"They Only See What They Want to See"

Geschichte des unzuverlässigen Erzählens im Film

Bernd Leiendecker

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Bernd Leiendecker, "They Only See What They Want to See" (2017), Schüren Verlag, Marburg, ISBN: 9783741000614

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Beschreibung / Abstract

Durch Filme wie Fight Club oder The Sixth Sense ist unzuverlässiges Erzählen zur Jahrtausendwende in der Filmwissenschaft ebenso in den Blickpunkt gerückt wie beim Publikum. Unzuverlässiges Erzählen im Spielfilm ist allerdings fast so alt wie das Kino selbst. Diese Arbeit liefert eine filmhistorische Untersuchung des Phänomens erzählerischer Unzuverlässigkeit anhand von mehr als 200 relevanten Filmen aus der Zeit zwischen 1895 und 2000. Diese Untersuchung zeigt auf, dass unzuverlässiges Erzählen auf einer geringen Zahl von Erzählmustern basiert, welche im Laufe der Zeit Veränderungen unterworfen sind. Ein zweiter Analyseschritt weist nach, dass From und Häufigkeit von unzuverlässigem Erzählen sowohl durch Innovationen in der filmischen Aufführungs- und Auswertungspraxis als auch durch gesamtgesellschaftliche Faktoren beeinflusst werden. Im Anhang erfolgt eine systematisierte Auflistung relevanter Filmbeispiele mit Verweisen auf ihre Behandlung in der weiteren Forschungsliteratur.

Beschreibung

Bernd Leiendecker (*1982) hat Medienwissenschaft und Romanische Philologie (Französisch) an der Ruhr-Universität Bochum, der Karl-Franzens-Universität Graz und der Université Paris-Est Marne-la-Vallée studiert. Im Anschluss hat er im Fach Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. In verschiedenen Fachartikeln hat er sich immer wieder mit Fragen des unzuverlässigen Erzählens in audiovisuellen Medien auseinandergesetzt.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • 1. Einleitung und theoretische Vorüberlegungen
  • 2. Theoretische Einordnung des Gegenstands
  • 2.1 Unzuverlässiges Erzählen in der Filmwissenschaft1
  • 2.2 Begriffsdefinition
  • 2.3 Verwandte Begriffe
  • 3. Vorstellung und Kategorisierung des Filmkorpus
  • 3.1 Die retroaktive Traummarkierung
  • 3.2 Der vorgetäuschte Tod
  • 3.3 Die retroaktive Markierung von Halluzinationen, Visionen und Tagträumen
  • 3.4 Die retroaktiv markierte intradiegetische Fiktion
  • 3.5 Die unzuverlässige Rückblende
  • 3.6 Der unbewusste Tod
  • 3.7 Imaginäre Freunde und gespaltene Persönlichkeiten
  • 3.8 Die retroaktiv markierte Virtuelle Realität
  • 3.9 Die irreführende Voice-Over-Rahmung
  • 3.10 Zuweisung einer Opferrolle durch unvollständige Exposition
  • 3.11 Die metaleptische Annullierung
  • 3.12 Einzelfilme
  • 4. Distant reading des Filmkorpus
  • 4.1 Übersicht über das Filmkorpus
  • 4.2 Absolute Häufigkeit von unzuverlässigem Erzählen
  • 4.3 Qualitative Veränderungen
  • 4.4 Verteilung der Unzuverlässigkeitsmuster 1998–2000
  • 4.5 Kommerzieller Erfolg
  • 4.6 Entwicklung einer Kategorie: Die retroaktive Traummarkierung
  • 4.7 Kritische Würdigung
  • 5. Fazit
  • Anhang
  • Literaturverzeichnis
  • Filmverzeichnis
  • Verzeichnis der TV-Serien
  • Übersicht über das Filmkorpus

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