Auf Abstand

Eine Gesellschaftsgeschichte der Coronapandemie

Malte Thießen

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Malte Thießen, Auf Abstand (2021), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593448336

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Beschreibung / Abstract

Corona ist die sozialste aller Krankheiten. Sie betrifft alle Menschen weltweit und sämtliche Bereiche unseres Zusammenlebens – allerdings in ganz unterschiedlichem Ausmaß. Malte Thießen macht sich auf eine historische Spurensuche nach den sozialen Voraussetzungen und Folgen der Pandemie, die seit dem Frühjahr 2020 unser Leben beherrscht. Von den Pocken über die Spanische Grippe bis hin zu Aids, Ebola und Schweinegrippe entwirft er ein Panorama der Seuchen, die die Welt im 20. Jahrhundert heimsuchten, und gibt Antworten auf die Frage, was die Coronapandemie so besonders macht. Dabei geht es nicht nur um Gesundheit und Krankheit, sondern genauso um die Grundsätze unserer Gesellschaft: Wer ist besonders schützenswert, wer eine besondere Bedrohung? Wie ist das Spannungsverhältnis zwischen Sicherheit und Freiheit, zwischen Zwang und Freiwilligkeit, zwischen uns und den anderen? Das Buch präsentiert damit eine Bestandsaufnahme unserer Gegenwart im Zeitalter der »Neuen Seuchen«: Ist Corona eine Zeitenwende?

•Erste historische Gesamtdarstellung der Corona-Pandemie
•Interdisziplinärer Blick auf Covid-19 als geistes-, sozial-, kultur-, medien- und gesundheitswissenschaftliches Phänomen

Beschreibung

Malte Thießen leitet das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Münster und lehrt als außerplanmäßiger Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Oldenburg.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Geschichte in Echtzeit schreiben
  • 1. Anfänge: Warum waren wir nicht gewarnt?
  • Wertloses Seuchenwissen
  • Die Seuche der Anderen
  • Immunität: Trügerische Sicherheit
  • Aktionismus und Gelassenheit
  • 2. Ausbrüche und Ausgrenzungen: Bedrohungswahrnehmungen
  • Stereotype, Stigmata und Sündenböcke
  • Skifahrer:innen, Gütersloher:innen und Corona‐Partys
  • Vom Makel zur Modellregion: Heinsberg
  • Corona und Zombies: Wendepunkt Bergamo
  • Kränkung und Kontrollverlust
  • 3. Achtsamkeit: Wandel von Risikovorstellungen
  • Zwei Welten
  • Probleme mit Kollateralschäden
  • Vom Eigennutz zur Achtsamkeit
  • 4. Abschottung: Nationale Alleingänge und internationale Konkurrenz
  • Ländervergleiche als Leistungstest
  • Vergessene globale Kooperationen
  • Grenzziehungen gegen den Kontrollverlust
  • 5. Aushandlungen des Ausnahmezustands: Solidarität, Sicherheit oder Freiheit?
  • Ausnahmezustände als Argument
  • »Vermummungsgebot« und Gesichtsverluste
  • Lockdown I: Geld oder Leben
  • Lockdown II: Starker Staat und Systemfragen
  • Wer regiert? Wissenschaft und Politik
  • 6. Abstiege: Soziale Ungleichheit
  • Gegenwart und Gefahren des Totentanzes
  • Prekariat und Privilegien
  • Systemrelevante Verliererinnen
  • Unsolidarische Solidaritätsappelle
  • Abgesänge auf den Totentanz
  • 7. Ablehnung: »Querdenken« und Protestieren
  • Gesundheit als Weltanschauung
  • Bunt bis braun: Quellen der »Querdenker«
  • Bunt zu braun: Radikalisierung
  • 8. Alltag: In der neuen Normalität
  • Social Distancing als Körperwandler
  • Sozialkompetenz als Infektionsrisiko
  • Kontaktlose Kommunikation
  • Social Distancing als Raumwandler
  • 9. Auswege: Impfungen als Heilsversprechen
  • Impfgeschichte als Relativitätstheorie
  • Verteilungskämpfe
  • Impfrennen und Impfnationalismus
  • Nationaler Eigennutz und internationale Solidarität
  • 10. Ausblick: Was bleibt?
  • Dokumentationslust und Erinnerungskultur
  • Große und kleine Dinge
  • Weltweite Verletzlichkeit
  • Leben in der Verantwortungsgemeinschaft
  • Dank
  • Literaturverzeichnis
  • Anmerkungen

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