Systemische Psychotherapie im Naturraum

Eine theoretische Rahmung

Siegfried Molan-Grinner

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Siegfried Molan-Grinner, Systemische Psychotherapie im Naturraum (2015), Ziel-Verlag, Augsburg, ISBN: 9783965570764

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die Systemische Psychotherapie im Naturraum geht konsequent von der Tatsache aus, dass Klienten selbstorganisierte, selbstverantwortliche Lebewesen sind, die sich primär durch hochautonome Selbstregulationsprozesse verändern können. Die Therapeutin kann einen Rahmen bereitstellen den therapeutischen Kontext innerhalb dessen Veränderung ermöglicht wird. Im vorliegenden Konzept ist dieser Rahmen der Naturraum. Es basiert auf den modernen, wissenschaftlich fundierten Prämissen der Systemischen Psychotherapie. Zugleich bezieht es u.a. alte Modelle zur Erklärung von menschlichen Veränderungen und individuellem Lernen mit ein.

"Naturraum macht einen Unterschied, der einen Unterschied macht." Diesem Postulat der Unterschiedsbildung von Gregory Bateson - einem Begründer der Systemtheorie - folgt die Systemische Psychotherapie im Naturraum: Wir begegnen im Naturraum einem opulenten Ressourcen-Reichtum, den wir "indoor" nie herstellen können. Außerdem betont diese Therapieform noch einen wichtigen Leitgedanken: Natur als dritte Therapeutin (neben der menschlichen Therapeutin und der Klientin selbst) bietet Klienten zusätzliche Bindungsangebote in einem wertfreien und neutralen, aber beziehungsstiftenden Raum an. Im Wissen, dass 80 bis 90 % jener Klienten, die Psychotherapie in Anspruch nehmen, (frühe) negative Bindungserfahrungen erlitten haben, ist jedes zusätzliche Angebot herzlich willkommen, um seelisches Leid zu heilen oder zumindest zu lindern. Ein Hinausverlegen des therapeutischen Prozesses macht also "einen Unterschied, der einen Unterschied macht."

Inhaltsverzeichnis

  • Systemische Psychotherapie im Naturraum
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • 1. Stadt, Land, System
  • 1.1 Stellen Sie sich vor
  • 1.2 Der Ruf von Epidauros
  • 1.3 Nutzungsmöglichkeiten von Natur und die biografische Verortung des Autors
  • 1.4 Fallbeispiel: Die Brüder und der verstorbene Vater
  • 1.5 Ebenen von Naturerfahrungen
  • 1.6 Prämissen Systemischer Psychotherapie
  • 1.7 Therapie mit nichtlinearen dynamischen Systemen
  • 1.8 Erhöhung der Wahrscheinlichkeit von Therapieerfolg
  • 2. Wie wir uns begegnen, mein Herz
  • 2.1 Begegnung im tiefen Tal
  • 2.2 Manchmal gelingt Leben
  • 2.3 Der Stress der frühen Jahre
  • 2.4 Therapie als Diskontinuitätserfahrung
  • 2.5 Verwandlung der Selbstbeziehung als Ordnungsübergang
  • 3. Naturraum als Ort der Wandlung
  • 3.1 Naturraum statt Kulturraum
  • 3.2 Erweiterung des Therapiesystems
  • 3.3 Therapieprozess als Heldenmythos
  • 3.4 Phänomene und Schwellenräume
  • 3.5 Öffnendes Denken über Therapie im Naturraum
  • 3.6 Zehn plus eins Gebote in der therapeutischen Arbeit im Naturraum
  • 4. Literatur
  • Der Autor

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