Im Reich der Leidenschaften

Montesquieus politische Anthropologie

Claudia Opitz-Belakhal

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Claudia Opitz-Belakhal, Im Reich der Leidenschaften (2021), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593446899

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesquieu (1689–1755) zählt zu den bekanntesten und meistgelesenen politischen Philosophen der Aufklärung. Claudia Opitz-Belakhal erklärt in diesem Buch Montesquieus Werk erstmals aus den bislang wenig beachteten anthropologischen Grundlagen der politischen Philosophie des französischen Frühaufklärers heraus. Letztlich nämlich spielen nach Montesquieu, der als »Erfinder« der Lehre von der Gewaltenteilung gilt, die die Verfassungen der meisten liberalen Demokratien geprägt hat, weniger der Verstand als vielmehr die Leidenschaften des Menschen – Eifersucht, Luxusliebe, Ruhmsucht und Ehrgeiz – eine zentrale Rolle bei der Erklärung von politischer Ordnung und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Dadurch entsteht ein vollkommen neues Bild nicht nur der politischen Philosophie Montesquieus, sondern auch des politischen Denkens der Aufklärung insgesamt.

Beschreibung

Claudia Opitz-Belakhal ist Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Basel.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einleitung
  • 1. Zur Geschichte und Anthropologie politischer Emotionen bei Montesquieu
  • 1.1 Zu Montesquieus Biographie und Werk
  • 1.2 Geschichte und Anthropologie des Politischen: Montesquieus Vom Geist der Gesetze
  • 1.3 Geschichte oder Anthropologie? Die Troglodyten-Fabel in den Perserbriefen
  • 2. Regime der Leidenschaften im Geist der Gesetze
  • 2.1 Die menschliche Natur und die politischen Emotionen
  • 2.2 Die drei Regierungsformen und ihre emotionalen Prinzipien
  • 2.3 Schule der Leidenschaften
  • 2.4 Hat der »Geist der Gesetze« ein Geschlecht?
  • 3. Zirkulation der Leidenschaften: Zur politischen Ökonomie von Luxusliebe, Geiz und Gewinnsucht
  • 3.1 Weibliche Putzsucht – männliche Habgier
  • 3.2 Luxus und die Regime der Leidenschaften
  • 3.3 Die Habsucht der Völker und Nationen
  • 4. Liebe, Lust und andere Leidenschaften: Der »Charme« der Geschlechter
  • 4.1 Lust statt Liebe?
  • 4.2 Regulierte Leidenschaft: Religion, Gesetz und Ehesitten
  • 4.3 Verbotene Liebe? Inzest und die Gesetze der Natur
  • 4.4 Naturgesetz und Schamgefühl
  • 5. Gefährliche Genüsse: Montesquieus Polygamie-Kritik
  • 5.1 Ein Hort von Luxus und Sinnlichkeit? Der Harem in den Perserbriefen
  • 5.2 Der Briefroman als bevölkerungspolitisches Lehrstück
  • 5.3 Freiheit – (Geschlechter-)Gleichheit – Monogamie!
  • 6. Die kalte Eifersucht der Orientalen
  • 6.1 Die Perserbriefe – ein Eifersuchtsroman
  • 6.2 Orientalisierung der Eifersucht
  • 6.3 Machtvolle Sklaven, niedere Begierden
  • 6.4 Von der orientalischen zur männlichen Despotie – und zurück
  • 7. Heißes Klima – heiße Leidenschaften? Ursachen und Wirkungen von Montesquieus Klimatheorie
  • 7.1 Die Feinfühligkeit und Feigheit der Bewohner des Südens
  • 7.2 Heißes Klima, Genusssucht und der Ursprung der Sklaverei
  • 7.3 Häusliche Sklaverei und die Despotie der Natur
  • 7.4 Die Natur der (orientalischen) Despotie
  • 7.5 Die Leidenschaften der Freiheit
  • 8. Im Reich der Leidenschaften: Montesquieus politische Anthropologie
  • 8.1 Anthropologische Grundlagen und kulturelle Variationen
  • 8.2 Hitze, Klima und der »esprit général« der Länder des Südens
  • 8.3 Leidenschaften und die Rolle der Vernunft
  • 8.4 Empirie, Methodik und Zeitgeist
  • Literatur
  • Anhang

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