Die Normativität des Praktischen: Strukturen und Prozesse vormoderner Verwaltungsarbeit

Das Beispiel der landesherrlichen Visitation in Bayern

Birgit Näther

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Birgit Näther, Die Normativität des Praktischen: Strukturen und Prozesse vormoderner Verwaltungsarbeit (2018), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402146583

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Nach welchen Überlegungen und auf Basis welcher Strukturen und Mechanismen gestalteten frühneuzeitliche Verwaltungen ihre Verfahren? Am Beispiel der landesherrlichen Visitation (1574 bis 1774) untersucht Birgit Näther in ihrer Studie, wie bayerische Mittelbehörden dieses Verfahren einführten und welche Gestaltungsspielräume sie nutzten, wie Routinen und Ziele der Visitation entwickelt und überprüft wurden und welche Bedeutung der Verschriftlichung des Verfahrens zukam.
Die Autorin plädiert in ihrer Arbeit dafür, das Handeln frühneuzeitlicher Verwaltungen jenseits der gängigen Annahmen zur zunehmenden Rationalität und forcierten hierarchischen Bindung zu deuten: Anordnungen wurden auf der Basis von Akten entworfen, Verfahrensziele ohne abstrakte Analyse verändert, Informationserhebungen zum Selbstzweck erhoben und Akten zur administrativen (Selbst-)Inszenierung genutzt.
Die organisationstheoretisch geschulte Auswertung des umfangreichen empirischen Materials eröffnet neue, facettenreiche Perspektiven auf ein Thema, das für Politik-, Kultur-, Rechts- und Landeshistoriker gleichermaßen von Interesse ist.

Inhaltsverzeichnis

  • Title
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Abkürzungsverzeichnis
  • ALLGEMEINE ABKÜRZUNGEN
  • ARCHIVE UND ARCHIVALIEN
  • 1. Die Erforschung administrativer Praktiken und administrativer Praxis
  • 1.1 Fokus und Arbeitsstratrgie
  • 1.2 Quellen, Überlieferungssituation und Quellenwert: Die Arbeit mit kaum erschlossenen Beständen
  • 1.3 Die Forschungslage zu landesherrrlichen Visitation
  • 2. Institutionalität: Die landesherrliche Visitation in Bayern
  • 2.1 Die Bayerischen Mittelbehörden: Organisationale Zusammenhänge
  • 2.2 Die Genese der Landesherrlichen Visitationsverfahren: Von Umritten und Vistitationen - und der Notwendigkeit typologischer Differenzierungen
  • 2.3 Anordnung, Durchführung, Dokumentation: Der Ablauf des Visitationsverfahrens
  • 2.4 Unterschätze Beständigkeit: Zur Frequenz des Verfahrens
  • REKAPITULATION: DIE LANDESHERRLICHE VISITATION ALS ADMINISTRATIVES VERFAHREN
  • 3. Etablierung: Dialog von Norm und Praxis
  • 3.1 Materialisierung: Der Beginn des Verfahrens
  • 3.2 Gestaltung: Zwischen Weisungsgebundenheit und Autonomie
  • REKAPITULATION: PRODUKTION VON NORMATIVITÄT IN DER PRAXIS– PRODUKTION VON NORMATIVITÄT ALS PRAXIS
  • 4. Wandel: Dynamiken und Routinen
  • 4.1 Das 'etablierte' Verfahren - ein Prozess
  • 4.2 Grenzen forcierter Informationserhebung
  • REKAPITULATION: VERFAHRENSZIELE –DyNAMIKEN UND GRENZEN IHRER ENTWICKLUNG
  • 5. Dokumentation: Reduktion, Repräsentation und die Rolle der Materialität
  • 5.1 Mehr als nur Ergebnissicherung: Die stabilisierende Funktion der Verfahrensakten
  • 5.2 Wirkmächtige Subtexte: zur Inszenierung zwischen Aktendeckeln
  • REKAPITULATION: Quod in actis, in mundo est
  • 6. Beendigung: Administrative Monologe
  • 6.1. Blockade des Verfahrens: Anordnen, Verweigern und Bitten
  • 6.2 Es ist ‚Der Wurm drin†˜ –Ein interner Kommentar zum Verfahren
  • 7. Schluss: Zur Geschichte administrativer Praktiken und administrativer Praxis
  • 7.1 Strukturen und Prozesse der vormodernen Verwaltungspraxis
  • 7.2 Administration - kein Glasperlenspiel: Zum Zusammenhang von Verwalten und Herrschen
  • Quellen- und Literaturverzeichnis
  • 1. VERZEICHNIS ARCHIVALISCHER QUELLEN
  • 2. VERZEICHNIS BIBLIOTHEKARISCH VERFÜGBARER UND EDIERTER QUELLEN
  • 3. LITERATURVERZEICHNIS
  • Anhang
  • 1. ABBILDUNGSVERZEICHNIS
  • 2. TABELLARISCHE AUFSTELLUNGEN

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