Konfessionalisierung im klösterlichen Umfeld

Die Entwicklung frühneuzeitlicher Religiosität in den Pfarren des Stiftes Schlägl (1589-1665)

Petrus A. Bayer

Diese Publikation zitieren

Petrus A. Bayer, Konfessionalisierung im klösterlichen Umfeld (2016), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402115909

69
Accesses

Beschreibung / Abstract

Das nördlich der Donau gelegene Mühlviertel nahm im konfessionellen Zeitalter innerhalb Oberösterreichs eine Sonderstellung ein. Während südlich der Donau in vielen Ortschaften protestantische Gemeinden die landesfürstlichen und kirchlichen Rekatholisierungsmaßnahmen mehr oder weniger gut überdauerten, war dies im Mühlviertel nicht der Fall. Hier gelang es bereits im 17. Jahrhundert, einen ganzen Landstrich katholisch zu homogenisieren.
Das vorliegende Buch widmet sich der Frage, welche Möglichkeiten sich einer klösterlichen Gemeinschaft nach dem Trienter Konzil boten, sein pastorales Umfeld derart zu prägen, dass Protestanten rasch zur Minderheit wurden und sich mangels seelsorglicher Betreuung schließlich assimilierten. Untersucht wird dies am Beispiel des Prämonstratenserstiftes Schlägl, das in seinen inkorporierten Pfarren nicht nur seelsorgliche Impulse setzte, sondern auch die grundherrschaftlichen Strukturen zur Konfessionalisierung nutzen konnte. Es wird unter anderem analysiert, welche Strategien man bei der Umsetzung der Trienter Dekrete entwickelte und wie man als exemtes Kloster mit den Problemen umging, die sich aus dem Ausbau der bischöflichen Jurisdiktionshoheit ergaben. Dargestellt werden aber auch die Herausforderungen, vor denen die Seelsorger infolge der Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges standen, wie die hohe Steuerbelastung, Soldateneinquartierungen und Seuchen und welche Folgen diese für die Entwicklung frühneuzeitlicher Frömmigkeit im Mühlviertel hatten.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • 0. Einleitung
  • 0.1. Forschungsstand
  • 0.2. Begriffe und Methode
  • 0.3. Quellenlage
  • 1. Das Stift Schlägl und seine Pfarren bis zum Tod des Abtes Martin Greysing (1665)
  • 1.1. Die Gründung des Klosters und seine Entwicklung im Spätmittelalter
  • 1.2. Die Reformation
  • 1.3. Das Kloster unter weltlicher Administration
  • 1.4. Die Reformprälaten
  • 1.5. Die inkorporierten Pfarren
  • 2. Katholische Reform und Rezeption des Trienter Konzils
  • 2.1. Der Prämonstratenserorden und das Konzil von Trient
  • 2.2. Das Reformprogramm des Propstes Wenzeslaus Zypser
  • 2.3. Der Streit um den Laienkelch
  • 2.4. Die Unruhen der Jahre 1594–1597
  • 2.5. Der Klerus im frühen 17. Jahrhundert
  • 2.6. Katholische Frömmigkeit
  • 2.7. Soziale Krisen als pastorale Heraus forderung
  • Zwischenresümee
  • 3. Konfessionalisierung der lokalen Rechtsinstitute
  • 3.1. Kloster und Bischof – Exemtion, Patronat und Inkorporation
  • 3.2. Kloster und Adel – die Vogtei
  • 3.3. Die klösterliche Grundherrschaft
  • Resümee
  • Anhang
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Abbildungsverzeichnis
  • Quellen- und Literaturverzeichnis
  • 1. Ungedruckte Quellen
  • 2. Gedruckte Quellen
  • 3. Literatur
  • Personenregister

Mehr von dieser Serie

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor