Albrecht von Rosenberg

Ein außergewöhnliches Adelsleben unter drei habsburgischen Kaisern

Helmut Neumaier

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Helmut Neumaier, Albrecht von Rosenberg (2011), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402196373

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Beschreibung / Abstract

Erfolg und Scheitern des fränkischen Reichsritters Albrecht von Rosenberg (gest. 1572) vollzogen sich nicht nur in der Regierungszeit dreier Kaiser, sondern die Herrscher aus dem Hause Habsburg griffen aktiv in das Leben Rosenbergs ein. Seine mit allen Mitteln, die von gütlichen Verhandlungen bis zum Schadentrachten reichten, unternommenen Anstrengungen, die seinen Verwandten vom Schwäbischen Bund und der Pfalz verkauften entrissene Herrschaft Boxberg wiederzugewinnen, schien angesichts der Gegner, der ehemaligen Elfjährigen Einung des Schwäbischen Bundes und des Kurfürsten von der Pfalz, aussichtslos. Es war Karl V., der dem Ritter angesichts von dessen Verdiensten im Schmalkaldischen Krieg, der Rettung vor den Kriegsfürsten und der Verteidigung von Frankfurt alle Hilfe angedeihen ließ, die ihn wieder in den Besitz Boxbergs brachten. Ein herausragendes Zeugnis für die ihm vom „gros Carolus“ entgegengebrachte Wertschätzung bildete die bei der Belagerung von Metz verliehene Ritterwürde. Im Dienst Kaiser Ferdinands I., der Rosenbergs Entschädigungsforderungen an die Mitglieder des ehemaligen Bundes zum erfolgreichen Abschluss führte, tat er sich in Kämpfen gegen die Osmanen als Reiterführer hervor. Die Beziehung Rosenbergs zu dem Abenteurer Wilhelm von Grumbach ließ es Kaiser Maximilian II. geraten sein, ihm seine Huld zu entziehen. In Kurfürst August von Sachsen, auf den der Herrscher politische Rücksicht zu nehmen hatte, entstand dem Ritter zudem ein erbitterter Feind, der ihn zwar nicht unter das Schwert, doch immerhin in lebenslange Haft brachte. So spiegelt sich in der Biographie des Albrecht von Rosenberg über das individuelle Schicksal hinaus auch das Wandlungen unterworfene Verhältnis der drei Habsburger zu den Reichsständen.

Inhaltsverzeichnis

  • Titelseite
  • INHALTSVERZEICHNIS
  • VORWORT
  • I. EINLEITUNG
  • 1. Bemerkungen zur historischen Biographie
  • 2. Rahmenbedingungen
  • 3. Quellenlage und Forschungsstand
  • 4. Bauland und Schüpfergrund als Geschichtslandschaft
  • II. EXPOSITION: DIE GRUNDLAGEN
  • 1. Das uralt adelige Geschlecht derer von Rosenberg: Die Herkunft und der Weg nach Boxberg und in den Schüpfergrund
  • 2. Brüderliche und vetterliche Erbtheilung: Rosenberger in Boxberg und im Schüpfergrund
  • 3. Nit ain schlosz, sunder ain pastei: Die Rosenberg auf Boxberg versus Kurpfalz, Mainz und Würzburg
  • 4. Und verachten den Pfaltzgraven: Boxberg wird pfälzisch
  • 5. Arme verjagte vom Adell: Der Kampf des Hans Thoman von Rosenberg
  • III. AUFSTEIGENDE HANDLUNG
  • 1. Ain drei jarig Kindt und gantz unschuldig: Albrechts kaum bekannte Kindheit und Jugend
  • 2. Ain ritterliche Person mit dem Khriegswesen hergebracht: Kriegsruhm und kaiserliche Gunst
  • 3. Auß getrungener Nott: Die Entführung des Hieronymus Baumgartner
  • 4. Nicht gerade bescheiden, sondern auf türkische Art: Die Fahndung
  • 5. Die Handlung, die ich mit dir gepflogen: Landgraf Philipp von Hessen und Rosenberg
  • 6. Etwas zu übermessig angesehen: Vom Spangenberger Protokoll zur Klage der Reichsstadt Biberach
  • 7. Welchergestalt er sich zu vertragen gesyndt: Zwischen Landgraf und Haus Habsburg
  • 8. Die Hauptsache: Weder Entschädigung noch Restitution
  • 9. Zu Verhüettung verners Unraths: Der Bundestag zu Donauwörth
  • 10. One Frucht unnd Enndzschrifften: Der Bundestag zu Nördlingen
  • 11. Poxberg captum: Die Wiedererstattung
  • 12. Die Sachen für Recht nit gnugsamlich verfasst befunden: Unter Sequestration
  • 13. Ainmal aus dieser Sach zu komen: Der Bundestag zu Pforzheim 1552
  • 14. Krieg in Deutscher Nation: Innsbruck, Frankfurt und Metz
  • 15. Mit einem ringen Gelt: Zwischen Sequestration und Restitution
  • 16. Nach Leib, Leben und Gutt gestanden: Felonie und strenge Justiz
  • 17. Das inen Gewaltt unnd Unrecht beschehe oder Bekantlich offenbare Morder: Mordkomplott oder Justizmord?
  • 18. Verrere Weittleuffi gkeit zue verhuetten: Die Verhandlung mit der Elfjährigen Einung
  • 19. Nach langwierigen Irrungen: Die Entschädigung
  • 20. Dieweil das Eysen noch heis: Zwischenspiel
  • 21. Solt zu Venedig geholt haben: Boxberg endültig pfälzisch
  • IV. Der Höhepunkt: ‚Landesherr†˜ und Reformator
  • 1. Alhie zu Underschüpff in das Schloß und Flecken: Der Aufbau der Herrschaft Schüpf
  • 2. Ich, Albrecht von Rosenberg Ritter, bevilhe allen: Herrschaftsorganisation
  • 3. Das Licht des Evangelii: Die Reformation in der Herrschaft Boxberg
  • 4. Unnd aber ich gern einmal meine Pfarrer zusam(m)en erfordern: Reformation im Schüpfergrund
  • 5. Weil dann an einer christlichen Schuel merklich und viel gelegen: Das Projekt einer Lateinschule
  • 6. Nit zur Tyranney, sonder zu christlicher Regierung: Die Herrschaft Schüpf als Modell eines reichsritterschaftlichen ‚Staates†™?
  • 7. An dem jüngsten Tage ich mein Bürden selbst tragen [ ] muß:Reformator im Dienst des Adels
  • V. DRAMATISCHER MOMENT
  • 1. Konstellationen
  • 2. Die das Pfündtlein nicht whol angelegt: Rosenberg und das Hochstift Würzburg
  • 3. Ajax und Ulysses: Rosenberg und Grumbach
  • 4. Eine ehrliche, auffrichtige, gute, rechtmessige Sachen? Grumbachs Aktion
  • 5. Hab die Pracktiken mit Grumbachen [...] abgeredt: Von Coburg nach Gotha
  • VI. ABSTEIGENDE HANDLUNG
  • 1. Das ich nit Lust, in einer Landsesserei zu wohnen: Belastende Briefe
  • 2. Wann die Regimentsherrn ihre Capella gesungen unnd die Krüeglein gefüllt: Die Rittertage zu Würzburg und Miltenberg
  • 3. Des Austrags mag man hernach gwahr werden: Die Verhaftung
  • 4. Auffwiglung und Famos Schriefften: Des Prozesses erster Teil – die Anklage
  • 5. Duplik, Triplik, Quadruplik: Die Verteidigung
  • 6. Der freche Schrifftdichter: Des Prozesses erster Teil – Rosenbergs Schlusssatz erster Teil
  • 7. Non maligno, non dolo: Des Prozesses erster Teil – Rosenbergs Schlusssatz zweiter Teil
  • 8. Ettliche Specialia: Des Prozesses erster Teil – Rosenbergs Schlusssatz dritter Teil
  • VII. MOMENT DER LETZTEN SPANNUNG
  • 1. Kein Meutmacher: Das Freiburger Consilium
  • 2. Underthenigst Fürwendung zu thun: Gescheiterte Aussöhnung
  • 3. Sich allergnedigst demselben zu interponiren: Vergebliche Petitionen
  • VIII. DIE KATASTROPHE: DES PROZESSES ZWEITER TEIL
  • 1. Ein Handel und Werck [...] der Römischen Kayserlichen Majestät nicht entgegen: Das Projekt Metz
  • 2. Unnsern vormals verfüerten Beweis zu stercken: Neue Beweise und offener Schluss
  • 3. Die langwierige Custodia: Jahre der Haft in Prag, Pressburg und Wien
  • 4. Durch den zeitlichen Todt die Schuldt der Nattur bezalt. Ritter Albrechts Tod
  • IX. EPILOG: MEMORIA UND ERBE
  • X. FOLGERUNGEN
  • 1. Es bedürff aber auch der cleinen Federn: Politisches Weltbild
  • 2. Der Stifft so auff den Frenckischen Adell bewidembt: Rosenbergs Ziele
  • 3. Nur einer von Adel: Handlungsspielräume und -grenzen
  • XI. SCHLUSSBEMERKUNGEN: ALBRECHT VON ROSENBERG – HELD ODER LANDFRIEDENSBRECHER?
  • ANLAGE I
  • ABKÜRZUNGEN UND SIGLEN
  • QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS
  • VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN
  • ORTSREGISTER
  • PERSONENREGISTER

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