Zugänge zum Selbst

Innere Erfahrung in Spätmittelalter und Früher Neuzeit

Christian Christian Rode

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Christian Christian Rode, Zugänge zum Selbst (2015), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402198612

248
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Beschreibung / Abstract

Die vorliegende Studie tritt einem weitverbreiteten Vorurteil über die Genese der Moderne entgegen: Es besagt, dass das Mittelalter die Epoche der Metaphysik und Ontologie sei, während erst die Neuzeit eine Wende hin zur Erkenntnistheorie, zur Philosophie des Bewusstseins und der Selbstgewissheit vollzogen habe. Dagegen erweist sich, dass zum einen bereits im Mittelalter die Selbsterkenntnis und -gewissheit eine zentrale Stellung innehaben. Zum anderen ist Metaphysik, insbesondere eine Modus-Ontologie, deren Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, von entscheidender Bedeutung für Descartes†˜ Cogito und mithin für das epistemologische Projekt der Neuzeit.

Beschreibung / Abstract

Die vorliegende Studie tritt einem weitverbreiteten Vorurteil über die Genese der Moderne entgegen: Es besagt, dass das Mittelalter die Epoche der Metaphysik und Ontologie sei, während erst die Neuzeit eine Wende hin zur Erkenntnistheorie, zur Philosophie des Bewusstseins und der Selbstgewissheit vollzogen habe. Dagegen erweist sich, dass zum einen bereits im Mittelalter die Selbsterkenntnis und -gewissheit eine zentrale Stellung innehaben. Zum anderen ist Metaphysik, insbesondere eine Modus-Ontologie, deren Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, von entscheidender Bedeutung für Descartes†˜ Cogito und mithin für das epistemologische Projekt der Neuzeit.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Title
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungen
  • I. Einleitung
  • A. TYPOLOGIE DER BEHANDELTENERKENNTNISPSYCHOLOGIEN
  • B. HIGHER-ORDER- VS. SAME-ORDER-THEORIENDER INNEREN ERFAHRUNG
  • C. DIE ANTIKE VORGESCHICHTE DES BEGRIFFSDER INNEREN ERFAHRUNG
  • D. ERKENNTNISTHEORETISCHE VS. MYSTISCHE SEMANTIKDER INNEREN ERFAHRUNG – EINGRENZUNG DESGEGENSTANDSBEREICHS AM BEISPIEL BONAVENTURAS
  • II. Thomas von Aquin: Innere Erfahrung im aristotelischen Kontext
  • A. DIE ERKENNTNISTHEORIE DES THOMAS VON AQUIN.EINE SKIZZE
  • B. INNERE ERFAHRUNG BEI THOMAS
  • C. DIE ARISTOTELISCHE KONZEPTION DER ERFAHRUNGUND EIN EXKURS IN DIE DÄMONOLOGIE
  • D. SELBSTERKENNTNIS BEI THOMAS –DER SYSTEMATISCHE ORT DER INNEREN ERFAHRUNG
  • E. INNERE ERFAHRUNG: EIGENSTÄNDIGE REFLEXIONODER IMPLIZITER SELBSTBEZUG?
  • III. Siger von Brabant:Die innere Erfahrung des Allgemeinen
  • A. DIE ERKENNTNISTHEORIE UND ONTOLOGIESIGERS VON BRABANT –DIE QUAESTIONES IN TERTIUM DE ANIMA
  • B. INNERE ERFAHRUNG IN DENQUAESTIONES IN TERTIUM DE ANIMA
  • C. DIE ENTWICKLUNG DER INTELLEKTTHEORIE SIGERSUND DIE ERKENNTNISTHEORETISCHENUND ONTOLOGISCHEN KONSEQUENZEN.
  • IV. Petrus Johannis Olivi:Unmittelbare Selbstvertrautheit undHigher-Order-Theorie
  • A. OLIVIS LEBEN
  • B. ERKENNTNIS ALS REPRÄSENTATION OHNEREPRÄSENTATIONALISMUS
  • C. ZWEI ARTEN DER SELBSTERKENNTNIS –DIE QUAESTIO 76
  • D. DIE UNMITTELBARE GEWISSHEIT DERERFAHRUNGSMÄSSIGEN SELBSTERKENNTNIS –DIE IMPUGNATIO QUORUNDAM ARTICULORUMARNALDI GALLIARDI, ART. 19
  • E. SELBSTERKENNTNIS ALS SELBSTREPRÄSENTATION
  • F. DIE COLLIGANTIA POTENTIARUM
  • G. UNENDLICHER REFLEXIVER REGRESS?
  • H. VERGLEICH MIT MODERNEN THEORIEN
  • I. EIN ZENTRALES ANWENDUNGSBEISPIELDER INNEREN ERFAHRUNG:DIE LEHRE VON DER FREIHEIT DES WILLENS
  • V. Vital du Four: Neudeutung der Abstraktion
  • A. DIE ERKENNTNISLEHRE DES VITAL DU FOUR
  • B. IMMOBILE CENTRUM OMNIS VERITATIS –DIE INNERE ERFAHRUNG
  • VI. Johannes Duns Scotus:Innere Erfahrung als Intuition?
  • A. INNERE ERFAHRUNG ALS ERKENNTNISQUELLE FÜR DIEARGUMENTATION DES SCOTUS
  • B. DIE GEWISSHEIT EIGENER AKTE –GEGEN DIE ILLUMINATIONSLEHRE HEINRICHS VON GENT
  • C. DIE INTUITIVE ERKENNTNIS EIGENER AKTE
  • D. ÜBERSCHNEIDUNGEN DER VERSCHIEDENEN ANSÄTZE
  • VII. Petrus Aureoli:Innere Erfahrung und Ich-Konzeption
  • A. DIE VERWENDUNGSWEISENDES ERFAHRUNGSBEGRIFFS BEI AUREOLI
  • B. IST INNERE ERFAHRUNG INTUITIVE ERKENNTNIS?
  • C. ABGRENZUNG DER BEWUSSTEN ERFAHRUNGVON UNBEWUSSTER KOGNITION
  • D. AUREOLIS LEHRE VOM ICH
  • VIII. Wilhelm von Ockham:Innere Erfahrung als Intuition
  • A. INNERE ERFAHRUNG ALS HÖHERSTUFIGE ERKENNTNIS
  • B. ERFAHRUNG DES ICH?
  • C. HÖHERSTUFIGE ABSTRAKTION ODER INTUITION?
  • D. DIE ROLLE DES ‚ICH†˜ IN DER INNEREN ERFAHRUNG
  • E. DIE ERFAHRUNG DER FREIHEIT
  • F. ERKENNTNISTHEORETISCHE ASPEKTEDER WISSENSKONZEPTION:INNERE ERFAHRUNG UND WISSENSCHAFT
  • IX. Walter Chatton: Eine mittelalterlicheSame-Order-Theorie
  • A. DER VORWURF DES UNENDLICHEN REGRESSESGEGENÜBER EINER HIGHER-ORDER-THEORIE
  • B. DIE SAME-ORDER-THEORIE DER INNEREN ERFAHRUNGUND DER SUBJEKTBEZUG DER ERKENNTNIS
  • C. DIE GEWISSHEIT DER INNEREN ERFAHRUNG
  • D. AUFMERKSAMKEIT UND MENTALE SÄTZE
  • E. FAZIT
  • X. Adam von Wodeham: Einheit der Seele und conatus
  • A. INNERE ERFAHRUNG ALS HÖHERSTUFIGE INTUITION
  • B. ACTUS VITALIS UND DIE EINHEIT DER SEELE
  • C. INNERE ERFAHRUNGALS HÖHERSTUFIGE WAHRNEHMUNG
  • D. DIE AUSEINANDERSETZUNG MIT WALTER CHATTON
  • E. FAZIT
  • XI. Gregor von Rimini: Innenwelt und Außenwelt
  • A. ERKENNTNISTHEORETISCHE VORAUSSETZUNGEN
  • B. INNERE ERFAHRUNG
  • C. UNMITTELBARE ERKENNTNIS DES EIGENEN MENTALEN
  • D. MITTELBARE ERKENNTNIS DES EIGENEN MENTALEN
  • E. MITTELBARE ERKENNTNIS VON FREMDPSYCHISCHEM
  • F. BEITRÄGE ZUR VON OCKHAM ANGESTOSSENEN DEBATTE:DER INFINITE REGRESS
  • XII. Peter von Ailly:Absolute und bedingte Evidenz
  • A. DIE ERKENNTNISLEHRE PETERS VON AILLY
  • B. INTUITION, ABSTRAKTION UND INNERE ERFAHRUNG
  • C. EVIDENZ UND INNERE ERFAHRUNG
  • D. DER GEGENSTAND DER ZUSTIMMUNG –DIE SATZTHEORIE PETERS VON AILLY
  • E. DER GEGENSTAND DER ZUSTIMMUNG –WELCHEN SÄTZEN WIRD ZUGESTIMMT?
  • F. EVIDENZ UND TÄUSCHUNG
  • G. INNERE ERFAHRUNG DER EVIDENZ
  • H. INFALLIBILITÄT DER PRINZIPIENERKENNTNISUND DER INNEREN ERFAHRUNG?
  • XIII. Ich ist ein anderer.Innere Erfahrung bei George Lokert:vitalis immutatio oder res absoluta?
  • A. DIE ERKENNTNISTHEORIE GEORGE LOKERTS
  • B. DER GEGENSTAND DER ZUSTIMMUNG.LOKERTS SATZTHEORIE
  • C. DIE EVIDENZ DER SELBSTERKENNTNIS
  • XIV. Francisco Suà¡rez: Seeleneinheitund attentio substantialis
  • A. DIE ERKENNTNISTHEORIE DES SUàREZ. DIE UMDEUTUNG DER ABSTRAKTION
  • B. SUàREZ†™ LEHRE VON DER SEELENEINHEIT INERKENNTNISTHEORETISCHER HINSICHT
  • C. INNERE ERFAHRUNG
  • D. INNERE ERFAHRUNG UND SELBSTERKENNTNISDER SEELE
  • E. INNERE ERFAHRUNG UND EINHEIT DER SEELE
  • F. DIE QUELLEN VON SUàREZ†™ KONZEPTION DER SYMPATHIAUND DER SEELISCHEN AUFMERKSAMKEIT
  • XV. René Descartes:Der ontologische Unterbau des Cogito
  • A. DESCARTES†™ METHODE – DIE ANALYSIS
  • B. DER ANSATZPUNKT DER ANALYSIS
  • C. DER WEG ZUM COGITO
  • D. DAS FUNDAMENTUM INCONCUSSUM – DAS COGITO
  • E. DER EPISTEMISCHE ZUGANG ZUM EIGENEN DENKEN
  • F. DER EPISTEMISCHE STATUS DES COGITO
  • G. INTUITION
  • H. DIE ONTOLOGISCHEN VORAUSSETZUNGEN DES COGITO
  • I. DIE HERKUNFT DES MODUS-BEGRIFFS
  • J. DER GEGENSTANDSBEREICH DER INNEREN ERFAHRUNG
  • K. DIE PSYCHOLOGIE DESCARTES†™ IM VERGLEICHMIT DERJENIGEN DES FRANCISCO SUàREZ
  • XVI. Synopsis:Die diachronische Tiefengliederungdes Begriffs der inneren Erfahrung
  • 1. DER ÜBERGANG VON EINER ARISTOTELISCHENARBEITSTEILIGEN BZW. SEQUENTIELLENZU EINER FRANZISKANISCHEN3 ERKENNTNISTHEORIEDES PARALLELEN ZUGRIFFSVON SINNEN UND INTELLEKT
  • 2. DIE DEBATTE UM DIE INTUITIONEIGENER SEELISCHER AKTE
  • 3. ABSOLUTE UND BEDINGTE EVIDENZ
  • 4. ABKEHR VOM NOMINALISMUS UND HINWENDUNGZU FRÜHEREN THEORIEN DER BEWUSSTSEINSEINHEIT –DIE GENESE DER NEUZEIT
  • Literaturverzeichnis
  • QUELLEN
  • SEKUNDÄRLITERATUR
  • Personenregister
  • Sachregister

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