Aushandeln von Zunft

Möglichkeiten und Grenzen ständischer Selbstbestimmung in Lippstadt, Soest und Detmold (17. bis 19. Jahrhundert)

Claudia Strieter

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Claudia Strieter, Aushandeln von Zunft (2011), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402194140

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Beschreibung / Abstract

Seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert wurde im Alten Reich in obrigkeitlichen und gelehrten Kreisen über die Neuordnung oder gar Abschaffung der Zünfte diskutiert. Dennoch bestanden sie in einer Reihe von Territorien noch bis zur Einführung der Gewerbefreiheit im Jahr 1869 fort. Was war das für eine Institution, um die fast zwei Jahrhunderte gestritten wurde? Was machte die Zünfte als Zusammenschlüsse von Handwerkern und Kramern während des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus? Welchen Nutzen hatten sie für ihre Mitglieder? Welchen für die Obrigkeit? In welcher Weise kooperierten Zünfte und Obrigkeiten und worüber gerieten sie in Konflikt? Wie handelten die Korporationen und die Regierungen ihre jeweiligen Interessen miteinander aus?
Diese Fragen untersucht die mit dem Otto-Weerth-Preis ausgezeichnete Arbeit von Claudia Strieter anhand der bislang wenig beachteten Lippstädter, Detmolder und Soester Überlieferung. Im Rahmen eines Vergleichs der drei Städte betrachtet sie die Handlungsoptionen von Zünften im Spannungsfeld von obrigkeitlichen Regulierungsansprüchen und korporativer Selbstverwaltung. Es wird rekonstruiert, wie Fragen der „Handwerkspolicey“ und des Zunftrechts zwischen Zentralbehörden, Stadträten und Zünften ausgehandelt wurden. Einzelne mikrohistorische Beispiele zeigen, wie sich die Zünfte im Zeitalter erstarkender Territorialgewalten an die neuen Verhältnisse anpassten, inwiefern sie ihre eigenen Herrschaftsrechte sicherten und wie sie sich in kommunikative

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Title
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Einleitung
  • 1. Die Zunft als Gegenstand der Forschung
  • 2. Methodisches Vorgehen, Quellenlage und Aufbau der Arbeit
  • I. Handlungsrahmen der Akteure
  • 1. Herausforderungen und Ziele landesherrlicher Politikim 18. Jahrhundert
  • 2. Politische Grundkonstellationen: Stadtverfassung und Stadtgeschichte
  • 3. Zünfte und Gewerbe in Lippstadt, Soest und Detmold
  • 4. Grundsätzliches zur Vergleichbarkeit der Städte
  • II. Entwicklung des Zunft- und Gewerberechts während des 17. und 18. Jahrhunderts
  • 1. Lokale Gesetzgebungstätigkeiten der Landesherren im Vor- und Umfeld der Reichszunftordnung von 1731
  • 2. Initiativen zur Einführung einer neuen Zunftverfassung
  • III. Aushandeln von Zunftzwischen Ordnungsnachfrage von untenund Ordnungsangebot von oben
  • 1. Privilegien
  • 2. Grenzen
  • 3. Praktiken
  • 4. Exkurs: Formen des Umgangs der Handwerker mit der Institution Zunft
  • IV. Die Debatte über zünftische Normen und Gebräuchein ihren Auswirkungen auf die lokale Praxis
  • 1. Zunft und berufl iche Qualifikation: Diskurs über Lehre, Gesellenzeit und Meisterstück
  • 2. Zunft und Wirtschaft
  • 3. Die Zunftversammlung: Ort der Entscheidungen, Jurisdiktion und der Geselligkeit
  • 4. Weitere Elemente zünftischer Selbstverwaltung und Repräsentation: gemeinsame Leichenbegängnisse, Qualitätssicherung, Armenpflege und Feuerwehr
  • Zusammenfassung
  • 1. Die Zunft – dem „Gemeinen Besten“ nützlich oder nicht?
  • 2. Lokales Zunftrecht
  • 3. Aushandeln von Zunft
  • 4. Zünfte
  • Quellenverzeichnis
  • Gedruckte Quellen
  • Literaturverzeichnis

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