»Sicherheitspolitik von unten«

Ziviler Ungehorsam gegen Nuklearrüstung in Mutlangen, 1983–1987

Richard Rohrmoser

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Richard Rohrmoser, »Sicherheitspolitik von unten« (2021), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593448312

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Beschreibung / Abstract

Ende der 1970er Jahre spitzte sich der Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA erneut zu. 1983 ließ die NATO Nuklearraketen in der Bundesrepublik Deutschland und in anderen westeuropäischen Ländern stationieren. Vor allem die schwäbische Gemeinde Mutlangen rückte damals als Standort von Pershing-II-Raketen in den Fokus der Friedensbewegung und der Öffentlichkeit. Bis 1987 fanden dort jahrelang Proteste statt, vor allem Sitzblockaden, bei denen es entgegen behördlicher Befürchtungen jedoch nie zu Gewaltausschreitungen kam. Richard Rohrmoser beschreibt die Entwicklung Mutlangens zu einem Symbolort der Friedensbewegung. Seine Studie geht zudem der Frage nach, welche Folgen die massenweise Praktizierung und der juristische Diskurs über den zivilen Ungehorsam der Friedensaktivist_innen für die bundesdeutsche Gesellschaft hatten.

Beschreibung

Richard Rohrmoser, Dr. phil., ist Historiker.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einleitung
  • Mutlangen und die internationale Politik
  • Erkenntnisinteresse, Thesen und Forschungsbeiträge
  • Forschungsstand
  • Anmerkungen zu Archiven und Quellen
  • Gliederung
  • 1. Mutlangen im Kalten Krieg vor der Pershing‐II‐Stationierung
  • 1.1 Das Verhältnis zwischen Lokalbevölkerung und US‑Militär
  • 1.2 Die Mutlanger Heide
  • 1.3 Die Veröffentlichung der Pershing‐II‐Stationierungsorte 1981
  • 1.4 Die Genese der Friedensbewegung in Schwäbisch Gmünd 1981
  • 1.5 Eine Blaupause für Mutlangen: Die Blockadeaktion von Großengstingen 1982
  • 1.6 Risikofaktor Raketen: Unfälle und Sicherheitsbedrohungen
  • 1.7 Die Entfaltung der Nachrüstungskontroverse in der schwäbischen Provinz
  • 1.8 Zusammenfassung
  • 2. Die Entwicklung Mutlangens zum Kristallisationspunkt der Friedensbewegung 1983
  • 2.1 Das Friedenscamp und die Prominentenblockade
  • 2.2 Mutlangen: Ein nahraumorientierter Handlungsansatz
  • 2.3 Das politische Stimmungsbild in Mutlangen und Schwäbisch Gmünd
  • 2.4 »Heißer Herbst«, Raketenstationierung und rechtspolitische Einwendungen
  • 2.5 Die Pflugschar‐Aktion in der Schwäbischer Gmünder Hardt‐Kaserne
  • 2.6 »Widerstand gegen den Widerstand«
  • 2.7 Zusammenfassung
  • 3. »Unser Mut wird langen!«: Die Friedensinitiativen in Mutlangen
  • 3.1 Die Schlüsselinitiativen und ‑figuren
  • 3.2. Überregionale Friedensinitiativen in Mutlangen
  • 3.3 Konstituierende Merkmale der Mutlanger Friedensbewegung
  • 3.4 Zusammenfassung
  • 4. Der zivile Ungehorsam der Friedensbewegung bis zur Raketenabrüstung 1984–1987
  • 4.1 Die kreativen Protestaktionen der Kampagne Ziviler Ungehorsam bis zur Abrüstung
  • 4.2 Blockade‐Moratorium
  • 4.3 Nach dem INF‐Abrüstungsvertrag
  • 4.4 Zusammenfassung
  • 5. Die Sitzblockaden und die Justiz: Der Streit um die Raketenstationierung vor Gericht
  • 5.1 Die Strafverurteilung von Sitzblockierer*innen nach §  240 StGB
  • 5.2 Begründungen und Leitmotive der Sitzblockierer*innen
  • 5.3 Zug durch die Instanzen und Verfassungsbeschwerden
  • 5.4 Das BVerfG‐Urteil von 1986 und die Folgen
  • 5.5 Der BVerfG‐Beschluss von 1995 und die Folgen
  • 5.6 Der BVerfG‐Beschluss von 2011 und die Folgen
  • 5.7 Zusammenfassung
  • Fazit
  • Die gesamtgesellschaftliche Relevanz des zivilen Ungehorsams von Mutlangen
  • Die Mutlanger Friedensbewegung heute
  • Anhang
  • Kurzporträts
  • Archiv‐ und Quellenverzeichnis
  • Literatur
  • Onlineressourcen
  • Danksagung 

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