Die Lübbecker Mark

Die Organisation städtischer Markenherrschaft im Minden-Ravensberger Land (1570-1700)

Sebastian Schröder

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Sebastian Schröder, Die Lübbecker Mark (2018), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402150740

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Im äußersten Westen des ehemaligen Fürstbistums Minden liegt die Kleinstadt Lübbecke. Der Einfluss der Stadt und des Rats endete trotz ihrer geringen Größe allerdings nicht an der Stadtmauer. Denn außerhalb der urbanen Ummauerung erstreckte sich in der Frühen Neuzeit umfangreiches Gemeinheitsland: die sogenannte Lübbecker Mark. Dabei handelte es sich um ein Gebiet, dass die Bewohner der innerhalb der Mark lebenden Bauerschaften gemeinschaftlich nutzen durften. Bürger und Bauern deckten in der Mark ihren Holzbedarf, sie weideten und mästeten ihr Vieh, sammelten Beeren und Früchte oder fischten in den Bächen. Im Bereich der Mark beanspruchte der Rat der Stadt Lübbecke die alleinigen Hoheits- und Herrschaftsrechte in allen Markenangelegenheiten. Dazu gehörte auch die Organisation der Markennutzung.
Im Rahmen der Studie werden erstmals die verschiedenen Instrumente der städtischen Herrschaftsausübung untersucht und analysiert. In den Blick werden beispielsweise Holzgerichtsverhandlungen, Grenzumgänge oder Bereisungsprotokolle genommen. Zudem zeigt die Studie die enorme gesellschaftliche, soziale und sozioökonomische Relevanz vormoderner Markennutzung und beweist, dass auch Kleinstädte ihr Umland herrschaftlich zu durchdringen suchten.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • 1. Einleitung
  • 1.1 Die Stadt Lübbecke und ihr Umland
  • 1.2 Theoretische Vorüberlegungen: Herrschafts- und Entscheidungskonzepte
  • 2. Marken in der Frühen Neuzeit
  • 2.1 Ökonomische und ökologische Bedeutung
  • 2.2 Die Markennutzer
  • 3. Akteure der städtischen Markenherrschaft
  • 3.1 Die Holzförster
  • 3.2 Die Erbexen
  • 3.3 Die Holzgeschworenen oder Hölter
  • 3.4 Die Pfarrer
  • 3.5 Der Drost, Markeninspektor und die „Bürgerwehr“: Besondere Aufgaben
  • 4. Verfahren und Formen der Lübbecker Markenherrschaft
  • 4.1 Grenzziehung: Schnad- oder Umgänge
  • 4.2 Holzgerichtsbarkeit
  • 4.3 Visitationen, Bereisungen, Verträge, Klagen: Konfliktlösungsstrategien außerhalb des Holzgerichts
  • 4.4 Ratsgerichtsbarkeit
  • 4.5 Ansiedlung von Markenkotten
  • 4.6 Die Strafgewalt der Markenherren: Verhaftungen, Leibesstrafen und Zerstörungen
  • 5. Zusammenfassung
  • 6. Exkurs: Der Mittwald
  • 7. Quellen- und Literaturverzeichnis
  • 7.1 Ungedruckte Quellen
  • 7.2 Gedruckte Quellen
  • 7.3 Literatur
  • 8. Quellenanhang
  • 8.1 Markenordnung der Lübbecker Mark, 1577
  • 8.2 Markenordnung der Lübbecker Mark, 1603
  • 8.3 Holzgerichtsprotokoll der Lübbecker Mark, 1606
  • 8.4 Holzgerichtsprotokoll der Lübbecker Mark, 1667
  • 8.5 Beziehung der Markengrenze, 1626
  • 8.6 Auflistung der Markenrechte, angefordert vom Drosten zum Reineberg, ohne Jahr
  • 8.7 Bereisungsprotokoll der Lübbecker Markenherren in Stockhausen, Hope und Blasheim , 19. Juni 1686
  • 8.8 Auszüge aus dem Markenprotokollbuch, 1678 und 1680
  • 8.9 Bewilligung eines Markenkottens für Herman Heitkamp, 1629
  • 8.10 Verlassung eines Markenkottens, 1631 (Holscherey)
  • 8.11 Urfehde Hermen Steinkamps, 1664
  • 8.12 Bestallung des Markeninspektors Herman Gerthum, 1665
  • 9. Orts- und Personenregister

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