Göttliche Weltökonomie

Perspektiven der wissenschaftlichen Revolution vom 15. bis zum 17. Jahrhundert

Dieter Groh

Diese Publikation zitieren

Dieter Groh, Göttliche Weltökonomie (2010), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518771266

163
Accesses
2
Quotes

Beschreibung / Abstract

»Göttliche Weltökonomie« ist eine auf die Stoa zurückgehende Begriffsbildung, die dazu diente, Bau und Struktur des Weltganzen philosophisch oder theologisch zu beschreiben. Diese »Oikonomia« Gottes – verstanden als Heilsplan und zugleich teleologisch konzipiertes Ganzes der Schöpfung – bildet den Leitfaden des zweiten Bandes von Dieter Grohs großer Geschichte der Beziehungen zwischen Theologie und modernen Wissenschaften. Seine Grundthese lautet: Die modernen Wissenschaften sind nicht aus einem Prozeß der Säkularisierung hervorgegangen, sondern aus dem Versuch, jene göttlichen Gesetze, die die regelhaften Abläufe in Natur und Menschenwelt zu bestimmen schienen, zu entdecken und zu formulieren.

Beschreibung

<p>Dieter Groh war Professor emer. an der Universität Konstanz. Im Suhrkamp Verlag sind u. a. erschienen: <em>Schöpfung im Widerspruch. Deutungen der Natur und des Menschen von der Genesis bis zur Reformation</em> (stw 1489), <em>Anthropologische Dimensionen der Geschichte</em> (stw 992), <em>Weltbild und Naturaneignung</em> (zusammen mit Ruth Groh, stw 939). Dieter Groh ist am 29. Juli 2012 in Heidelberg gestorben.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • [Cover]
  • [Informationen zum Buch und Autor]
  • [Titel]
  • [Impressum]
  • Inhalt
  • Vorwort
  • 0 Einleitung
  • Kap. 1 Die Aufwertung der Stellung des Menschen als anthropologische Grundlage der "Neuen Wissenschaft"
  • 1.0 Die anthropozentrische Wende der Renaissance – eine kulturelle "Revolution ohne Revolutionäre"?
  • 1.1 Diskontinuität oder Kontinuität der Wissenschaftsentwicklung?
  • 1.2 "Renaissance der Mathematik", Kunst der Renaissance und Zentralperspektive
  • 1.3 Nicolaus Cusanus
  • 1.4 Die Renaissancehumanisten in Italien
  • Kap. 2 Nicolaus Copernicus: Die Janusköpfigkeit eines neuen Weltentwurfs
  • 2.0 Centrum terrae non esse centrum mundi: "Ein neuer Himmel, eine neue Welt?"
  • 2.1 Exkurs: Griechen, Römer, Araber
  • 2.2 Auf dem Weg in eine andere Welt
  • 2.3 Die Biographie von Copernicus
  • 2.4 Wissenschaftliche Ausbildung und Einflüsse
  • 2.5 Astronomische Studien
  • 2.6 Mittelpunkt, Kugel, Bewegung
  • 2.7 Nikolaus von Kues – ein "Vorläufer" von Copernicus?
  • 2.8 Eine Revolution durch "Rettung der Phänomene"?
  • 2.9 "Ein neuer Himmel, eine neue Welt"?
  • Kap. 3 Zürcher Vorspiel: Heinrich Bullingers Bundestheologie, eine Brücke zwischen dem Kontinent und England
  • 3.0 Einleitung: Werdegang und Wirken des Schweizer Reformators
  • 3.1 Bundestheologie als Zentrum
  • 3.2 Sündenlehre und Glaube: Das Geschenk der guten Werke
  • 3.3 Prädestination als Heilsangebot durch und in Christus
  • 3.4 Schöpfungstheologie
  • 3.5 Geschichte als Heilsgeschichte in eschatologischapokalyptischer Perspektive
  • 3.6 Bullingers Beziehungen zu England: Der Transfer der Zürcher Reformation
  • Kap. 4 Englisches Vorspiel: Die apokalyptische Tradition im England der frühen Neuzeit, weltgeschichtlicher Dualismus von Gut und Böse und neuer Millenarismus
  • 4.0 Einleitung
  • 4.1 Die zentralen Referenzstellen und ihre Geschichte: Danielapokalypse" Johannesoffenbarung, Thessalonicherbriefe
  • 4.2 Von der pessimistischen zur optimistischen Eschatologie
  • 4.3 Hebräische Studien und das Schicksal des jüdischen Volkes
  • 4.4 Apokalyptische Geschichtsdeutung und der Kampf zwischen Gut und Böse
  • 4.5 Optimistische millenaristische Zukunftserwartungen
  • 4.6 Das Millennium als irdisches Reich vor dem Ende der Welt
  • 4.7 Das auserwählte Volk und die Errichtung des Gottesreiches durch weltliche Agenten
  • 4.8. Die "Fifth Monarchy Men"
  • Kap. 5 Francis Bacon oder: Wissenschaft als Kompensation der Folgen des Sündenfalls
  • 5.0 Einleitung
  • 5.1 Religion und Wissenschaft
  • 5.2 'Instauratio Magna': Bacons "Große Erneuerung" als Versöhnung von Theorie und Praxis
  • 5.3 Zum Umgang des Menschen mit der Natur
  • 5.4 'Nova Atlantis': Der zentrale Text Baconsund sein letztes Wort?
  • Kap. 6 Zurück zum Kontinent: Universalwissenschaft, Millenarismus und Zweite Reformation
  • 6.0 Einleitung
  • 6.1 Johann Arndt (1555-1621): 'Vier B chervom wahren Christentum'
  • 6.2 Johann Heinrich Alsted (1588-1638) und die enzyklopädische Ordnung der Dinge im kommenden Millennium
  • 6.3 Johann Valentin Andreae (1586-1654) und die Zweite Reformation
  • 6.4 Jan Amos Comenius (1592-1670): die Pansophie und das Reich Christi auf Erden
  • Kap. 7 Die Gründung der Royal Society: Millenaristische Hoffnungen, Glaube an eine Verbesserung der conditio humana und eine Abwehrschlacht gegen den "Atheismus" mittels der Boyle Lectures
  • 7.0 Einleitung
  • 7.1 Diskussionszirkel in London – Vorläufer und Basis für die Gründung einer wissenschaftlichen Gesellschaft
  • 7.2 Das universitäre Umfeld
  • 7.3 Das Gresham College und die Gründung einer wissenschaftlichen Gesellschaft im Jahr 1660
  • 7.4 Etablierung und frühe Selbstdeutung: Methoden und Themenvielfalt sowie breite Rekrutierungsbasis der "Christian Virtuosi"
  • 7.5 Die hohe Zeit der Boyle Lectures 1692-1724
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Literaturverzeichnis
  • Namenregister
  • Sachregister
  • Ortsregister
  • Bibelstellenregister

Ähnliche Titel

    Mehr von diesem Autor