Zur Historie der Vätermarginalisierung bei Trennungen und Vorschläge für bindungsorientierte Interventionen

Christoph Brandes

Diese Publikation zitieren

Christoph Brandes, Zur Historie der Vätermarginalisierung bei Trennungen und Vorschläge für bindungsorientierte Interventionen (26.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1610-2339, 2020 #2, S.146

31
Accesses

Beschreibung / Abstract

Trennungsväter erleben ihre Rolle überwiegend als eine randständige. Lange Zeit war ihnen nach einer Scheidung nur eine Kontrollfunktion zugedacht, bevor ihnen Nähe zum Kind eingeräumt wurde. Die zögerliche Einbeziehung des Vaters ist das Abbild der früheren Hausfrauenehe, die den Wirkungskreis des Mannes außerhalb des Heims sah. Mit ihrer sensiblen Art, mit Kindern zu spielen, ermutigen Väter ihre Kinder und liefern ein Modell für Beziehungen. Hindernisse zur Verwirklichung des väterlichen Potentials sind eigene, nicht hinterfragte Bindungserfahrungen des Vaters als Kind, ein ausschließendes Verhalten von Partnerinnen und ein gekränkter Rückzug des Vaters. In der Sozialen Arbeit mit Trennungsvätern kann es darum gehen, die Väter zu befähigen, das mütterliche Konkurrenzverhalten mit einer Gegenstrategie zu mildern, Bindungshindernisse zum Kind abzubauen und die Kränkung als Trennungsvater ertragen zu lernen.

Mehr von dieser Ausgabe

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor