Monastische Reform und spätmittelalterliche Stadt
Die Bewegung der Franziskaner-Observanten in Nordwestdeutschland
Daniel Stracke
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Daniel Stracke, Monastische Reform und spätmittelalterliche Stadt (2013), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402195956
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Beschreibung / Abstract
An der Schwelle zur Neuzeit formierten sich im Franziskanerorden die Minderbrüder „de observantia“. Die Anhänger dieser Bewegung versuchten, die Ideale des heiligen Franziskus neu zu beleben und eine Reform des großen Bettelordens zu erreichen. Sie vertraten dazu eine rigide Armutsauffassung und erklärten die strenge Befolgung der Ordensregel zur verbindlichen Leitlinie für den gesamten Orden. Doch mit diesem radikalen Programm riefen sie starken Widerstand in der Ordensleitung hervor und stießen in den etablierten Konventen auf Gegenwehr.
Die im Schnittpunkt von Ordens-, Stadt- und Landesgeschichte angesiedelte Studie widmet sich der Ausbreitung der Franziskaner-Observanten in Nordwestdeutschland und fragt nach den Gründen für den Erfolg der Brüder bei der Durchsetzung ihrer Lebensform. Wie effektiv waren ihre Leitungs- und Organisationsstrukturen, wie erlangten sie ausreichende Ressourcen? Wie gelang es ihnen, ihre Ziele wirkungsvoll nach außen zu vermitteln? Wer hatte aus welchen Motiven ein Interesse an der Förderung der Observanten? Und schließlich: Welche Auswirkungen hatten die Konvente dieses Ordenszweigs für die nordwestdeutschen Städte? Die Studie versucht einen neuen methodischen Zugang zu eröffnen, indem Ansätze der soziologischen Bewegungsforschung zur Untersuchung spätmittelalterlicher Ordensreformen fruchtbar gemacht werden.
Die im Schnittpunkt von Ordens-, Stadt- und Landesgeschichte angesiedelte Studie widmet sich der Ausbreitung der Franziskaner-Observanten in Nordwestdeutschland und fragt nach den Gründen für den Erfolg der Brüder bei der Durchsetzung ihrer Lebensform. Wie effektiv waren ihre Leitungs- und Organisationsstrukturen, wie erlangten sie ausreichende Ressourcen? Wie gelang es ihnen, ihre Ziele wirkungsvoll nach außen zu vermitteln? Wer hatte aus welchen Motiven ein Interesse an der Förderung der Observanten? Und schließlich: Welche Auswirkungen hatten die Konvente dieses Ordenszweigs für die nordwestdeutschen Städte? Die Studie versucht einen neuen methodischen Zugang zu eröffnen, indem Ansätze der soziologischen Bewegungsforschung zur Untersuchung spätmittelalterlicher Ordensreformen fruchtbar gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
- BEGINN
- Title
- Inhalt
- Vorwort
- Einleitung
- 1. Forschungsansätze und Forschungsstand
- 2. Die franziskanische Observanz als Bewegung
- 3. Quellenlage und methodische Hinweise
- I. Die Franziskaner-Observanten in Nordwestdeutschland
- 1. Niederlassungen
- 2. Ausbreitung der Observantenkonvente
- 3. Organisation der Observanzbewegung in der Provinz Colonia
- 4. Aktivisten der Observanzbewegung
- 5. Zusammenfassung und Konsequenzen
- II. Die Einbeziehung franziskanischer Frauengemeinschaften
- 1. Klarissen
- 2. Franziskaner-Tertiarinnen
- 3. Bedeutung und Motive
- III. Koalitionen mit anderen geistlichen Gemeinschaften
- 1. Männergemeinschaften
- 2. Frauengemeinschaften
- 3. Exkurs: Zur Bedeutung der humanistischen Bildungsbewegung
- 4. Ergebnis und Interpretation
- IV. Der Observanzbegriff – Deutungsmuster und Deutungsmacht
- 1. Streben nach Observanz
- 2. Deutungsversuch der Franziskaner-Observanten
- 3. Zusammenfassung
- V. Die Unterstützer, ihre Leistungen und Vernetzungen
- 1. Förderung als Herausforderung
- 2. Fallbeispiele
- 3. Faktoren überregionaler Förderung
- VI. „… in quo nulla saecularis collegiata vel regularis ecclesia existit“: Observanzbewegung und Urbanität
- 1. Eine anti-urbane Bewegung?
- 2. Kleine landesherrliche Städte
- 3. Topografie und städtebauliche Auswirkungen
- 4. Frömmigkeit und Repräsentation
- 5. Zusammenfassung und Ausblick
- Schlussbetrachtung
- 1. Innen und Außen
- 2. Deutungsmuster und Zusammenhalt
- 3. Vernetzung und Ressourcen
- 4. Bewegung und Wandel
- Anhang
- 1. Quellen- und Literaturverzeichnis
- 2. Karten und Diagramme
- 3. English Summary