologie animierter Bilder
- 6.5 Herstellungstechniken
- 6.6 Zusammenfassung: Animation
- 7 Wasser in Animationsfilmen: methodisches Vorgehen
- 7.1 Strukturelle Ähnlichkeit von Wasser und Animation
- 7.2 Animiertes Wasser als diskursiver Topos
- 7.3 Darstellung und Herstellung
- 7.4 Animierte Wasserbewegung
- 7.5 Materialität des animierten Wassers
- 7.6 Zusammenfassung: Methodisches Vorgehen
- 8 Materielle Transformationen im Animationsprozess
- 8.1 Wasser aus Wasserfarben
- 8.2 Inszenierte Materialität: Wasser aus Tee und Blut
- 8.3 Verflüssigung des Semi-Festen: Wasser aus Ölfarbe und Knete
- 8.4 Hybride Materialitäten
- 8.5 Digitale Wasserhaptik
- 8.6 Animierte Wellen: Bewegung und Rhythmus
- 8.7 Auflösen der Wahrnehmung durch Auflösen der animierten Bilder
- 8.8 Zusammenfassung: Materielle Transformationen
- 9 Diskursive Interaktionen mit animiertem Wasser
- 9.1 Wasser als Ressource
- 9.2 Wasser als Medium der Immersion
- 9.3 Wasserräume des Erinnerns und des Vergessens
- 9.4 Flüssige Figuren
- 9.5 Wasser und Weiblichkeit im Motiv der Meerjungfrau
- 10 Fazit und Ausblick
- Kontrollieren
- Vergehen
- Verwandeln
- Abstrahieren
- Wasseranimationen als Kristallisationsprozesse
- 11 Literaturverzeichnis
- 12 Filmverzeichnis
- 13 Abbildungsnachweis